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2271 - Station im Hyperraum

Titel: 2271 - Station im Hyperraum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die Freude gemacht, das Harratsch für uns zu bereiten. Ihr gebührt unser Dank."
    Die Teilnehmer des Banketts nickten meiner Freundin zu. Ein sattes Braun zeigte mir, wie sehr sie sich freute. „Trotz vieler Schatten, die über uns dräuen, sind wir froh und dankbar. Das Volk wird satt, nur wenige sind krank."
    Ich sah den Borresch aufmerksam an. Die Gesichter der Raskaren hatten keine Mimik; ihre Gefühle konnte man nur an den Farben ihrer Körpers erkennen. Oder aber man kannte sie so gut wie ich und sah es in ihren Augen.
    Der Borresch blickte besorgt drein. „Aber etwas stimmt nicht! Noch nie hat es so viele Brutausfälle gegeben. Die Arbeit für die Xipatio ist nichts für uns, viele kommen nicht mehr zurück. Wir werden immer weniger!"
    Ein erregtes Zirpen ging durch die Höhle. Für die Raskaren war die Vorstellung, dass es irgendwann nur noch ein paar von ihnen geben könnte, schlichtweg furchtbar. Ihre Stärke, ihr Überleben lagen in ihrer Masse. Meine Existenz war für sie absurd, denn ich war der Einzige meiner Art an diesem Ort.
    Der Borresch hatte einen schweren Stand. Besonders die jungen Raskaren gingen ihre eigenen Wege, und die führten oft weit weg von ihrem Zuhause. „Aber die Sensoren zeigen keine Veränderung der Umweltbedingungen an!", widersprach ich. „In den anderen Sektoren gibt es keine ähnliche Entwicklung. Die Houwen und die Besch're gedeihen prächtig. Ich habe es selbst gesehen."
    Diesmal drückte das Zirpen Anerkennung aus. Der Borresch nickte müde. „Wir haben nur deine Berichte über die Zustände in den anderen Sektoren und vertrauen deinem Urteil. Es scheint nur uns zu treffen. Ich weiß nicht, ob wir Karsas Unmut auf uns gezogen haben."
    Ich verschwieg weiterhin den wahren Charakter des Außensektors. Niemals konnte ich über meine Lippen bringen, was ich dort gesehen hatte. Die Raskaren in ihrer kleinen, behüteten Welt würden es nicht verstehen.
    Dort herrschte jedenfalls kein Miteinander, sondern nur ein Trachten nach Besitz.
    Alles konnte man erwerben, wenn der Preis stimmte. Und die Xipatio schienen immer reicher zu werden, während alle anderen Völker Handlangerdienste für sie verrichteten und immer schlimmer darbten.
    Ich wusste, dass es sinnlos war, aber ich versuchte es trotzdem. „Ich beobachte seit vielen Zyklen Seltsames in unserer Welt. Ihr wisst ja, ich komme viel herum und sehe einiges. Und ich befürchte, die Isogher haben ihre Neutralität verloren. Ich behaupte sogar, dass sie gezielt für die Xipatio arbeiten!"
    Die Körper der Raskaren erglühten in allen Rottönen, deren sie fähig waren. Einige verschluckten sich an ihrem Essen. „Diese Worte darfst du nicht laut aussprechen.
    Allein der Gedanke daran ist ungeheuerlich. Unser ganzes System beruht auf der Gerechtigkeit der Isogher. Sie überwachen das Handeln jedes Individuums und greifen ein, wenn es zum Schaden der anderen sein sollte. Was wird aus unserer Welt, wenn du Recht hast? Ein zerstörtes Gleichgewicht wird alle treffen, am Ende sogar die großen Götter. Die Taphero con Choth stehen uns bei!"
    Es waren keine guten Aussichten, die ich dem Borresch und seinem Volk offenbart hatte. Beschwichtigend hob ich die Hände. „Noch ist nicht aller Zyklen Ende! Ich werde mit den mächtigen Wesen Kontakt aufnehmen und die Lage klären."
    „Mein guter Vron'dakel! Das ist so, als wolltest du mit dem Wänden unserer Welt reden! Die großen Schöpfer dieser Welt haben noch nie zu einem von uns gesprochen, immer nur zu den Xipatio, wenn man deren Worten Glauben schenken kann.
    Aber vielleicht geschieht ein Wunder, und du bekommst eine Antwort. Ich bitte Karsa, dir beizustehen."
    „Karsa stehe dir bei!" Rendri legte zwei Hände auf meinen Arm. Ihr Panzer hatte jenes Rot angenommen, das sie nur bekam, wenn wir in schönen Stunden beisammenlagen und ich sie an bestimmten Körperzonen streichelte.
    Sie glaubt an mich! Ihre ganze Hoffnung liegt in meinen grünen Händen. Hätte ich doch nur einen winzigen Funken ihres Glaubens! Warum kann ich nicht an irgendetwas glauben?
    Niemand sollte meine Zweifel spüren. Ich stopfte mir den Mund mit einem blauen Pilz voll, der wunderbar süß schmeckte. „Ja, Karsa stehe mir bei!" Kauend nuschelte ich ihre Worte nach.
    Der Borresch sah mir tief in die Augen. Er ahnte meine Gedanken, doch hütete er sich, seinem Volk die Wahrheit zu sagen. Nur die Hoffnung blieb ihnen noch. Ohne sie war alles verloren.
    Ich fragte mich, ob er es auszusprechen wagte. Die Xipatio

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