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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gegessen und getrunken, dem ein Gift zugesetzt gewesen sein musste, das ihn außer Gefecht gesetzt und mit dem er auch jetzt noch zu kämpfen hatte.
    Nach und nach erfasste er, dass er sich in einem aus dicken Ästen und grob gehobelten Balken gefertigten Käfig befand. Als er sich aufrichtete, sah er, dass man ihn in die Berge gebracht hatte. Unter ihm gab es nur vegetationsloses Gestein. Mit Ketten und Metallspangen war der Käfig an den Felsen befestigt, sodass er ihn auf gar keinen Fall umkippen oder von der Stelle bewegen konnte.
    Hoch über ihm kreisten die gefürchteten Schluchtgeier. Sie würden vergeblich auf Beute warten. In den Käfig konnten sie nicht eindringen. Um ihn herum erhoben sich steile Felswände mit tiefen Rissen und Schrunden. Er war allein. Niemand hielt sich in seiner Nähe auf.
    Es war ein Mordanschlag. Ein Giftmord.
    Unter den gegebenen Umständen war er unerreichbar für die Schaspaken. Bevor er verhungert oder verdurstet war, würde er an den Giften sterben, die in seinem eigenen Körper produziert wurden, aber nicht ausgeschieden werden konnten.
    Die Sonne stand hoch am Zenit und brannte heiß herab. Er konnte den sengenden Strahlen nicht ausweichen. Sie verbrannten seine Haut, und er konnte nichts dagegen tun.
    Er spürte, dass seine Kräfte schwanden. Mühsam und mit vielen Pausen machte er sich daran, sein Gefängnis zu untersuchen. Es war stabil und mit einem solchen handwerklichen Geschick gebaut, dass er es nicht aufbrechen konnte.
    Ohne Hilfe von außen konnte er nicht daraus entkommen.
    Unwillkürlich wich er von den Gitterstäben zurück, als ein großer, feuerroter Graswolf zwischen den Felsen auftauchte und mit tief herabgezogenem Kopf auf ihn zukam. Das Tier war so groß, dass es ihn - gemessen an der Risthöhe - um beinahe eine Armlänge überragte. Je näher es kam, desto tiefer drückte es sich an den Boden, die Blicke aus den gelb schimmernden Augen starr auf ihn gerichtet.
    Dando war sich nicht sicher, ob die Gitterstäbe einem Angriff dieses Kolosses standhalten würden. Als die Bestie die Lefzen hochzog und Speichel zwischen den Zähnen hervortroff, spürte er, wie der Schlag seiner beiden Herzen sich beschleunigte.
    Plötzlich blitzte es in den gelben Augen auf, und die Muskeln an den Beinen bildeten emporquellende Knoten. Dando hielt unwillkürlich den Atem an. Dies war der Moment der Entscheidung. Der Wolf wollte springen. Er würde gegen die Gitterstäbe prallen und sie möglicherweise zerbrechen.
    Ein helles Pfeifen ertönte. Der Graswolf sprang, erreichte den Käfig jedoch nicht, denn ein dünner, langer Stab schlug in seine Flanke und fällte ihn. Krachend und laut schnaufend stürzte er auf den Boden. Ein zweiter Pfeil flog heran und durchbohrte seinen Hals. Die gelben Augen brachen, und ein Schwall übel riechenden Speichels schoss zwischen den roten Lefzen hervor.
    Dando sackte auf die Knie. Seine beiden Herzen rasten, und dabei verloren sie ihren Rhythmus. Das eine Herz pumpte nicht genügend sauerstoffreiches Blut heran, sodass das andere nicht ausreichend Blut zur Verfügung hatte, um den nötigen Druck aufrechterhalten zu können. Über die Felsen näherte sich ihm eine kleine Gestalt. Der Sprecher der Caiwanen konnte sie nur schemenhaft erkennen, da sie vom Licht der Sonne umstrahlt wurde. Er versuchte, auf die Beine zu kommen, schaffte es jedoch nicht, weil sein Kreislauf versagte. Ihn schwindelte, und als er seine Arme ausstrecken wollte, verlor er das Bewusstsein.
    Er kam wieder zu sich, weil er die Schaspaken fühlte, wie sie sich langsam aus seinem Rücken gleiten ließen. Mit einem Schlag öffnete er alle acht Augen. Er lag im Schatten, und dicht neben ihm saß ein junger Mann auf dem Boden. Er konnte ihn nur schemenhaft erkennen, weil seine Augen sich nicht so schnell von dem grellen Sonnenlicht erholten. „Du hast lange gebraucht, um dich von dem Gift zu befreien", sagte der andere. „Wie lange warst du in dem Käfig?"
    „Keine Ahnung", antwortete Dando Gentury. Er richtete sich auf. Dankbar nahm er die Karanüsse entgegen, die der andere ihm anbot. „Ich war bereits in einem kritischen Stadium. Ich habe Dinge wahrgenommen, die gar nicht da waren. Vielen Dank für deine Hilfe. Ohne dich wäre ich ..."
    Mit einem dumpfen Donnern zogen zwei große arkonidische Frachtraumer über sie hinweg. Sie zeichneten sich deutlich in den dünnen Wolken ab. Weiße Kondensstreifen blieben zurück. Die Raumschiffe landeten in der Nähe von Takijon auf einem

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