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2253 - Kybb-Jäger

Titel: 2253 - Kybb-Jäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Nein, ihr Gesang blieb unverändert. Es musste der geschundene Rumpf der BLUTMOND sein. Dem Todbringer kam es vor, als würde der Bionische Kreuzer sich gegen die Mission wehren, die ihm bevorstand.
    Dann nahm der Verbund Fahrt auf, quälend langsam. Jospeth rief die Kursprojektion auf. Bei dieser Beschleunigung würden sie eine halbe Tagesperiode brauchen, um die Geschwindigkeit für den Eintritt in den Überlichtflug zu erreichen. Falls Medillin und Zephyda in der Lage waren, ihre Konzentration über Stunden zu bündeln. Falls ihnen danach genug Kraft blieb, um den Verbund in den Überlichtflug zu zwingen und ihn dort stabil zu halten. Und danach? Das Tan-Jamondi-System war ... „He, Todbringer!"
    Jospeth sah von Schirm zu Schirm. Wer hatte ihn gerufen? „He, Meisterschütze! Bist wohl blind? Nicht vor dir - über dir!"
    Jospeth legte den Kopf in den Nacken. Im Loch der Zentraledecke lugte ein grob geschnittenes Gesicht. Es glänzte rot und schweißnass. „He, altes Waschweib!", rief der Todbringer hinauf, um seine Überraschung zu verbergen. Medillin musste ihren Verbund steuern, nicht ihn, Jospeth ... Was? Ärgern? Oder was konnte sie sonst wollen? „Pass auf, dass dein dicker Kopf nicht im Loch stecken bleibt!"
    Jospeth hatte sich mehr als einmal gefragt, wie das Loch in den Boden der obersten Zentrale-Ebene gekommen war. Es lag direkt über dem in der Decke der Todbringer-Zentrale, war gerade groß genug, um die Sicht auf Medillins ganzes Gesicht zu ermöglichen, und kreisrund. Medillin behauptete, die Explosion hätte es verursacht. Aber Jospeth konnte den Verdacht nicht abschütteln, dass die Kommandantin es eigenhändig in das Deck gebrannt hatte, um ihren Todbringer besser anschreien zu können, wenn ihr danach war.
    Medillin lachte bellend. „Bist gut, Todbringer! Immer eine dicke Lippe, was? Weiter so - und immer schön feuerbereit bleiben, klar?"
    Häng dich lieber in die Epha-Matrix!, versetzte Jospeth in Gedanken, aber ehe er es aussprechen konnte, war Medillin schon wieder aus seinem Blickfeld verschwunden.
    Jospeth schüttelte den Kopf, wie um sicherzustellen, dass er sich die Szene nicht eingebildet hatte. Kurs und Beschleunigung des Verbunds blieben konstant.
    Medillins Psi-Talent schien so groß zu sein, dass sie ihren Teil der Arbeit nach einer kurzen Eingewöhnungsphase mit der ihr eigenen Beiläufigkeit leisten konnte - nicht so wie Zephyda, deren vor Schmerzen verzerrtes Gesicht auf den Schirmen belegte, dass sie immer noch bis an ihre Grenzen ging.
    Das alte Waschweib war ein Phänomen.
    Nein, korrigierte sich Jospeth, eine Urgewalt.
    Und er flog mit ihr in das Zentrum des Feindes, in das Tan-Jamondi-System, den bestbewachten Ort des ganzen Sternenozeans.
    Jospeth hätte sich keine bessere Pilotin vorstellen können. Medillins Psi-Talent schien grenzenlos, stand ihrer Bereitschaft, beim leisesten Anzeichen von Gefahr, die Flucht zu ergreifen, in nichts nach.
    Jospeth wusste nicht, wie die Stellare Majestät Medillin dazu gebracht hatte, nach Tan-Jamondi zu fliegen, aber eines wusste er: Wenn es jemanden gab, der sie dort wieder heil herausbringen konnte, war es das alte Waschweib.
    Sechs Stunden später ging der Verbund in den Überlichtflug. Jospeth hatte die Kontrollen der Paramag-Werfer nicht für einen einzigen Augenblick losgelassen.
    Ein älterer Kybb-Trake lehnte in dem Büro gegen einen Stehstuhl, den Blick auf ein 2-D-Display gerichtet. Auf den Rücken hatte er einen altmodisch aussehenden Tornister geschnallt, wie sie jüngst massenhaft - angeblich auf einen Anstoß Iant Letoxxs hin - entwickelt worden waren.
    Katter kannte sie nur von Bildern - die Tornister ebenso wie den Eins-Plan Dritter Klasse Ger'themb, seinen Vorgesetzten.
    Ger'themb sah nicht auf. „Ja?", fragte er. „Achter Katter, Herr."
    „Ja." Der Eins-Plan klickte sich durch eine Reihe von Diagrammen, die Katter für Statusberichte der verschiedenen Transformations-Trupps hielt. „Ich ... ich hatte um einen Termin gebeten. Und meine Handpositronik ...", Katter hielt das klobige Gerät hoch, als könne es ihn schützen, sollte der Eins-Plan vielleicht beschließen, ihn zu züchtigen, „... meine Handpositronik meldete, dass ich dich aufsuchen soll ..." Katter ließ das Gerät sinken. Sein Arm war seltsam kraftlos, wie gelähmt. „Ist das so?"
    Die Darstellung auf dem Schirm wechselte. Katter glaubte einen Augenblick eine Terminmaske zu sehen, dann erschien ein Dokument.
    Seine Eingabe?
    Der Eins-Plan scrollte

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