2253 - Kybb-Jäger
Ich würde es, nun, ungern zurücklassen ..."
Zephyda grinste nur. „Hat irgendjemand gesagt, dass du dich von deinem geliebten Kybb-Eimer trennen sollst?
6.
Jospeths Befürchtung erwies sich als unbegründet. Der Todbringer sollte den Kybb-Würfel die beiden Tag- und Nachtperioden, die dem Erscheinen der Stellaren Majestät folgten, nicht mehr verlassen.
Ein nicht enden wollender Strom von Motana ergoss sich in den Kybb-Raumer, kaum, dass Zephyda ihn verlassen hatte. Sie trugen Anzüge aller Typen und jeder Beschaffenheit, Kybb-Beutestücke, Aufkäufe von den Fahrenden Besch, Funde aus jahrtausende alten Depots. Es war eine Vielfalt, der ihre Träger in nichts nachstanden: Die Männer und Frauen, die sich ohne Ausnahme bei Jospeth vorstellten, als stände er über ihnen, als sei er die Autorität auf dem Feld der Kybb-Technik, stammten von Dutzenden Welten. Es waren Freiwillige, die es irgendwie geschafft hatten, sich den Truppen Zephydas anzuschließen.
Sie alle verband eine Entschlossenheit, die geradezu ansteckend war. Und sie waren harte Arbeiter. Als Erstes verschwanden die Leichen der Stachler aus der Zentrale, dann schwärmten die Freiwilligen aus, und nach kurzer Zeit spürte Jospeth unregelmäßige Erschütterungen, sobald er die Konsole vor ihm oder den Zentraleboden berührte. Fragen hagelten auf den Todbringer herab. „Jospeth, wo verlaufen die Hauptenergieleitungen?"
„Jospeth, die Redundanzmeiler, wo sind die Redundanzmeiler?"
„Jospeth, diese Konsole, was ist ihr Zweck?"
Jospeth hier, Jospeth da. Dem Todbringer schwirrte nach kurzer Zeit der Kopf. Die Woge der Fragen war überwältigend - ebenso die Erkenntnis, die Jospeth traf: Diese Motana hielten ihn tatsächlich für den Experten für Kybb-Raumer!
Nicht zu Unrecht. Er kannte nicht die Antworten auf alle Fragen, eigentlich sogar auf die wenigsten, aber das machte nichts. Jospeth mühte sich, so gut er konnte, und entdeckte in sich selbst ein Reservoir, dessen Existenz er nicht geahnt hatte. Es war, als ob die Fragen der Freiwilligen ihn dazu brachten, das Wissen, das er sich in den letzten Wochen angeeignet hatte, miteinander zu verbinden.
Isolierte Inseln der Erkenntnis rückten aneinander heran, Verbindungen knüpften sich, brachten wiederum neue Verbindungen, neue Erkenntnisse hervor.
Immer wieder halfen Perry Rhodan und Atlan aus, die sich mit verschiedenen Technologien auskannten. Jospeth begrüßte ihren Rat, freute sich aber auch darüber, dass sich die beiden Fremden nicht in den Vordergrund drängten.
Nach drei Stunden setzte die künstliche Schwerkraft des Kybb-Raumers wieder ein. Nach weiteren drei Stunden lief einer der Hauptmeiler an. Die Waffensysteme - offensiv wie defensiv - erhielten schlagartig wieder genug Leistung, um in Aktion zu treten. Jospeth musste sich zusammenreißen, um sich nicht auf der Stelle auf sie zu stürzen und ihre Bedienung zu analysieren. Weitere drei Stunden später konnte Jospeth den Helm abnehmen, als die Lebenserhaltungsanlagen zumindest in der Zentrale wieder arbeiteten. Es stank, aber das machte ihm nichts. Nach den langen Stunden im Raumanzug hatte der Motana schon seinen eigenen Geruch überdeutlich wahrgenommen.
Ein Hochgefühl ergriff Besitz von Jospeth, besser als jeder Rausch, und der Todbringer war drauf und dran, trotz der künstlichen Schwerkraft abzuheben und auf einer Wolke der Glückseligkeit zu schweben, wäre nicht Medillin gewesen.
Die Kommandantin der BLUTMOND weigerte sich, auch nur einen Fuß in den Kybb-Raumer zu setzen, an dem der Bionische Kreuzer angedockt blieb, dennoch war die Epha-Motana durch ihre Funkanrufe präsent. „Das muss doch nicht sein, Jospeth ... denk doch nur daran, was alles schief gehen kann ... die Stachler stinken, was willst du auf ihrem Schiff? ... das bringt Unglück, hörst du mich ... Jospeth? Jospeth? Jospeth!"
Jospeth blieb, wo er war, und versuchte Medillin auszublenden. Es gelang ihm beinahe vollständig - er besaß darin inzwischen eine gewisse Übung -, doch ein Rest Wehmut ließ sich nicht vertreiben. Mussten er und Medillin immerzu aufeinander prallen?
Jospeth schätzte die Epha-Motana trotz ihrer Schrullen. Er wusste, dass er und die gesamte Besatzung der BLUTMOND Medillin das Leben zu verdanken hatten. Hätte Medillin in der zweiten, verlorenen Schlacht um Baikhal Cain nicht entschlossen die Flucht ergriffen, die BLUTMOND wäre im. Feuer der Stachler verglüht, so, wie es zwanzig andere Bionische Kreuzer getan
Weitere Kostenlose Bücher