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2233 - Das Specter

Titel: 2233 - Das Specter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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– kaum zu gewinnen gewesen, hätte sogar viel eher im Desaster geendet", erläuterte er, zu Ferm Aaten gewandt.
    „Zweitens wäre dadurch der ohnehin wacklige Friede im Sektor Hayok einer harten Zerreißprobe unterzogen worden. Bei den Mascanten liegen die Nerven blank. Ich wollte unbedingt vermeiden, dass es anlässlich dieser Affäre zu einer neuen offenen kriegerischen Auseinandersetzung kommt. Das ist mir nämlich die Person Shallowain nicht wert, Freunde."
    „Freunde, Foinde, hoite koine Pointe", meldete sich Flynn nun doch wieder.
    Der USO-Spezialist grinste. „Dario wusste, dass ich seit längerem eine Gruppe von Extremisten innerhalb der auf Hayok stationierten Kralasenen infiltriert hatte. Namen und Details findet ihr in meinem Dossier. Es war erschreckend leicht, diese Fanatiker zu der Befreiungsaktion zu motivieren." Er schüttelte den Kopf und schnitt eine Grimasse. „Ich wette, der Anführer hätte Stein und Bein geschworen, er sei von selbst auf die Idee gekommen. Und sein Hacker habe die Sicherheitskodes für das Botschafts-Netzwerk sowie die Informationen über den Geheimgang und die Hinterlassenschaften der Diplomaten ganz alleine aufgetrieben ... Den Rest der Truppe rekrutierten wir dann, ob ihr's glaubt oder nicht, in einer Kaschemme, die hauptsächlich von ausrangierten Celistas frequentiert wird. Um auf deine Fragen zurückzukommen, Herr Verteidigungsminister ..."
    „Bully, bitte. An diesem Gespräch wird ganz sicher kein Liga-Minister teilgenommen haben. Weil es niemals stattgefunden haben wird."
    „Verstehe. – Jedenfalls, die überlebenden Helden könnt ihr ohne Bedenken freilassen oder als Kriegsgefangene austauschen, wann immer ihr Lust dazu habt. Die sind hundertprozentig davon überzeugt, die ganze Sache sei auf dem Mist ihres charismatischen Führers gewachsen."
    „Gewachsen als Haxen von Lachsen mit Flachsen." Flynn wuchs hörbar zu großer Form auf. „Begrüße das, wie ein anderer lustiger Vogel sagen würde. – Weiter. Bis hierher lief also alles wunderbar nach Drehbuch", fasste Bully zusammen. „Auch die Alte Botschaft war als Location gut gewählt, finde ich. Aber dann kam Kantiran ins Spiel."
     
    *
     
    Innerlich pochte er. Von Minute zu Minute stieg Kants Wut darüber, dass er sich von Bull so hatte abspeisen lassen.
    Topsecret, pah!
    Wahrscheinlich sammelten sie bloß gemeinsam Argumente gegen seine berechtigten Kritikpunkte.
    Das sah Bull ähnlich, dass er die unfähige Sicherheitschefin deckte.
    Was haben die so lange zu quatschen? Oder hoffen sie ich verliere die Geduld und gehe meiner Wege?
    Darauf konnte Bull warten, bis er schwarz wurde. Kantiran dachte nicht im Traum daran, das Feld zu räumen. Der Minister und die Papageienfrau würden sich vor ihm rechtfertigen, bis auf Punkt und Komma!
    Er ging in dem schmucklos und zweckmäßig eingerichteten Vorzimmer auf und ab. immer wieder sah er zur Tür. Zu gern hätte er gewusst, was da drinnen beredet wurde. Aber kein Laut drang nach draußen.
    Der Raum war mit Sicherheit schallisoliert.
    Seine Dwarmaris konnten ihm auch nicht helfen. Selbst wenn er einige der winzigen Insekten ins Arbeitszimmer hätte einschleusen können, als „Mikrofone" taugten sie nichts. Ihre Hörapparate waren seinen zu verschieden, ihre Sinneseindrücke mit denen eines Humanoiden nicht kompatibel.
    Aber Moment. Befand sich da drin denn nicht ein Tier, dessen Gehirn dem menschliche weit mehr ähnelte als das eines Insekts?
    Und war sein Gehör denn nicht bestens ausgebildet – so gut, dass es auch schwierigste Wörter aufnahm und nachplapperte?
    Dass er nicht schon früher darauf gekommen war, Flynn, der lästige Papagei, stellte ein geradezu ideales Medium für Kants Gabe der Instinkttelepathie dar.
    Gelobt sei Bounty Errols Piratentick!, dachte Kantiran, während er sich in die Polster der Sitzgarnitur fallen ließ.
    Dann schloss er die Augen und schickte seinen Parasinn auf Wanderschaft.
     
    *
     
    „Kantiran", sagte Reginald Bull, „ist einer von drei Gründen, weshalb wir Shallowain den Köter nicht einfach wieder auf die Straße setzen konnten. Obwohl ich das liebend gern getan hätte, Leute. Freilich auf einem weit entfernten, unbewohnten Planeten ohne Raumschiff oder –hafen. Hätte ihm sogar noch ein kleines Souvenir mitgegeben und einen warmen Händedruck. >Tschüs, war nett, danke schön, dass Sie uns besucht haben, beehren Sie uns doch bald wieder! <" Er feixte. „Tja, aber so lief das leider nicht. Eine kommentarlose

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