2233 - Das Specter
säuberlich abgetrennt, der Unterleib und die Beine eines Mannes.
Die drei übrigen, schwer geschockt wirkenden Arkoniden legten ohne weitere Umschweife ihre Waffen nieder. Einer war verletzt; ein anderer hatte sich gerade übergeben und wimmerte unablässig „Teslym... Teslym... Teslym .." vor sich hin.
Von Shallowain und den zwei anderen Kralasenen fehlte jede Spur. Offenbar hatten sie sich trotz des hohen Risikos dem Transmitterfeld anvertraut, welches nun gänzlich erlosch.
Im selben Moment erhielten wir aus den Kellergeschossen die Meldung, dass das Feuer unter Kontrolle gebracht worden war. Dabei hatten unsere Leute vier weitere Eindringlinge entdeckt und nach nur kurzer Gegenwehr festgenommen.
Ich gab Entwarnung. Die Chronometer zeigten 20:14:58 Uhr.
Seit dem ersten Alarm war nicht einmal eine Viertelstunde vergangen.
11.
Bullys dritter Fehler Nur langsam erholte sich Kantiran von den Nachwirkungen der PIEPER. Aber seine körperlichen Beschwerden wurden mehr als wettgemacht von der Freude darüber, dass Mal Detair am Leben, und darüber hinaus so gut wie unversehrt war. Dafür hätte Kant noch ganz andere Schmerzen auf sich genommen.
Mal und die rothaarige Kuh, derentwegen der Tierheiler überhaupt erst in höchste Lebensgefahr gekommen war, wurden auf der Krankenstation erstversorgt und gründlich untersucht. Die Ergebnisse sorgen allseits für Erstaunen: Beide hatten, wenn man vom Schock und der extremen Nervenbelastung absah, nicht mehr Schaden davongetragen als einige blaue Flecken und ein paar versengte Haarspitzen.
Nachdem die Paralyse abgeklungen war und sie wieder sprechen konnten, wurden sie natürlich mit Fragen überschüttet. Doch sie hatten zuerst nichts gesehen und dann sowieso die Besinnung verloren, vermochten deshalb keinerlei Hinweise darauf zu geben, wie und von wem sie gerettet worden waren.
Schließlich fielen ihnen die Augen zu. Ein Arzt scheuchte Kantiran aus dem Zimmer. „Du siehst übrigens selbst auch ganz schön mitgenommen drein", sagte er. „Willst du nicht ebenfalls ein leichtes Schlafmittel nehmen und dich für ein paar Stunden hinlegen?"
Kant hob ablehnend die Hand, doch dann bemerkte er, wie stark diese zitterte. „Gute Idee", krächzte er.
Tags darauf flog Bounty Errol mit einer Fähre zu PRAETORIA in den Orbit, um Reginald Bull persönlich Bericht zu erstatten.
Zu ihrem Leidwesen hatte Kantiran da Vivo-Rhodan, dessen erster Weg am Morgen in die Sicherheitszentrale geführt hatte, davon Wind bekommen. Weshalb die Stimmung in der Passagierkabine nicht unbedingt als gelöst zu bezeichnen war.
„Weißt du schon etwas von Shallowain?", fragte Perry Rhodans Sohn, kaum dass sie gestartet waren.
Bounty seufzte. „Wir haben Aufzeichnungen automatischer Kameras aus einem technischen Depot der Liga im Norden Vhalaums. Shallowain wurde zweifelsfrei identifiziert. Er hat den Transmittertransport also, so, wie es aussieht, unbeschadet überstanden. Danach ist er selbstredend untergetaucht."
„Getaucht, geschlaucht, geschmaucht und zugeraucht", krähte Flynn, ihr Papagei, fröhlich, ungeachtet des giftigen Blicks, den ihm der junge Halbarkonide zuwarf. „Nur er? Er allein?"
„Das Empfangsgerät hat den Durchgang einer einzelnen Person registriert. Die beiden anderen dürften es also nicht geschafft haben."
„Geschafft, gepafft, mit Saft und Kraft gerafft!"
Kantiran presste die Lippen aufeinander und sah aus dem Fenster. Sie konnte sich denken, was in ihm vorging. Obwohl sie seine oft vorlaute Art nicht mochte, tat er ihr Leid. Alle seine Anstrengungen hatten letztlich nicht gefruchtet. Der Hund war wieder auf freiem Fuß, irgendwo da unten in Vhalaum. „Was haben die Befragungen der Festgenommenen ergeben?"
„Sei mir nicht böse, aber das alles muss ich in wenigen Minuten sowieso mit Bull durchkauen. Ich wäre dir sehr verbunden, wenn du dich bis dahin gedulden könntest." Verblüffenderweise protestierte der Sternenbastard nicht. Er brütete schweigend vor sich hin, bis sie PRAETORIA erreicht hatten.
Unter anderen Umständen hätte Kant den An- und Einflug genossen. Einen derartigen Raumgiganten bekam man nicht oft mit freiem Auge zu sehen.
So aber prallten die gewaltigen Dimensionen und die monströse Hässlichkeit PRAETORIAS von ihm ab. Auch die ungeheure Feuerkraft von 116 LFT-BOXEN hatte nicht verhindern können, dass Shallowain entkommen war.
Kantiran konnte es kaum erwarten, Bull gegenüberzustehen. Dutzende Male hatte er in Gedanken bereits
Weitere Kostenlose Bücher