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2233 - Das Specter

Titel: 2233 - Das Specter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kraft nicht gelingen konnte.
    Sie hatten ihm seine Implantate belassen – ganz offensichtlich, weil diese ihm momentan keinen Vorteil verschafften. Niemand betrat die Zelle, gegen den er die messerscharfen Klingen seiner künstlichen Fingernägel hätte einsetzen können. Schlafstelle, Wände und Böden waren selbstreinigend; Nahrung und Utensilien zur Körperpflege erschienen in einer schmalen Nische, die sich alle vier Stunden in der terkonitverstärkten Wand auftat.
    Die gedämpfte Beleuchtung blieb rund um die Uhr eingeschaltet. Mit Sicherheit wurde er pausenlos beobachtet. Einzig in der Hygienezelle befand sich höchstwahrscheinlich keine Kamera.
    Bekanntermaßen legten die Terraner Wert auf die Wahrung der Intimsphäre, selbst wenn es sich um inhaftierte Gegner handelte. Solche Skrupel waren den meisten Arkoniden fremd und Shallowain sowieso.
    Der Zweck adelt die Mittel, hatte einst der Blinde Sofgart geschrieben. Nur das Ergebnis zählt, nicht die Art und Weise, wie es zustande gekommen ist. Das Gewissen eines Kralasenen ist rein, was immer er auch getan hat – solange es für Arkon und seinen Imperator geschah. Arkon ... Wie mochte es derzeit auf der Kristallwelt aussehen? Ob es bereits gelungen war, eine Funkrelaiskette von Hayok bis ins Herz des Reiches zu errichten? Wie gedachte Bostich I. auf die radikal veränderte Situation in der Milchstraße zu reagieren?
    Müßige Fragen, die Shallowain rasch beiseite schob. Eine Verbindung zur Außenwelt besaß er derzeit nicht. Das Gefängnis war vollkommen abgeschirmt. Dennoch hatte er den miniaturisierten Funkempfänger angeschaltet gelassen, der normalerweise die aktuellen Meldungen des am besten erreichbaren Nachrichtensenders als Fließtext in seine Kunstaugen einblendete. Da er nichts empfing, zeigte sich nur ein schmales graues Band am unteren Rand des Gesichtsfelds. Ihm blieb nichts anderes übrig, als sich zu entspannen, sich körperlich wie geistig rege zu halten und zu warten.
    Und das tat Shallowain der Hund. Mittels Dagor-Meditation versetzte er sich in einen tranceartigen Zustand. Zeit, das wirkungsvollste aller Folterinstrumente, verlor jegliche Bedeutung für ihn. Bis sich plötzlich der Nachrichtenticker aktivierte. Ein einziges Wort stand in der Fließtext-Zeile zu lesen: HOJIS'EL.
    Das war altarkonidischganberaanischer Dialekt und bedeutete Abort. Shallowain verstand die Botschaft sogleich.
    Augenblicklich war er hellwach. Bedächtig, ohne äußere Anzeichen der Erregung, stand er von seiner Liege auf. Er streckte die Glieder, atmete tief durch, drehte sich auf den Fersen, ging lockeren Schrittes zur Hygienezelle und schloss die Tür hinter sich.
    Im Boden klaffte ein Loch, offenbar mit Desintegratoren herausgetrennt. Shallowain sprang.
     
    *
     
    Die Kopfschmerzen drohten Kantiran den Verstand zu rauben. Nur unter Aufbietung aller Willenskraft vermochte er sich zu orientieren und einen klaren Gedanken zu fassen.
    PIEPER! Arkonidische Anti-Mutanten-Sender!
    Durch einen Tränenschleier sah er Shallowain in der Hygienezelle verschwinden. Kant musste sich mit beiden Händen an der semitransparenten Wand abstützen, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
    Das stechende Dröhnen in seinem malträtierten Schädel vermischte sich mit dem An- und Abschwellen der Sirenen.
    Den Sternengöttern sei Dank! Jemand hat bereits entdeckt, dass ein Entführungsversuch stattfindet, und Alarm gegeben!
    Kantiran ließ sich entlang der Wand zu Boden gleiten, kauerte sich zusammen und schloss die Augen.
    Sein Kopf fühlte sich an, als prügelte ein halbes Dutzend Dagoristas unablässig mit den Handkanten auf ihn ein. Hinzu kam das Schrillen und Pfeifen mitten in seinen Hirnwindungen. So beeinträchtigt war er von den ultrahochfrequenten Wellenfronten, die von den PIEPERN erzeugt wurden, dass Kant erst nach geraumer Zeit seinen Denkfehler erkannte. Wer sagte eigentlich, dass der Alarm dem Cel'Athor galt?
    Konnte es sich nicht genau so gut um ein Ablenkungsmanöver der ... !
    Er fühlte sich entsetzlich schwach, unfähig, auf die Beine zu kommen und die geringe Distanz bis zum Interkom zurückzulegen. Doch dann dachte er daran, was ihm Shallowain der Hund angetan hatte.
    Thereme ... Hilf mir, meine Herzliebste! Gib mir die Kraft, deinen Mörder nicht entkommen zu lassen! Ich hatte ihn doch schon gehabt...!
    Kantiran vermeinte, sein Gehirn löse sich auf, brutzelnd und zischend, als wäre es in ein Säurebad gelegt worden. Dennoch rappelte er sich hoch.
    Du hast das

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