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2225 - Terraner als Faustpfand

Titel: 2225 - Terraner als Faustpfand Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fort: „Da bleibt uns natürlich keine andere Wahl, als mit allen Mitteln zurückzuschlagen... Nach unserer Schätzung dürften es momentan knapp zweitausend als Angestellte der Gesellschaft getarnte TLD-Agenten sowie etwa tausend zu allem entschlossene ... hm, Widerstandskämpfer sein."
     
    2.
     
    Kampf um den SPEICHER
     
    Dario da Eshmale starrte noch lange auf die Stelle, an der das Holo erloschen war. Schockiert hatte er einfach abgeschaltet, war nicht länger in der Lage gewesen, diese Visage zu ertragen. Er atmete schwer, die Gallensteine schmerzten, jede Faser in seinem Körper befand sich in Aufruhr.
    Er glaubte Shallowain, dass er die Zivilisten aus dem Etymba-Viertel wie auch die Angestellten, von denen die meisten nichts von ihrer „Tarnfunktion" wussten, opfern würde. Natürlich wird er! Er geht über Leichen, es berührt ihn nicht im Geringsten!
    Pfeifend entwich der Atem seinen Lungen, erst mit Verzögerung wurde ihm bewusst, dass er die Hände derart fest zu Fäusten geballt hatte, dass die Fingernägel schmerzhaft ins Fleisch schnitten. In seinem Kopf mischte sich Leere, ein bodenloser Abgrund, mit dem Chaos rasender Gedanken und den hochwallenden Gefühlen.
    Hass, Wut, Ohnmacht! Eine Mischung, die ihn komplett zu lähmen drohte. Immer noch glaubte er, dieses absolut unwirkliche, grollende, schließlich heulende Geräusch des Haluters zu vernehmen. Icho Tolot war in seinen beiden Herzen getroffen worden, wie es schlimmer wohl kaum hätte sein können.
    Der Mutterinstinkt des eingeschlechtlichen Lebewesens, die grundsätzliche hohe Ethik des Haluters, die in Jahrhunderten gewachsene tiefe Verbundenheit mit den Terranern, schließlich das tief in den vierarmigen Giganten weiterhin schlummernde Erbe der Bestien, normalerweise in den so genannten Drangwäschen kanalisiert - alles das verband sich zu einer brisanten Mischung, die den Zeilaktivatorträger ungestüm und spontan hatte handeln lassen.
    Vermutlich hätten sich viele angeschlossen, schoss es dem Großmeister durch den Kopf. Aber Icho war schneller oben, als wir es mitbekamen ... Bei den Sternengöttern - gegen Millionen solcher Wesen haben die Lemurer fast ein Jahrhundert standgehalten!
    Dass der Kralasene eine Erpressung versuchen würde, war allen im SPEICHER klar gewesen, als die offensichtlich im Etymba-Viertel gefangen genommenen Menschen aus den Gleitern getrieben wurden. Dennoch gab es noch ein Quäntchen Hoffnung, dass er nicht bis zum Äußersten gehen würde.
    Eine falsche Hoffnung, ein fürchterlicher Irrtum. Von der Brutalität - wenn auch noch nicht im Ausmaß - war das Vorgehen vergleichbar mit jener Intervall-Bombe auf Baretus, die die Hauptstadt von Ertrus vernichtet hatte.
    Damals, als Bostich mit der Operation Stiller Riese seinen ersten Kriegszug gegen die LFT begonnen hatte.
    Alles war pulverisiert worden. Sogar die Fontäne der Barkennto-Quelle war versiegt. Wie Tränen war Wasser aus dem Schutt gequollen und hatte damit begonnen, die Trümmerwüste in ein Delta aus schwimmendem Staub und Morast zu verwandeln. Aber: Baretus war längst wieder aufgebaut, trug seither den Beinamen die Tränen von Ertrus ...
    Verzweiflung hielt den fülligen Arkoniden im Griff. Er war das beste Beispiel dafür, dass nicht alle Angehörigen seines Volks von der bestialischen Natur eines Kraschyn oder Shallowain waren. Ganz im Gegenteil. Die meisten sahen sich als Vertreter einer alten, in Jahrtausenden gewachsenen Kultur. Er war in seiner TLD-Tarnung als Vertreter der Gesellschaft zum Nutzen arkonidischen Kulturgutes aufgegangen, hatte sie auch als Möglichkeit gesehen, auf diesem Weg Klüfte zu überbrücken, die durch die expansive Machtpolitik Imperator Bostichs I. aufrissen.
    Vergebens ... Dario da Eshmale erwog, den SPEICHER tatsächlich aufzugeben und der Forderung Shallowains nachzukommen. Die Tarnung ist verbrannt, eine weitere Verwendung ohnehin ausgeschlossen. Selbst wenn wir das alles heil überstehen sollten, kann er nicht weiter genutzt werden.
    Mühsam stemmte er sich hoch, schaltete den internen Rundruf ein. Mehrmals musste er sich räuspern, um aussprechen zu können, was er sagen wollte. „Dario an alle", begann er formlos. „Jeder Agent und Spezialist hat hiermit ausdrücklich die freie Wahl - er kann entweder den zu fünfzig bis sechzig Prozent selbstmörderischen Weg per Transmitter wählen, oder er kann sich ergeben, obwohl auch das keine Sicherheit des Überlebens bedeutet. Alle, die diesen Weg wählen wollen,

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