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2290 - Daellians Kampf

Titel: 2290 - Daellians Kampf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Raumschiff!", meldete Shabor Melli mit einer Gemütsruhe, die man ihm nicht zutraute.
    Der sonst so quecksilbrige Terra-Springer-Mischling reagierte in Momenten wie diesen wie ausgewechselt. „Ein Parr-Jäger?", fragte DeMool. „Nein", antwortete Shabor. „Die energetische Kennung ist unbekannt. Der Richtungsvektor weist ebenfalls auf anderes hin. Das Schiff entflieht soeben der Anziehungskraft des einzigen Planeten des Systems, allerdings mit lächerlichen Beschleunigungswerten. 14 Kilometer pro Sekundenquadrat -da pinkle ich ja schneller ..."
    „Ich will so rasch wie möglich eine Auswertung der Ortungsergebnisse!", befahl Daellian und ließ den Rotalarm aufheben.
    Die Anspannung legte sich ein wenig; die Nervenkostüme aller, auch jene der Entscheidungsträger der kleinen Flotte, waren in den letzten Tagen mehreren schweren Belastungsprüfungen unterworfen gewesen. Vorderhand war Daellian daran gelegen, die Situation um ihrer aller willen nicht allzu dramatisch wirken zu lassen.
    Ein rasch aufbereitetes Nachrichtenbündel wurde über den Bord-Interkom ausgesendet, um die mehr als siebentausend Frauen und Männer der Besatzung über den Stand der Dinge zu unterrichten - und zu beruhigen. „Es handelt sich um einen mehr oder weniger stromlinienförmigen Raketentyp", sagte Shabor nach geraumer Zeit. „Ungefähr 130 Meter lang, maximal 50 Meter breit. Definitiv kein Suchschiff unserer Lieblings-Gottheit."
    „Welche Daten existieren über den Dyon-Planeten, von dem aus die Rakete hochgestiegen ist?"
    „Wenige. Wir wissen lediglich, dass dort keine hochenergetischen Prozesse ablaufen. Mehr war während unserer Annäherung und der Eintauchphase in die Sonne aus Zeitmangel nicht festzustellen ..."
    „Wenn dort also vernunftbegabtes Leben existiert, dann hatte es nicht die technischen Möglichkeiten und Voraussetzungen, dieses Schiff in den Raum zu schicken? Sehe ich das richtig?"
    „Simpel ausgedrückt: womöglich." Shabors Blick in den Ortungstank wurde plötzlich starr. „Moment! Hier... ja." Shabor richtete den Blick auf Daellian. Um seine Lippen spielte ein kleines Lächeln, als er ein paar Bilder auf das Hauptholo der Zentrale projizierte. „Die Mühle ist ja nur Schrott!", entfuhr es Wasarkun.
    Shabor nickte. „Das Ding gab nicht viel her. Vor wenigen Sekunden ist sein Antrieb endgültig ... verreckt. Die Rakete treibt nunmehr ohne energetische Tätigkeit durch den Raum."
    „Verreckt?" Daellian ließ das Wort voller Abscheu erklingen. „In diesem speziellen Fall: ja", entgegnete Shabor Melli gelassen. „Sie gab einen letzten kräftigen Stotterer von sich und schaltete dann ab. So etwas kann man durchaus verrecken nennen."
    „Nein!", antwortete Daellian streng. „Achte gefälligst auf deine Sprache, Shabor!"
    Shabors Grinsen verblasste. Ob ihm aufging, weshalb der Wissenschaftler so hart gegen die leichtfertig gebrauchten Worte reagierte? Nein, wahrscheinlich nicht. Er hatte diese Gedanken niemals gehabt, niemals die geflüsterten Kommentare der Mediker gehört... Lasst ihn verrecken, es ist ja kaum noch etwas von ihm übrig ... Nein, das konnte niemand verstehen. „Die RICHARD BURTON untersucht dieses Schiff!", befahl Daellian kurz entschlossen. „Der Rest der Flotte verbleibt währenddessen im Ortungsschatten der Sonne."
    „Was erhoffst du dir davon?", fragte Wasarkun DeMool. Vorsichtig wie eh und je, wenn es um die Abwägung der Risikomomente ging. „Es handelt sich wohl um ein urzeitliches Wrack, das irgendeine Zivilisation auf dem Sprung ins Weltall hochgeschossen hat."
    „Das passt nicht zu den Auswertungen der Sensoren. Auf dem Planeten gibt es nichts, was die Worte >moderne Zivilisation irgendwie rechtfertigt. Die Rakete ist zwar von dort gestartet - muss aber ursprünglich einen anderen Herkunftsort haben."
    „Ich halte es trotzdem für Zeitverschwendung. Was interessiert uns das Warum und Wieso in dieser Ecke der Großen Magellanschen Wolke? Eine primitive Zivilisation - falls überhaupt - kann uns nicht bei unserer Mission helfen."
    Die Mission...
    Unruhig bewegte Daellian seinen Restkörper in der Nährflüssigkeit hin und her.
    Myles Kantors Botschaft war unmissverständlich gewesen: Um den „Gott" Gon-O davon abzubringen, das Muttergestirn Sol auszusaugen, musste Satrugar unter allen Umständen vernichtet werden. Und das vermochten nur sie zu leisten! „Ich denke an nichts anderes", sagte er schließlich, durch ein kleines Akustikfeld nur für die Ohren des Stellvertretenden

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