Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2282 - Der Traum des Thort

Titel: 2282 - Der Traum des Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
waren nur sehr bedingt vergleichbar.
    Breitbeinig stand der General vor mir, die Arme vor seinem kompakten Leib verschränkt. „Unter den gegebenen Umständen, alle Kybb-Titanen im Solsystem, würde jeder Angriff mit unabsehbaren Zerstörungen enden", sagte er. „Nicht einmal sämtliche Bionischen Kreuzer aus Carya Andaxis Depot könnten daran etwas ändern."
    Er hatte Recht. Wenn wir die Situation irgendwie in den Griff bekommen wollten, mussten wir die Kybb-Titanen aus dem Solsystem herauslocken, und nicht einer durfte zurückkehren. Und wehe uns, falls nur ein Titan über der Erde zurückblieb.
    Für ein solches Vorhaben gab es nur ein einziges Prädikat: Undurchführbar!
    Zwischen den nächsten Transitionen fing die ELEBATO mehrmals verzerrte Bild- und Tonsequenzen auf, die offenbar seit Wochen durch den Raum geisterten. Eine in entzerrter und aufbereiteter Form mehrere Minuten dauernde, wenngleich weitgehend unverständlich bleibende Sendung stammte aus der galaktischen Eastside. Vorausgesetzt, die Blues hatten nicht eine Fernexpedition ausgerüstet. Das Gespräch wurde zwischen den Kommandanten zweier großer Diskusschiffe geführt. Dass die Shoziden Probleme hatten, die für sie äußerst seltsame Kopfform der Blues zu akzeptieren, ignorierte ich.
    Vielleicht hatten Tryortan-Schlünde die Fragmente der Hyperfunksendungen weitergeschleudert, oder Hyperstürme, die überall in der Milchstraße tobten, waren dafür verantwortlich.
    Weitere „Irrläufer" gab es nicht mehr, das Phänomen schien schon bald wieder abgeklungen zu sein. Die Antennen fingen nur noch ein unruhiges Hintergrundrauschen auf.
    Der Ortungsalarm wurde zwanzig Sekunden nach dem Rücksturz des Weißen Kreuzers in den Normalraum ausgelöst. Die Charakteristika der LFT-Raumer waren der Rechnerkugel mittlerweile bekannt, so dass wegen eines oder mehrerer terranischer Schiffe kein Alarm ausgelöst worden wäre. „Kybb?", fragte der General.
    In unmittelbarer Nähe des Sammelpunkts Gamma-Cenix hätte das allerdings eine Katastrophe bedeutet.
    Minuten vergingen, bis die Ortung deutlicher wurde. Das Objekt bewegte sich sehr schnell von uns fort. Rund siebzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit, zeigte die erste Auswertung. „Keine Anzeichen eines bevorstehenden Übertritts in den Hyperraum!"
    „Was sagt die Energieortung?", wollte ich wissen.
    Ein Shozide zuckte mit den Schultern. Zweifellos hatte er die Geste mir abgeschaut. „Wir müssen näher ran!", sagte er lapidar.
    Die Distanz betrug nahezu sechzig Millionen Kilometer. Erst nach einer Kurztransition zeichnete die Energieortung der ELEBATO. Die gemessenen Werte waren jedoch denkbar gering. „Gerade ausreichend für einen Prallschirm in Flugrichtung und die Lebenserhaltungssysteme", bemerkte der Shozide.
    Das Schiff war ein Kugelraumer. Die Masse ließ mindestens achthundert Meter Rumpfdurchmesser vermuten die tatsächliche Größe lag indes bei knapp vierhundert.
    Offensichtlich waren wir auf einen Frachter mit gut gefüllten Laderäumen gestoßen. „Funkkontakt?"
    „Wir empfangen keine Antwort."
    „Irgendwelche Anzeichen von Leben an Bord?"
    „Bislang nicht."
    „Das ist kein terranisches Schiff?" Der General schaute mich fragend an. Es fiel mir schwer, seinen Blick zu deuten. Möglicherweise legte er mehr Wert darauf, den Treffpunkt unserer Flotte schnell zu erreichen, als unbekannten Schiffbrüchigen beizustehen. Vermutlich hätte er sie nur als Last empfunden. In der Hinsicht mochten ihn die Jahre im Arphonie-Haufen geprägt haben, die permanente Bedrohung durch Tagg Kharzanis Truppen. Auf den einfachsten Nenner gebracht hieß das: Wer kein Freund ist, der ist ein Gegner. „Ein arkonidischer Frachter vermutlich", antwortete ich. „Wir sollten noch näher herangehen."
    Es war tatsächlich ein Arkonide. Ich bat General Traver, Kurs und Geschwindigkeit anzugleichen. Das Schiff interessierte mich. Gemeinsam mit drei Shoziden setzte ich dann in einem Gischter über.
    Wir dockten unterhalb einer Mannschleuse an, brachen sie aber erst auf, nachdem wir ein energetisches Sperrfeld errichtet hatten, um einem Entweichen der Atmosphäre vorzubeugen.
    Es gab keine Beleuchtung mehr im Schiff. Im Lichtkegel unserer Scheinwerfer sah ich den Raureif, der sich überall niedergeschlagen hatte. Die Temperatur lag nahe dem absoluten Nullpunkt. Die Besatzungsmitglieder konnten also nur im Raumanzug überlebt haben, und auch das nur für bestimmte Zeit.
    Zweifellos waren der Frachter und seine Crew ein

Weitere Kostenlose Bücher