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2282 - Der Traum des Thort

Titel: 2282 - Der Traum des Thort Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sofort für deinen persönlichen Schutz zuständig, Thort", antwortete die wuchtige Maschine.
    Vibrationen durchliefen das Raumboot, aber die Holosektionen der Rundumsicht blieben noch leer. Kelesh hatte keine Möglichkeit, festzustellen, ob das Boot schon gestartet war.
    Die Dauer von drei Kurz-Einheiten konnte er in seiner Erregung nur schwer abschätzen. „Das meine ich nicht", herrschte er den Kampfroboter an. „Ich will wissen, wie es an der Oberfläche aussieht!"
    „Jede Kommunikation wird von den Angreifern wirkungsvoll gestört."
    Der Thort schloss die Augen. Seine Finger verkrallten sich in den Armlehnen. Obwohl er tief durchatmete, wuchs seine Benommenheit. Das verhaltene Brummen aus dem Heck des Bootes vermischte sich mit dem Rauschen des Blutes in seinen Schläfen. „Wie soll ich dich nennen?", fragte er endlich den Roboter. „Welche Kennung hast...?"
    „Vridz", antwortete die Maschine. „Das ist einfacher als meine Standardbezeichnung."
    Die Holoschirme wurden aktiv. Thort Kelesh richtete sich jäh auf, als er die Fülle winziger Lichtpunkte sah. Es waren Tausende. „Detailausschnitte!", verlangte er.
    Die Wiedergabe veränderte sich. Brennende Wracks trieben zwischen den Planeten - das waren die Schiffe der eigenen Flotte. Der Übermacht der Angreifer waren sie nicht gewachsen. Die holografischen Abbildungen zeigten zudem düstere, kantige Raumschiffe.
    Wie überdimensionierte Würfel hingen sie im Raum, unheimlich und bedrohlich zugleich. „Die Kybb haben viel aufgeboten", ächzte Thort Kelesh. „Das ist beinahe schon eine Ehre für unser Volk."
    Oder hatten die Angreifer damit gerechnet, dass die Liga Freier Terraner dem 42-Planeten-System zu Hilfe eilte? Aber Terra war mit sich selbst beschäftigt. Kelesh fragte sich, was momentan im Bereich von Sol geschah. Die Gerüchteküche brodelte nicht nur, sie kochte schon über. Falls sich wirklich bewahrheitete, dass Terra erobert worden war ... Aber darüber dachte er lieber nicht nach. „Der Eintritt in den Überlichtflug erfolgt in vier Kurz-Einheiten!", meldete die Positronik.
    Augenblicke später wechselte die Bildwiedergabe erneut. Rofus kam in Sicht. Trotz seines angenehmen Klimas und der beiden riesigen Kontinente war der neunte Planet nur spärlich besiedelt. Der Raumhafen von Tschugnor hatte erst in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen, seit die komplexen Werftanlagen wie ein Geschwür wucherten.
    Eine unnatürliche Wolkenfront lastete über dem Hafenareal und der Stadt, von düsterem Rot gesäumt: Tschugnor brannte.
    Rustoner stand in Opposition. Auf der Savannenwelt tobten ebenfalls gewaltige Feuersbrünste. Der Thort argwöhnte, dass es auf den übrigen Welten nicht besser aussah. Tod und Zerstörung griffen um sich. „Gegnerische Einheiten auf Kollisionskurs!", meldete die Positronik.
    Verbissen starrte Kelesh auf die Ortung, die nicht nur Würfelraumer zeigte, sondern zugleich zwei gewaltige Kolosse. Auf den ersten Blick erinnerten sie an zerklüftete Asteroiden. Sie waren riesig.
    Kybb-Titanen?
    Gerüchte, dass diese Giganten das Solsystem besetzt hatten, verbreiteten sich allen Widrigkeiten zum Trotz mit einer beängstigenden Dynamik. „Überlichtmanöver in einer halben Kurz-Einheit!"
    Kelesh konnte den Blick nicht mehr von den Titanen lösen. Beide waren noch weit entfernt, wirkten aber schon bedrohlicher als alles, was er je gesehen hatte. Diese Kolosse allein hätten ausgereicht, die Heimatflotte von Ferrol aus dem Raum zu fegen.
    Viel zu schnell jagten sie heran.
    Dann, kurz vor der Transition des Raumbootes, ein Aufblitzen. Lodernde Helligkeit erfüllte das enge Cockpit und zerfraß die Schiffswandung.
    Thort Keleshs Todesschrei erstickte im Vakuum.
    Nie zuvor hatte ich mich so verloren gefühlt.
    Zum Greifen nahe hatte ich Sol vor mir gesehen - ein kleiner Stern in der Bildwiedergabe und mit dem Hintergrund der Milchstraße schier verschmelzend, aber mein Puls hatte sich sofort beschleunigt. Sol, das war gleichbedeutend mit der Erde, mit mehr als zwanzig Milliarden Menschen, ihren Hoffnungen und Ängsten, ihrer Liebe und Verzweiflung. Auch für Angehörige anderer Völker war der Planet längst zur zweiten Heimat geworden.
    Zu wissen, dass auf der Erde Menschen neben Blues lebten, dass Aras in den großen Kliniken ebenso für das Gemeinwohl arbeiteten wie Springer in den Führungsetagen galaktischer Konzerne, das spornte immer wieder an. Allen Zwistigkeiten zum Trotz gab es in der Milchstraße keine strikte Trennung

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