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2233 - Das Specter

Titel: 2233 - Das Specter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Folterbett von Ganberaan überstanden, Sternenbastard, motivierte er sich selbst. Da wirst du doch jetzt nicht vor den Phantomschmerzen der PIEPER kapitulieren! Das Bild Ascari da Vivos erschien vor seinem geistigen Auge. Er kämpfte dagegen an, bis das verstümmelte Antlitz seiner Mutter verschwand, von Theremes liebem Gesicht ersetzt wurde. Es sah aus, als schliefe sie, doch Kant wusste, dass sie tot war, vergiftet von Shallowain, auf Ascaris Befehl. Er hatte sich eingeredet, darüber hinweg zu sein, doch das war er nicht. Würde es vielleicht niemals sein. Nein, Hund!, schrie er in Gedanken. Du entkommst mir nicht!
    Schwankend und strauchelnd schaffte er es bis zum Interkom. Zuerst brachte er nur ein kaum hörbares Krächzen zustande. Aber dann sprudelten die Worte geradezu aus ihm heraus.
     
    *
     
    (Bericht Bounty Errol:) Kantiran da Vivo-Rhodan hatte gegen meinen Willen bei Liga-Verteidigungsminister Reginald Bull durchgesetzt, sich ständig in Shallowains Nähe aufhalten zu dürfen. Es sollte sich herausstellen, dass dies von entscheidender Bedeutung für den weiteren Ablauf der Ereignisse war.
    Um 19:59:18 Uhr lieferte das Kraftwerk keine Leistung mehr, was für 46 hundertstel Sekunden im gesamten Gebäude einen Stromausfall bewirkte. Sobald die Biopositronik KHASURN – die als einzige Einrichtung über autarke Speicherbänke verfügt –, umgeschaltet hatte und Notstrom anlieferte, wurde Rot-Alarm ausgelöst.
    Für uns in der Überwachungszentrale stellte sich die Lage wie folgt dar: Anscheinend durch Selbstüberlastung war eines der altersschwachen Aggregate auf Ebene minus fünf, im Randbereich des Fusionskraftwerks, explodiert. Dabei wurden zwei Verteilerknoten und mehrere Kabelstränge zerstört.
    Wie für solche Notfälle vorgesehen, drosselte der Reaktor automatisch seine Leistung und fuhr sämtliche Sicherheitssperren hoch, wobei er vorübergehend vom Netz ging. Erst als feststand, dass keine Ausweitung zu befürchten war, wurde über redundante Leitungssysteme die reguläre Energieversorgung wiederhergestellt und auch der HÜ-Schirm um den Gefängnistrakt wieder errichtet.
    Das war um 20:01:33.
    Inzwischen hatten sich jedoch in der unmittelbaren Umgebung des defekten Aggregats weitere, gleichwohl kleinere Explosionen ereignet. Feuer brach aus, das sich, genährt durch vorschriftswidrig gelagerte, leicht entzündliche Baumaterialien, unerwartet rasch ausbreitete. Da sich die Brandabschnitts-Schotten wegen des Stromausfalls nicht rechtzeitig hatten schließen können, wurden weite Teile der Untergeschosse erfasst. Das Feuer drohte auch auf jene Räume überzugreifen, in denen die zentralen Module der Biopositronik KHASURN untergebracht sind. Selbstverständlich schickten wir sofort alle verfügbaren Kräfte in die betroffenen Subetagen. Auch KHASURN selbst unterstützte die Löscharbeiten mit den dafür vorgesehenen mobilen Robotern und ortsgebundenen Brandbekämpfungs-Einrichtungen.
    Es stellte sich heraus, dass das Feuer nicht so bald vollständig unter Kontrolle zu bringen sein würde.
    Vorerst konnte nur größtmögliche Schadensbegrenzung angestrebt werden, wobei natürlich ein Hauptaugenmerk auf die gefährdete Biopositronik gelegt wurde.
    In dieser überaus kritischen Situation kam ein Anruf von Kantiran da Vivo-Rhodan aus dem Gefängnistrakt. Perry Rhodans Sohn teilte mit, dass er seit etwa einer Minute unter extrem starken körperlichen Beschwerden litte, welche er als Begleiterscheinungen eines Angriffs deutete. Er erkundigte sich nach dem Grund für den Gebäudealarm und äußerte, nachdem ich ihn aufgeklärt hatte, den dringenden Verdacht, Explosion und Brand könnten Folgen von Sabotage sein – und dazu gedacht, von einem Gefangenen-Befreiungsversuch abzulenken.
    Es gab keinerlei weitere Indizien dafür. Nicht ein einziger der Bewegungsmelder und sonstigen Sensoren im Gefängnistrakt hatte angeschlagen. Die Sicherheitssysteme waren kurzzeitig, eben für die erwähnten 46 hundertstel Sekunden, außer Funktion gewesen, arbeiteten jedoch längst wieder. Alles schien ganz normal.
    Unsere in Shallowains Zelle montierten Kameras zeigten, dass der Hund, mittlerweile aus dem Hygienebereich zurückgekehrt, unbeweglich auf seiner Pritsche lag. Auf Kantirans heftiges Drängen hin sprachen wir den Cel'Athor über Lautsprecher an und forderten ihn auf, sich zu erheben und näher an eine der Optiken heranzutreten.
     
    *
     
    Shallowain reagierte nicht.
    „Er will euch hinhalten", rief Kantiran,

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