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2259 - Tod von den Sternen

Titel: 2259 - Tod von den Sternen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ermittelt, und ein Mond umkreiste den Planeten. Ein Tag dauerte 18,9 Stunden.
    Für die Menschen von der Erde war klar: Diese Welt konnte ein Paradies sein. Der Vorschlag Lei Kun-Schmitts, die Welt „Terra Nova Magellan" zu nennen, fand jedoch noch keine begeisterte Zustimmung. „Abwarten!", lautete die von LFT-Minister Bull ausgegebene Devise, und so blieb der Planet vorläufig namenlos.
    Lei Kun-Schmitt steuerte die BURTON 25 Minuten nach dem Einflug in das System in den Landeanflug. Es waren keine Satelliten im Orbit entdeckt worden. Das Schiff umrundete die noch namenlose Welt zweimal und lauschte auf eventuellen Funkverkehr. Die Empfänger blieben still. Es gab weiterhin kein Zeichen einer fortgeschrittenen Zivilisation.
    Wälder waren die vorherrschenden Landschaftsmerkmale, aber hier und da gab es wüstenartige Landstriche. Die Atmosphäre war wie für Menschen geschaffen. Reginald Bull konnte sich nur schwer vorstellen, dass hier keinerlei tierisches und vielleicht auch intelligentes Leben entstanden war.
    Der ENTDECKER war noch 20.000 Kilometer über der Oberfläche und ließ seine Sensoren einen geeigneten Landeplatz ausfindig machen, als sie die Stadt entdeckten: Wie es der Zufall wollte, lag sie in unmittelbarer Nähe eines Ortes, der sich für die Landung anbot - am Ufer eines großen Flusses in kaum bewaldetem Gebiet. Es hatte keine Energieortung gegeben. Die Stadt war nur optisch erfassbar, nicht sehr groß und farblich kaum von der Umgebung zu unterscheiden. „Wer immer dort lebt, sein Technologieniveau scheint mir ziemlich bescheiden zu sein", meinte der Kommandant. „Eine mittelalterliche Ansiedlung, schätze ich mal. Sollen wir trotzdem wie vorgesehen landen?"
    „Wir werden das Risiko eingehen, von den Eingeborenen für Götter gehalten zu werden. Wir haben es eilig, da pfeife ich auf die Erstkontaktregeln. Ich meine", fügte Bully hastig hinzu, als er mehrere missbilligende Blicke auf sich ruhen spürte, „wir sollten die Vorschriften etwas großzügiger auslegen und landen im Schutz eines Deflektorfeldes, und Kontakt nehmen wir erst auf, wenn wir weitere Informationen haben. Ihr dürft nicht den Fehler begehen, Technologie mit Zivilisation zu verwechseln."
    Bull legte eine kurze Kunstpause ein, um sich zu vergewissern, dass er seine Zuhörer wieder halbwegs im Griff hatte, dann dozierte er: „Ich bin lange genug im Explorer-Geschäft, um euch zu versichern: Ich weiß, was ich tue. Wir werden hier keinen Flurschaden anrichten, indem wir landen.
    Und wir können uns ein bisschen umhören: Gerade auf gering technisierten Welten könnte es Legenden geben, die uns weiterhelfen."
    Der in Indien geborene und aufgewachsene Schiffsführer sah ihn aus seinen dunklen Augen fragend an. „Legenden von Gon-Orbhon?"
    „Vielleicht", sagte Bull. „Es ist zwar wenig wahrscheinlich, aber wir müssen jede noch so kleine Chance wahrnehmen. Wir werden Zeit genug haben, die angemessene Form von Kontakt aufzunehmen. Die Deflektorschirme arbeiten?"
    Pragesh nickte. Der Kugelgigant senkte sich weiter hinab, langsam und vorsichtig, um die Wechselwirkungen mit der Atmosphäre zu minimieren. Wenn ein Schiff wie die BURTON in voller Fahrt die Luftschichten durchpflügte, brannte die Luft im wahrsten Sinne des Wortes, und Stürme suchten das weite Umfeld heim. Als das Schiff endlich „stand", in einer Steppenlandschaft zwischen Wald und Fluss und fünf Kilometer von der Stadt entfernt, war die Analyse der Atmosphäre längst abgeschlossen. Es gab keine Stoffe und Keime, die den Menschen gefährlich werden konnten.
    Draußen stand die Sonne hoch am Himmel. Die Temperatur betrug angenehme 20,7 Grad. Reginald Bull stand auf. Es gab für ihn momentan nichts mehr in der Zentrale zu tun, und es wurde Zeit, dass er sich um einen „Fall" kümmerte, der ihm ganz besonders am Herzen lag. Er hatte die Sorgen während der letzten Stunde verdrängen können. Prak-Noy, der für den Flug nach Magellan eigens von der LEIF ERIKSSON zur RICHARD BURTON übergewechselte Chefmediker und Leiter der Bordklinik, hatte zwar versprochen, ihn über jede neue Entwicklung auf dem Laufenden zu halten, aber das ersetzte natürlich keinen Besuch. „Was ist mit der Stadt?", fragte der Kommandant, als Bull sich zum Gehen wandte. „Schicken wir...? „Noch nicht", wehrte Bull ab. „Vorläufig nur Sensoren. Um eine Einsatzgruppe werde ich mich persönlich kümmern. Wenn es dich beruhigt, kannst du aber einen kleinen Trupp nach draußen schicken,

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