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2278 - Brennpunkt Talan

Titel: 2278 - Brennpunkt Talan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Religion im eigentlichen Sinne gehalten hatte. ES als Mentor der Menschheit war schließlich auch nie angebetet worden. Dass es sich bei Gon-Orbhon nicht um einen Gott, sondern um einen real vorhandenen Machthaber mit fest umrissenen Zielen handelte, das würde sich möglicherweise bald herausstellen. Persönlich war Homer überzeugt davon.
    Er nickte den Anwesenden zu. „Entschuldigt mich jetzt. Es ist an der Zeit, das weitere Vorgehen mit den Oberkommandierenden der Heimatflotte abzusprechen."
    Maurenzi Curtiz war kein Feldherr. Er hasste kriegerische Auseinandersetzungen, auch wenn sie sich in manchen Fällen nicht vermeiden ließen. Als Erster Terraner ging im Verteidigungsfall die Kompetenz des zuständigen Ministers automatisch an ihn über. Maurenzi hatte sie prophylaktisch schon auf Bully übertragen, von dem sie erst Julian Tifflor und jetzt Homer „geerbt" hatte.
    Homer traf keine Entscheidung, ohne sie nicht zuvor mit Maurenzi abgesprochen zu haben. Aber jetzt, bei diesem alles entscheidenden Gang, blieb Homer allein.
    Für einen Mann, der vor kurzem seinen dreitausendsten Geburtstag gefeiert hatte, stellte das nichts Ungewöhnliches dar. Dennoch kam er sich ein wenig einsam vor, auch wenn sich Scorchy ihm sofort angeschlossen hatte, nachdem er den Besprechungsraum verlassen hatte. Über seinen robotischen Leibwächter stand ihm jederzeit eine Direktkommunikation mit NATHAN oder LAOTSE zur Verfügung. Diese nutzte er auch, um sich über die aktuelle Entwicklung auf dem Laufenden zu halten. \Wären doch Perry, Bully oder Tifflor hier oder wenigstens Atlan. Aber ausgerechnet die taktische Elite unter den Aktivatorträgern war in alle Winde zerstreut, und nur er, der Logistiker und Ökonom, blieb übrig!
    Draußen am Rand des Sonnensystems lief der Betrieb in den Raumstationen trotz des Systemalarms reibungslos weiter. Auf dem Mars zog es ein Teil der 20 Millionen Kolonisten vor, lieber sofort in die Tiefbunker zu gehen als dann, wenn es vielleicht zu spät war.
    In den Werften auf Luna herrschte die Hektik des Großalarms. Ganze Produktionsstraßen für ENTDECKER mussten abgeschaltet und gesichert werden. Ein Dutzend Tender mit halb fertigen Schiffen lösten sich aus mondnahen Orbits und beschleunigten senkrecht zur Ebene der Planetenbahnen in den freien Raum hinaus.
    Die Sonderflotte ENTDECKER Isammelte sich zwischen Erd- und Venusbahn.
    Insgesamt 82 der insgesamt 84 Schiffe dieser Klasse bildeten zusammen mit 21 PONTON-Tendem ein eigenständiges Flottenkontingent. Rechnete man die jeweils 60 Kreuzer eines einzelnen ENTDECKERS hinzu, handelte es sich um einen Verband aus 5023 Schiffen. Ihre Umrüstung auf die neuen Bedingungen der erhöhten Hyperimpedanz war bereits abgeschlossen; sie ließen sich aber von der Schlagkraft her nicht mit den ENTDECKERN der zweiten Generation vergleichen.
    Deren Zahl im Solsystem betrug 350 Stück. Zusammen mit jeweils 60 Kreuzern pro SATURN-Einheit und 90 PONTON-Tendern für den mobilen Nachschub kam dieses Kontingent auf 21.440 einsatzbereite Schiffe.
    Homer suchte den nächstbesten Transmitter auf. Zum zweiten Mal an diesem Tag vertraute er sich der energieaufwändigen und riskanten Technik an. Das Gerät strahlte ihn in den geostationären Orbit ab, wo er im Innern der Raumstation GEOS Vmaterialisierte. Eine Ordonnanz holte ihn ab. Durch Nebenräume und ein paar Versorgungsschächte erreichten sie die obere Polkuppel des würfelförmigen Gebildes.
    Admiral Guido Shaizeff eilte ihm entgegen. Klein und drahtig, mit kurzem schwarzem Haar und einer verwegenen Stirnlocke, einem stechend prüfenden Blick und dem angriffslustig vorgereckten Kinn erinnerte der Oberkommandierende der Wachflotte ein wenig an die klassischen Darstellungen Napoleons, wie Homer sie aus der Anfangszeit seines Lebens kannte. Schon von weitem streckte ihm der reichlich dekorierte Militär die Hände entgegen. „Endlich!", näselte Shaizeff. „Wir dürfen keine Minute länger warten." Er zerrte Homer mit sich zur Panoramagalerie.
    Der blaue Ball Terras hing zum Greifen nah vor ihrer Nase. Ein halbes Dutzend hoher Offiziere erwartete sie. „General Trabzone von der Bodenverteidigung, Geschwaderkommodore Manzinata, Konteradmiral Fritzen, Oberst Castro vom technischen Battaillon ..." Shaizeff deutete mit einer fahrigen Bewegung an der Reihe der Frauen und Männer entlang. „Du kennst sie alle. Oberst Castros Team erarbeitet zurzeit noch den mutmaßlichen Energiebedarf, um ein Gebilde dieser Größe zu

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