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2261 - Jenseits der Hoffnung

Titel: 2261 - Jenseits der Hoffnung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ihm. 333 Meter maß der Weiße Kreuzer, bei einer Rumpfhöhe von beachtlichen 86 Metern. Verglichen mit der SCHWERT war das Schiff ein Riese. Entsprechend groß musste die Besatzungsstärke sein.
    Hundert Shoziden? Vielleicht sogar zweihundert?
    Sie würden ihn anstarren wie ein seltenes Tier. Und sie würden ihn anfassen. Rorkhete wusste längst nicht mehr, wie sich die Berührung eines Shoziden anfühlte. Manchmal, in seinen Träumen, die er hasste und herbeisehnte zugleich, weil sie ihn durcheinander brachten, glaubte er die Hände seiner Mutter zu spüren, die über seinen Leib strichen, dann ruhte sein Kopf in ihrer Handfläche, und er streckte sich wohlig aus ...
    Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte er sich gewünscht, nie wieder aus einem solchen Traum aufzuwachen. Aber die Realität scherte sich nicht um Wünsche1, sie besaß ihre eigenen, harten Gesetze. Er hatte gelernt, mit dem Verlust zu leben.
    Er fühlte sich beobachtet. Er bemerkte, dass Atlan ihn anstarrte. Der Arkonide redete über ihn; neben ihm standen Zephyda und Rhodan. Immer wieder schauten sie herüber.
    Glaubten sie, dass für ihn die Einsamkeit nun vorbei war? Oder fragten sie sich, ob er in der Lage sein würde, sich in eine Zivilisation der Shoziden einzugliedern?
    Natürlich kann ich das, ging es Rorkhete durch den Kopf. Die Frage ist nur, ob ich es auch wirklich will. Falls es in diesem Sternhaufen Shoziden gibt, werde ich mir ihre Zivilisation anschauen.
    Echophages Meldung weckte ihn. „Neuer Funkkontakt! Das weiße Schiff ruft uns!"
    „Ich antworte!", sagte Zephyda. „Der Kontakt war einseitig und wurde schon wieder beendet. Wir wurden aufgefordert, einen Zugangstunnel aufzubauen."
    Der Anruf bedeutete nicht mehr, aber auch nicht weniger, als dass jemand an Bord kommen wollte.
    Rorkhete fieberte der Antwort der Kommandantin entgegen. Zephyda konnte gar nicht anders, als zuzustimmen. Warum zögerte sie überhaupt?
    Wir alle wollen es doch wissen!, dachte Rorkhete. Gib den Befehl, Zephyda! Wenn Traver kein Hologramm ist, wird er kommen ...
    Und falls es sich nicht um einen Shoziden handelte? Egal. Welche Möglichkeit Rorkhete auch in Erwägung zog, die Vergangenheit würde zu neuem Leben erwachen, so oder so. „Wir fahren die Rampe aus!"
    Auf einigen Schirmen war zu erkennen, dass die Bodenrampe im Bug der SCHWERT nach außen aufgeklappt wurde. Unmittelbare Zugänge bestanden von Deck 1 und Deck 2 aus, und da die Rampe im Vakuum des Weltraums geöffnet wurde, entstanden selbsttätig sichernde Prallfelder, die eine Dekompression verhinderten.
    Auf der Rumpfoberseite des Weißen Kreuzers öffnete sich ebenfalls eine Schleuse. Die dort entstehenden Energiefelder blieben für das Auge unsichtbar, doch die Ortung zeigte ihren Aufbau und dass sie mit den Prallschirmen der SCHWERT verschmolzen. Nicht einmal zwei Minuten vergingen, bis die Verbindung zwischen beiden Schiffen gefahrlos betreten werden konnte.
    Perry Rhodan, Atlan und Zephyda schwangen sich bereits in einen Antigravschacht, um sich nach unten tragen zu lassen.
    Nichts hatten sie zu ihm gesagt. Um ihn zu schonen? Oder glaubten sie, dass er für den ersten Kontakt nicht geeignet war? Ich bin kein General; ich hatte nie die Chance, einer zu werden. Stört euch das? „Wartet!", rief er und stürmte los. „Ich bin dabei!"
    Zephyda und Atlan schwebten schon nach unten, er sah sie bereits nicht mehr. Aber Rhodan drehte sich um. „Ich wusste, Rorkhete, dass du kommen würdest", schien sein Blick zu sagen
     
    3.
     
    Sie warteten am Ende der Bodenrampe auf dem unteren Deck, vor dem Antigravschacht. Rorkhete hatte zu der Epha-Motana und den beiden Männern aufgeschlossen. Er sagte nichts, hielt aber die muskulösen Arme vor dem Brustkorb verschränkt und den Kopf leicht angehoben.
    Rorkhete reichte Rhodan und Atlan knapp bis an die Schulter. Andererseits wirkte er unglaublich massig. Unbewegt stand Rorkhete da, den Blick starr geradeaus gerichtet. Natürlich hatte er sich als Erster vor der Rampe aufgestellt.
    Obwohl der Prallfeldtunnel das Geräusch verzerrt weiterleitete, klangen die näher kommenden Schritte hart und stampfend. „Das ist unmöglich nur einer", stellte Atlan leise fest.
    Die Schritte verharrten auf Höhe der Bugfinnen und polterten dann ein Stück weit die Rampe herauf, bis sie jäh erneut abbrachen. Zwei Bewaffnete blieben stehen, der Dritte, zwischen ihnen, ging weiter.
    Er war eindeutig der Shozide, der sich über Funk als General Traver vorgestellt hatte.

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