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2249 - Die Blutnacht von Barinx

Titel: 2249 - Die Blutnacht von Barinx Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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tobte tagelang. Sie verbrannte alles, was Generationen aufgebaut hatten.
    Für sehr lange Zeit würde danach nichts mehr so sein, wie es einmal gewesen war. „Dann fiel Wanderer in den Normalraum zurück. Zu einem Zeitpunkt, als die Verteidiger beinahe schon neue Hoffnung geschöpft hätten. Das Zentrum von ES' Macht war damit direkt angreifbar geworden - die ungeheure Materialschlacht gewann noch an Heftigkeit.
    Zwei Tage später schien das Ende der Kunstwelt besiegelt zu sein. „Neue Schiffe! Sie fallen aus dem Hyperraum! Tausende ...!"
    Lyressea fuhr herum, ihr Blick fraß sich an den Anzeigen fest, suchte die Detailscans, und ihre Augen wurden größer.
    Mehr als fünftausend Raumschiffe schon. Sie waren von einer Eleganz, wie man sie sonst vergeblich suchte. Stromlinienförmig, mit Schwingen beidseits des Rumpfs. Mit sanftem Flügelschlag schienen sie durch den Raum zu gleiten. Schön, schnell und zielsicher.
    Eine Flotte Bionischer Kreuzer ... Nicht einmal die Schildwachen hatten gewusst, dass sie existierte.
    Diese Schiffe schienen nicht für den Weltraum gebaut zu sein. Wie ein Schwärm geschmeidiger Wasserlebewesen glitten sie Wanderer entgegen. Zugleich verwandelten sie sich in Tod und Verderben bringende Ungeheuer.
    Danke, Carya, schoss es Lyressea durch den Sinn. Sie versuchte, sich vorzustellen, wie die Motana, emotionalisiert von ihren Chorälen, die Kreuzer nur mit Mentalkraft steuerten. So richtig dafür interessiert hatte sie sich nie. Vielleicht hatten ihr auch alle anderen Ereignisse nicht genügend Zeit gelassen. Jetzt bedauerte sie, dass sie die Schutzherrin Carya Andaxi nie auf Graugischt aufgesucht hatte.
    Eine dreifingrige Echsenhand legte sich sanft auf ihren Arm. Im Aufschauen blickte Lyressea geradewegs in die zu schmalen Schlitzen verengten Pupillen Lagha-Rau'as. „Wir werden es scharfen!" Die Schutzherrin züngelte erregt. „Ich weiß nicht, ob die Motana allein in ..."
    „Nicht nur die Bionischen Kreuzer!" Lagha-Rau'as Kehlsack blähte sich auf; sie ließ ein keckerndes Geräusch hören. Mit einer knappen Kopfbewegung deutete sie auf ein mehrere Meter großes Hologramm, das in der Zentralemitte entstanden war.
    Das Bild zeigte etwas wie einen Berg, der sich in den Weltraum erhoben hatte. Er besaß keine regelmäßige Form. Zudem war seine schwarze Oberfläche nicht geeignet, Konturen erkennen zu lassen. „Sie halten ebenfalls Kurs auf Ambur!", meldete die Ortung. „Sie?", fragte Lyressea verwirrt.
    Lagha-Rau'a züngelte erregter. „Es sind zwei."
    „Zwei was?"
    „Nocturnenstöcke! Ich vermute, ES hat sie gerufen."
    Lyressea reagierte verwirrt. Vergeblich suchte sie in ihrer Erinnerung nach verschüttetem Wissen über Nocturnen. Sie stellte fest, dass sie auf Wanderer nie davon gehört hatte. „Vor langer Zeit bin ich einem Nocturnenstock in der Galaxis Laxaron begegnet." Lagha-Rau'a spürte wohl, dass sie eine Erklärung geben musste. „Sein Name war Antallin. Ja, Lyressea, sie sind hochintelligente Lebewesen. Für mich gehören sie zu dem Faszinierendsten, was das Universum hervorgebracht hat. Niemals hätte ich geglaubt, erneut einem Nocturnenstock zu begegnen."
    Die Schutzherrin sprach davon, dass die Nocturnen angeblich aus einer anderen Lebensform, den Vojariden, entstanden waren. Mehr als diesen Namen kannte sie aber nicht.
    In ihrem ersten Lebenszyklus waren Nocturnen hauchdünne Membranen eines fünfdimensional schwingenden Quarzes. Instinktiv fanden sie sich zu gewaltigen Schwärmen zusammen und ernährten sich von der Hyperstrahlung der Sonnen. Ihre Fortbewegung ähnelte der Transition eines Raumschiffs, wobei ihre Reichweite in der Schwarmphase bis auf ein Lichtjahr beschränkt war.
    Erst wenn jeder einzelne Nocturne seine maximale Größe von hundert Metern erreicht hatte, wuchsen sie in der Stockphase zusammen. Dann ließen sie sich auf Himmelskörpern nieder, wo sie während langer Zeiträume weitere Schwärme anlockten und gemeinsam zu riesigen Türmen aus dunklem Schwingquarz heranwuchsen. In dieser Phase entwickelten sie ihre Intelligenz, die sich mit zunehmender Größe steigerte. „Die ausgewachsenen Nocturnen werden zu reifen, geistig hoch stehenden Wesen, zu wahren Philosophen sogar." Die Schutzherrin deutete auf die Bildwiedergabe, die endlich Details zeigte.
    Rings um den Stock hatten sich Nocturnenschwärme niedergelassen. Lyressea erkannte das aufgrund der eben gehörten Beschreibung. Manche Schwärme waren noch klein, in ihnen durchmaßen die

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