2225 - Terraner als Faustpfand
kugelförmig aufgeblähte Transparenz-Umhüllung - eine Ausführung, die eingefaltet in Nackenhöhe einen wenig störanfälligen Wulst formte. „Per aspera ad astra, Freunde!"
„Ad astra", murmelte es im Chor.
Dario da Eshmale und seine Leute -niemand hatte einen Transmitter benutzt, niemand sich ergeben - trugen Kampfanzüge, Ausrüstung und Waffen wurden ergriffen. Roboter bereiteten in den beiden Hauptschächten und in den oberen Etagen des SPEICHERS jede Sorte Falle vor, die sich die SPEICHER-Besatzung vorstellen konnte.
Haftminen waren platziert, Thermitladungen und Desintegratorbomben versteckt, ferngesteuerte Strahler schussbereit gemacht. Selbst primitivmechanische Spitzen aus Metall oder nichtmetallischen Verbindungen konnten verschossen, ausgeklappt oder vorgereckt werden, von Deckentarnungen herabfallen oder aus dem Boden nach oben schnellen.
Die Displays der tragbaren Orter und Individualtaster leuchteten im Dämmer. In vielen Bereichen des SPEICHERS war das Licht gedimmt oder ganz ausgeschaltet worden. Variabel projizierbare Schutzfeldbarrieren ließen sich ebenso errichten wie Rauch- und Gasgranaten zünden. Selbst die Klimaanlage und die normalen Verund Entsorgungsleitungen in den Quartieren waren auf vielfältige Weise manipuliert und in Todesfallen verwandelt worden.
Hinzu kamen die Zugriffsmöglichkeiten und Sicherheitsschaltungen, die KHASURN ohnehin unterstanden und zum Standardabwehrprogramm mit seinen diversen Varianten gehörten. Bei Bedarf ließen sich nahezu alle Geräte und Aggregate zweckentfremden und zur Unterstützung der Verteidiger nutzen. Sämtliche Sicherheitsschotten in Haupt- wie Nebenschächten sowie den Korridoren waren geschlossen und verriegelt.
Längst war die Spannung auf ein kaum erträgliches Niveau geschnellt. Mit fiebrigen Blicken starrten sie auf die Orter und Überwachungsmonitoren. Etliche der Kameras im Doppelschacht waren bereits ausgefallen. Ins Blickfeld einer noch intakten geriet das zerfetzte Metallskelett eines vernichteten Katsugos. Die Geräusche von Schüssen und Detonationen drangen heran, kamen näher.
Vibrationen durcheilten die Böden und Decken der Sub-Levels. Nicht mehr lange, durchzuckte es den Tai-Laktroten; eine eisige Hand schien in seinen Nacken zu greifen. Kaum auszuhalten. Das Warten macht einen wahnsinnig.
Und dann waren sie da, erreichten den Schleusenbunker oberhalb der eigentlichen SPEICHER-Kugel. Standard-Kampfroboter. Mit Positroniken ausgerüstete Katsugos. Arkonidische Raumsoldaten. Celistas. Kralasenen.
Blitz- und Strahlschussgewitter flammte, Detonationen schmetterten. Dutzende Kampfroboter der Arkoniden - an bizarre Metallskelette erinnernde Gestalten sowie die deutlich klobigeren Katsugos - drangen aus dem halb zerschossenen und zerfetzten Doppelschacht in die Zentralhalle von Sub-2 ein.
Sonnenhelles Mündungsfeuer fingerstarker Hochenergie-Glutströme konzentrierte sich im Punktbeschuss auf hochgespannte Riegelfelder. Längst brodelte die Luft, schmolzen Verkleidungen, mischten sich Schaum und Wasser der Notfallsprinkler mit dunklem Rauch und Qualm.
Die insgesamt vierzig Räume dieser von oben gezählten zweiten Tiefetage waren in drei konzentrischen, von schmalen Zwischengängen unterbrochenen Kreisen angeordnet und eher spartanisch eingerichtet. Auf Formenergieprojektoren mit Tausenden Möbel- und Dekorationsprogrammen hatte man im SPEICHER verzichtet, vor allem, um jegliche Streuemission von vornherein zu unterbinden.
Etliche Türen zu den Unterkünften öffneten und schlössen sich selbstständig. Mal trat ein Roboter hervor und feuerte, an anderer Stelle detonierte eine bis zu 12.000 Grad heiße Thermitladung. Massive Pforten, die den inneren Ring von acht Räumen vom umlaufenden Korridor trennten, normalerweise weit geöffnet, behinderten die Eindringenden ebenso wie die Etagenschotten der Hauptschächte.
Während Desintegratoren die Kristallfeldintensivierung der Pforten zu überwinden versuchten, zogen sich die Verteidiger hinter die kleinen Lafetten der automatischen Waffen zurück, die in den Radialgängen aufgestellt waren. Thermostrahler, Desintegratoren, Projektilwaffen und Werfer für Mini-Raks waren betriebsbereit.
Schon entstand das erste Loch in einer Pforte, wurde größer. Die Wand einer Kabine wurde aufgesprengt.
Trümmer rasten als Geschosse umher, prasselten laut gegen Wände, Decke und Boden des Ringkorridors. Eine Hand voll TLD-Agenten und USO-Spezialisten begann mit der Verteidigung - eine
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