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2237 - Die Welt der Hyperkristalle

Titel: 2237 - Die Welt der Hyperkristalle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an einer Seite offener Pavillon. Geschützt vor Sonne und Wind, wachte Aerbon, der Leiter der Minen, über das Geschehen. Neben ihm saß Owara Asa Tagakatha. Der Priester war klein und schmächtig, aber er machte sich so breit in seinem Sessel, dass der Eindruck entstand, er sei der Oberbefehlshaber, nicht der Arkonide. Tiefe Zufriedenheit zeichnete sich auf seinem Gesicht ab.
    Als er ihn sah, blieb Dando Gentury erstaunt stehen. Hier saß der oberste Priester Caiwans an der Seite des Arkoniden und damit demonstrativ auf der Seite jener, die das caiwanische Volk viele Jahre übervorteilt hatten? Ihm schwante nichts Gutes. „Das ist ein ganz schlechtes Zeichen", raunte Kokon Kotan ihm zu. „Sieh ihn dir nur an. Er tut so, als habe er einen großen Sieg errungen."
    Entschlossen trat der Sprecher der Caiwanen vor. „Ich grüße dich, Herr", sagte er in arkonidischer Sprache, die er dank der Hypnoschulung perfekt beherrschte. „Darf ich fragen, was geschehen ist, dass du den Bergbau unterbrochen hast?"
    Aerbon beugte sich vor. Höhnisch lächelnd blickte er auf den Caiwanen herab. „Unterbrochen? Hier hat niemand irgendetwas unterbrochen! Wir haben lediglich das Ende jener Zeit erreicht, in der du uns erpressen konntest!"
    „Ich verstehe nicht."
    „Du verstehst sehr wohl", mischte sich Owara mit dumpf grollender Stimme ein. Er stülpte seine Hörmuschel nach vorn über den Schädel, um die Aufmerksamkeit Dandos auf sich zu lenken - jedoch nur so weit, dass er das kunstvolle Gebinde aus Caithar-Federn nicht berührte. Zugleich hob er beide Arme, sodass alle die prachtvollen Federn an ihrer Rückseite sehen konnten. „Du hast die Götter herausgefordert, und sie haben geantwortet. Endlich."
    Eins beachtete ihn nicht. Er tat, als habe er seine Worte nicht gehört. „Was ist los, Aerbon?"
    Der Arkonide sprang auf, als habe er den gezackten Dorn einer Sumpfspinne in seinem breiten Hinterteil gespürt. „Du wagst es, mit mir zu reden, als ob du gleichen Ranges seiest wie ich?" Er richtete eine Waffe auf ihn und löste sie aus. Dando Gentjury sah etwas an der Waffe aufleuchten, ein Schlag traf seine Beine und riss sie unter ihm weg. Haltlos stürzte er auf den Boden. Er konnte die Beine nicht mehr bewegen.
    Instinktiv griff er mit den Händen danach, um sich davon zu überzeugen, dass sie noch da waren. Er konnte sie mit den Händen ertasten, hatte jedoch kein Gefühl in ihnen.
    Während die vielen Caiwanen in der Nähe empört aufschrien und gegen die Behandlung ihres Sprechers protestierten, trat der Leiter der Minen nah an Dando heran. Er setzte ihm den Fuß auf die Brust und beugte sich so weit nach vorn, dass er sich mit dem Ellenbogen auf seinem Knie abstützen konnte. In dieser Haltung blickte er auf den Paralysierten herab. „Bisher war es so, dass wir euch Caiwanen aus reiner Gutmütigkeit überhaupt an unseren Geschäften beteiligt haben. Du hast uns unterschätzt, Dando Gentury. Unsere Ingenieure haben Maschinen entwickelt, die mittels Greifwerkzeugen aus Formenergie den grünen Skabol und den gelben Losol und einige bergkristallklare Lyasoo-Mischformen heraus aus dem Gestein lösen können - zu einem Bruchteil eurer horrenden Arbeitslöhne, wenn auch nicht ganz so effizient. Doch es rechnet sich."
    Der Fuß des Arkoniden lastete schwer auf der Brust Dandos. Er behinderte ihn sehr stark beim Atmen. „Endlich brauchen wir euch nicht mehr, du gefiederter Bastard. Ab sofort ist den Caiwanen das Betreten der Minen verboten. Jeden, der dennoch hineingeht, erschießen wir."
    „Dazu habt ihr kein Recht", stieß der Sprecher mühsam hervor. Er legte die Hände an den Fuß des Arkoniden. Vergeblich versuchte er, ihn zur Seite zu drücken. „Wir haben einen Vertrag miteinander geschlossen", erinnerte er. „Darin ist ausdrücklich festgehalten, dass dies ist unser Planet ist und dass wir Caiwanen in den Bergwerken arbeiten, um die Hyperkristalle zu bergen."
    Aerbon antwortete auf seine Art.
    Unter dem wütenden Protestgeschrei der Caiwanen gab er ihm die Neuropeitsche zu spüren. Dando stürzte in ein Chaos aus Schmerz und Verzweiflung. „Warum nur die Peitsche?", hörte er Owara rufen. „Du hättest ihn töten sollen. Seit Jahren beleidigt er die Götter Sym und Corna. Er hat den Tod verdient."
    „Das erzählst du mir erst jetzt?" Dando Gentury blickte die junge Laborantin Anta bestürzt an. „Wenn Owara hier bei dir war, dann bestimmt nicht, um sich über Fortschritte zu informieren."
    Es war zwei Tage her,

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