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2283 - Zwielichtklingen

Titel: 2283 - Zwielichtklingen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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dorthin, wo Ir'kham eben selbst noch gelegen hatte.
    Der Sternenadmiral lag auf dem Rücken und starrte ihn aus weiten Augen an. Es sprach keine Angst aus ihnen, nur Müdigkeit. Er rang nach Luft und nickte. „Ich hatte gesagt, keine Spiele, Mamor!"
    „Nein", sagte der Admiral. „Keine Spiele mehr."
    Damit warf er sein Lichtschwert weg und zog die eigenen Klingen aus den kostbar verzierten Scheiden. Für einen Moment starrte er mit einem undeutbaren Lächeln darauf.
    Dann streckte er sie in den Himmel... ... und ließ sie mit einem furchtbaren Schrei herabsausen, trennte mit einem einzigen Hieb Warrghids Kopf vom Rumpf. „Jetzt", murmelte er. „Jetzt erst ist der Sieg mein."
    Er verneigte sich vor einem Gegner, der einmal ebenbürtig gewesen war.
    Er war der Letzte gewesen. Jetzt gab es keinen mehr, hinter dem er zurückstehen musste.
    An diesem Abend rollten noch weitere Köpfe. Das Blut floss in Strömen. Am nächsten Morgen rief Ir'kham das Reich Mamor aus.
     
    3.
     
    Auf dem Gipfel der Macht Wieder war ein Jahr vergangen. ARCHETIM blieb weiterhin verschollen, und mit jedem Tag, der ohne Nachricht von ihm verstrich, wuchs die Zahl derer, .die an seinen Tod glaubten - und an den Mann, der den Frieden auch ohne ARCHETIM versprach. Die Schwadron war, was die Zahl ihrer Schiffe betraf, um ein Vielfaches gewachsen. Obwohl sie nun die Flotte des neuen Reichs war, behielt Ir'kham diesen Namen für seine Streitmacht bei. Die Verluste der Schlacht von Notan-Jappur waren längst wettgemacht.
    Was Ir'khams Gefolgschaft anging, so war die Zahl der Schohaaken, die zu ihm strömten, inzwischen unüberschaubar.
    Das Reich Mamor war zu einem gewaltigen Machtfaktor angewachsen. Es stellte den wichtigsten militärischen Faktor in Phariske-Erigon dar. Aber es gab immer noch das SYSTEM. Es spielte faktisch keine Rolle mehr, aber es bestand noch, und das würde sich nicht ändern, solange Dymyr nicht ausgelöscht war. „Sie nennen dich nicht mehr den Admiral", sagte Sharaaya, als sie nach vollzogenem Geschlechtsakt neben ihm auf dem breiten Lager in seiner spartanisch eingerichteten Unterkunft lag, an Bord der VANZZA. „Für die Schohaaken bist du seit der Schlacht der Dunkle Feldherr. Was gefällt dir besser?"
    „Worte", sagte er. „Namen, Titel, Begriffe. Sie sind für das Fußvolk da, für die Dummköpfe und die Schreihälse. In Wirklichkeit sagen sie nichts."
    „Aber für das Volk bedeuten sie etwas", wandte sie ein. „Namen und Titel sind auch Macht. Der Admiral flößte Angst ein, der Dunkle Feldherr Angst und Ehrfurcht. Du wolltest ein Gott sein - bist du es jetzt?"
    Er lachte trocken. „Ein Gott ... auch das ist nur ein Begriff."
    „So wie ARCHETIMS Faust? Ist das ... auch nur etwas für die Massen?"
    „ARCHETIMS Faust ...", sagte er gedehnt. Er nickte. „Ja, dieser Unbekannte hat etwas.
    Er könnte der Einzige sein, an dem ich mich noch messen muss."
    „Du dich messen?" Sie hatte die Decke angestarrt. Jetzt drehte sie den Kopf und sah ihn staunend an. „Was willst du denn noch beweisen? Ich dachte, Sternenadmiral Warrghid wäre dein letzter großer Gegner gewesen. Es gibt keine Macht in Phariske-Erigon mehr, die sich dir in den Weg stellen könnte. Die Narren des SYSTEMS nicht und schon gar nicht ein Rebellenführer, dessen Gesicht noch niemand gesehen hat." Sie stieß die Luft aus. „Vielleicht gibt es ihn ja überhaupt nicht. Vielleicht ist es nur ein Phantom; etwas, das die Rebellen in die Welt gesetzt haben, um allen Unzufriedenen eine Führerfigur vorzugaukeln."
    „Wenn es so wäre, dann hätten sie einen guten Zug getan, denn noch nie waren sie so gut organisiert und so stark. Aber so ist es nicht."
    „Die Faust existiert?"
    „Ich bin sicher. Darum werde ich sie jagen und zur Strecke bringen. Und wenn es hundert Jahre dauert."
    „Du fühlst dich von ihr ... ihm bedroht?"
    „Er ist wie ich", sagte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Nein, er erwartete nicht, dass sie es verstand. Es war auch nicht wichtig.
    Das Reich Mamor existierte und war in sich gefestigt. Es hatte Millionen und nochmals Millionen Schohaakenleben gekostet, bis es so weit war! Die Opfer spielten keine Rolle.
    Von ihnen würde in tausend Jahren niemand mehr reden. Reden würde man von dem Mann, der hinter dem Reich stand; von dem Sieger, dem Helden. „Es geht dir gar nicht mehr um den Frieden", sagte Sharaaya. „Habe ich Recht? Es ist dir nie um ARCHETIM gegangen, von dem du weißt, dass er noch lebt. Es geht dir auch nicht um das

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