2271 - Station im Hyperraum
also tun?" Xirinas Stimme klang leicht melodiös, als würde sie singen oder meditieren. Anscheinend nahm sie Issart nicht wahr. „Dann hörten wir von der Fruchtbarkeit der Raskaren, und neue Hoffnung keimte in uns. Doch ihr frisches Genmaterial brachte nur teilweise Erfolg. Die Nachkommen waren ebenfalls steril.
Unsere Zukunft lag nur noch in den Genversuchen. Die hochverehrte Rixana leitet die Forschungen. Sie hat uns Mut gemacht und eine positive Entwicklung für uns vorhergesagt."
„Dann habe ich eine schlechte Nachricht für dich. Rixana ist tot."
Issarts Worte erzielten Wirkung. Eine Weile blieb Xirina stumm. Ich hörte in der Stille nur das Sirren der Isogher und Issarts schwer gehenden Atem. „Dann ist unser Schicksal besiegelt. Wir werden bald nur noch Geschichte sein, eine Legende. TIMBADOR wird sich verändern. Die Taphero werden weiterhin ihre Bahnen durch die Weiten des Hyper- und Normalraums ziehen und uns vergessen und alles, was wir waren."
Sie tat mir Leid. Es mochte verrückt sein, aber ich fühlte mit ihr. „Ruf die Isogher zurück! Sie sterben in einem Kampf, den sie nicht gewinnen können. Damit beenden wir diese unselige Auseinandersetzung, und du kannst dich nützlich machen." Issart war nicht so sentimental wie ich. Er hatte länger unter den Xipatio gelitten. „Wir werden unsere letzte Anweisung geben. TIMBADOR soll uns in guter Erinnerung behalten."
Es raschelte leise, als sie aufstand. Die Xipatio war noch älter als Issarts Vater. Sie ging gebeugt an eine Konsole und drückte einige Tasten. Ihr magerer Körper war komplett in Gold und Farben gehüllt, ihr Gesicht glich einer Totenmaske, so bleich war es. „Sie hören auf zu kämpfen!", rief einer unserer Leute von draußen herein. „Jetzt geh von dem Kontrollpult weg, bevor du noch auf dumme Gedanken kommst."
Issart zielte mit dem Strahler auf Xirina, um seinen Worten Nachdruck zu verleihen. „Es soll geschehen!", sagte die Xipatio laut. Im gleichen Moment setzte der Isogher sich in Bewegung.
Ich hatte das Gefühl, überrumpelt worden zu sein.
Du hattest mit der Alten Mitleid, und sie hat nichts anderes im Sinn, als uns zu bedrohen. Geschieht dir ganz recht! Aus den Augenwinkeln sah ich, wie die Mitglieder der Todesgruppe ihre Waffen hochrissen.
Sirrend näherte sich der Isogher - doch nicht uns, sondern der alten Xipatio. Sie hob die Arme und ging der tödlichen Umarmung entgegen. Tentakel schlössen sich um ihren Körper.
Bevor wir eingreifen konnten, war sie tot. Im nächsten, Augenblick explodierte der Isogher im konzentrierten Feuer der Shoziden.
Einen Moment lang herrschte Stille. Es gab nichts zu sagen, zumindest nicht für Issart oder mich. Eine Ära war zu Ende gegangen. Für uns gab es nur noch den Blick nach vorn, in eine Zukunft ohne die Herrschaft der Xipatio.
Und ich hatte die Antwort auf eine meiner Fragen gefunden. Vielleicht würde sich in den Archiven der Xipatio Hinweise bezüglich meiner Herkunft finden, die meine schreckliche Vermutung bestätigten. Die anderen würden mir helfen, sie zu suchen.
Ich drückte Rendri an mich und fragte mich, was die nächsten Tage und Stunden bringen würden. „Wir kehren zur ELEBATO zurück!", zerriss Rorkhetes knarzende Stimme schließlich den viel zu kurzen Augenblick. „Mission: erfüllt! Verluste: keine!
12.
Gesichtspunkte Vron'dakel
Der weißhaarige Humanoide namens Atlan bezeichnete das Gerät als Transmitter.
Ich hatte diesen Begriff noch nie gehört und konnte mir nur ungefähre Vorstellungen von seiner Funktionsweise machen. „Und mit Hilfe dieses Transmitters kann man TIMBADOR verlassen?", fragte Issart. „Ich vermute es. Wie sonst wollt ihr euch erklären, was geschehen ist?"
Geschehen war, dass sämtliche Xipatio aus TIMBADOR verschwunden waren. Ausnahmslos. Kein einziger war zurückgeblieben. Und es musste sich um einen geordneten Rückzug gehandelt haben, denn sie hatten den Großteil ihrer Besitztümer mitgenommen. Alle Luxusgegenstände, aber auch technische Einrichtungen.
Zwei der gedrungenen Begleiter des Weißhaarigen untersuchten den Transmitter auf verborgene Gefahren. Es hätte mich nicht überrascht, wenn die Xipatio Sprengladungen angebracht oder die Justierungen so manipuliert hätten, dass die Benutzer des Geräts ins Nichts abgestrahlt worden wären. „Die Xipatio hätten TIMBADOR also jederzeit verlassen können?" Issart runzelte die Stirn. Die Vorstellung, freiwillig in der Station zu bleiben, war für ihn wohl
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