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2242 - Letoxx der FÀlscher

Titel: 2242 - Letoxx der FÀlscher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Richtung Oberfläche.
    „Wir gehen jetzt rein."
    Ein Posten überwachte ihr Eintreten, zwei Scanner-Tunnel, mehr kam nicht. Im Grunde eine große Enttäuschung.
    Errocchu öffnete den eigentlichen Kältekern. Ein Schwall kalte Luft schlug ihnen entgegen; während Errocchu hinter ihnen die Schotten wieder zuzog.
    Letoxx' Blick fiel auf eine Schrankwand. Die Wand bestand aus einigen tausend Schubfächern, von denen Errocchu nun eines aufzog.
    In der Lade standen transparente, versiegelte Behälter in Zehnerreihen, wie vergrößerte Reagenzkolben. In jedem Glas schwamm ein Klumpen amorph geformte Materie. Jeder Klumpen sah anders aus.
    Letoxx fand den Anblick bizarr. „Ist das organisch?"
    „Es handelt sich um extrahierte Föten von Motana."
    „Bitte was?"
    „Um präzise zu sein: extrahierte Föten von Motana-Frauen vom Planeten Ash Irthumo. Der Motana-Schlag dort hat ein paar genetische Besonderheiten. Das heißt, ihre Föten sind besser geeignet als andere."
    Letoxx kämpfte gegen aufwallenden Ärger. „Geeignet wofür?", schnappte er.
    Errocchu bleckte triumphierend die nadelspitzen Zähne. Aber eine Antwort gab er nicht.
     
    *
     
    Die restliche Anstalt, alles, was zum Sekundären Kreis zählte, erkundete Letoxx auf eigene Faust: Rechner, Hyperzapfer, Materiallager, eine Zentrale, die Unterkünfte, Ess-Säle, ein Kresoten-Pferch. Ganz oben regierte der Eins-Katalog Zweiter Klasse, ein Kybb-Trake namens Tokten Burno, formal sein höchster Vorgesetzter. Darunter organisierten sechs Eins-Plane Erster Klasse die Anstalt. Unter ihnen Aardu Errocchu, der das Personal verplante.
    Die Zugänge zum Primären Kreis lagen im untersten Kellerdeck. Sie zu finden war nicht schwer. Sie zu benutzen dagegen unmöglich.
    Letoxx entdeckte einen Personen- und einen Güterschacht. Robkrieger und Zehn-Plane, von Militärs beaufsichtigt, überwachten den Eintritt. Wer passieren durfte, wurde abgescannt und durchgewinkt. Wenn es weitere Zugänge gab, bekam er sie nicht zu Gesicht.
    An jenem Tag sah er Errocchu zum vorerst letzten Mal. Stattdessen nahm Letoxx wie alle anderen die Arbeit auf.
    Der positive Aspekt war, Tosh Mede wurde mit Kresotenfleisch in einem Maß versorgt, wie man es nicht einmal von der Trak-Akademie kannte. Das Fleisch war frische Schlachtung.
    Negativ war seine Tätigkeit: Errocchu versetzte ihn zum Kühltrakt in die Wachmannschaft. Und zeigte damit klar, dass er Letoxx nicht leiden konnte.
    Der Stumpfsinn fraß ihn auf, quälte ihn vom ersten Tag an. Aufsicht über eine Batterie gekühlter Schränke, kein Wort, keine Bewegung, kein Ereignis. Von Beginn der Schicht bis zum Ende. In den freien Chron-Einheiten fing er wiederum zu schnüffeln an. Ein grenzenloses Rechnersystem durchzog die Anstalt.
    Aber Tosh Mede war nicht Futhorn, das System war gewartet und gesichert; kleinste Erfolge brauchten lange Zeit.
    Er saugte nach Tagen und Nächten eine erste Grafik aus dem Netz, die ihm Lage und Aufbau des Primären Kreises zeigte.
    Der 3-D-Pro seiner Kabine zeichnete eine Kugelformation, einen Kilometer unterhalb der eigentlichen Anstalt, in der Kruste des Planeten.
    Was in dieser Sphäre vor sich ging, was dort produziert wurde, darüber gab die Grafik keine Auskunft.
    Die Neugier brachte ihn schier um den Verstand. Letoxx war keiner, der mit Rätseln leben konnte.
    Sämtliche Traken, die er kennen lernte, taten im Sekundären Kreis Dienst. Aber alles, was er auf die Art zu hören bekam, war wilde Theorie; darunter nichts, was den Schaumopal erwähnte, geschweige denn die Föten von Motana-Frauen.
    Letoxx versuchte schließlich den direkten Weg, durch den Personenschacht – doch die Wächter ließen ihn nicht ein. Natürlich nicht.
    Wenige Kybb-Traken gingen unten ein und aus, ein elitärer Kreis, selbst der Geringste von ihnen noch ein Eins-Plan Zweiter Klasse. Container mit Schaumopal, Kisten voller Föten – häufig von ihm selbst gepackt – passierten den Schacht. Niemals ungeöffnet, vermerkte er, stattdessen doppelt untersucht. Und hin und wieder wurden Container heraufgeschickt, in die ein Produkt verpackt war. Letoxx wusste über dieses Produkt nichts. Er verfolgte einen der Container, den ganzen Weg durch die Anstalt. Robkrieger und Militärs eskortierten den Transport. An einem geheimnisvollen Fracht-Traponder, der auf dem Landefeld nahe der Anstalt stand, endete der Weg.
    Der Frachter blieb dort viele Phasen.
    Letoxx konnte nicht sicher sein, wie viele Container in der Zeit verladen wurden, nach seiner

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