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2308 - Die Schattenlosen

Titel: 2308 - Die Schattenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Vielleicht sogar in den Augen eines verrückten Weltverbesserers.
    Bull lief ihm nicht hinterher. Er hatte jetzt größere Sorgen. Also wartete voller Ungeduld auf das, was Gucky als Nächstes zu berichten haben würde. 19. April 1344 NGZ Gucky verbrachte seine gesamte Zeit bei den Obelisken und kam nur zum Schlafen in die BUENOS AIRES zurück. Natürlich hätte er auch auf der Ebene bleiben und sich im Zelt hinlegen können, aber dort, sagte er, seien die Cynos „zu nahe". Reginald Bull fragte sich, welchen Unterschied es für einen Telepathen wie ihn machte, ob er nun ein paar Meter oder ein paar Kilometer von ihnen entfernt war. Aber angesichts dessen, was er nun, als der Ilt am Abend des zweiten Tages auf Novatho, ins Schiff zurückkehrte, zu hören bekam, war das ebenso nebensächlich wie das Rätsel um Jan Shruyver – der auf Guckys ausdrücklichen Wunsch natürlich auch jetzt wieder dabei war, als sie in einem der kleineren Besprechungsräume saßen.
    In einer großen Holokugel war der Kreis der neun Obelisken zu sehen.
    Auch hier wirkten sie wie ewige, stumme Wächter der Zeiten. Nur war die Atmosphäre nicht ganz so bedrückend wie unmittelbar vor ihnen.
    Endlich fasste Gucky zusammen, was sich in den letzten zwei Tagen „getan" hatte.
    „Die Verständigung zwischen mir und den Neun ist mittlerweile besser, als ich es mir am Anfang vorzustellen wagte", begann der Ilt. „Die aus ihnen gebildete Wesenheit hat die Pangalaktischen Statistiker inzwischen als Verwandte anerkannt. Die Neun spüren, dass da jemand ist, der es gut mit ihnen meint. Sie haben die Warnung akzeptiert und nehmen sie ernst. Sie wissen, dass sie daher von ihrem Refugium auf Novatho verschwinden müssen – und dass ihnen nicht viel Zeit bleibt."
    „So akut ist es?", fragte Amodo Sunto.
    „Die Statistiker drängen zu sofortigem Aufbruch", sagte der Ilt. „Ihre Botschaft ist eindeutig. Die Gefahr wird auch für uns nicht erst in einigen Jahren, Jahrzehnten oder Jahrhunderten akut. Die Terminale Kolonne und die Chaos-Geschwader sind schon da – falls das hier jemand vergessen haben sollte."
    „Was werden die Cynos nun tun?", fragte Fran Imith.
    „Sie zögern. Sie wissen, dass sie nicht hier bleiben können. Auf der anderen Seite fragen sie sich, was ohne sie aus ihren Schutzbefohlenen werden soll.
    Sie fühlen sich für die Novanten verantwortlich und sind voller Sorge, dass sie ohne sie allem schutzlos ausgesetzt sein werden, was die Negasphäre mit sich bringt."
    „Was durchaus berechtigt ist", knurrte Bull. „Auch wenn die Negasphäre nicht in der Milchstraße entstehen wird, ist unsere Galaxis durch TRAITOR bereits jetzt direkt betroffen.
    Und es wird noch schlimmer werden, darüber sollten wir uns alle klar sein."
    „Wenn unsere bisherigen Erkenntnisse hinsichtlich der Chaos-Kolonne zutreffend sind, wird es in der Milchstraße zu erbitterten Kämpfen kommen", pflichtete Bré Tsinga ihm bei.
    „Und von diesen potenziellen Auseinandersetzungen wird der Sternenozean nicht ausgeschlossen bleiben."
    Gucky nickte. „Das sehen die Cynos genauso. Sie sind bereit, dem fernen Ruf zu folgen. Nur die Sorge um die Novanten hält sie bislang in Jamondi."
    „Aber welches Interesse sollten die Chaosmächte an einem kleinen Planetenvolk wie den Novanten haben, das keine Raumfahrt kennt, nicht einmal fortgeschrittene Technik?", meldete sich Jan Shruyver zu Wort. „Es spielt keine Rolle in der Galaxis – solange man es in Ruhe lässt."
    „In Ruhe lassen?", fragte Bull mit zusammengekniffenen Augen. „Etwas flüstert mir ins Ohr, dass du damit nicht das Chaos meinst."
    „Hört auf!", sagte Gucky. „Dieser Gedanke ist für die Neun tatsächlich so etwas wie der letzte Strohhalm. Der Planet Novatho und seine Bewohner dürften in dem, was auf uns alle zukommt, von keinerlei Interesse für die eine oder andere Partei sein. Aber das gilt nur, wenn sie allein sind."
    „Ich verstehe", sagte Bré. „An den Novanten hätte niemand Interesse – an den Cynos schon eher! Sonst hätten die Statistiker ihnen nicht diese Warnung geschickt."
    „Du triffst es, Bré", bestätigte der Mausbiber. „Solange die Cynos hier bleiben, machen sie den Planeten zum Angriffsziel. Daher ziehen sie den einzig richtigen Schluss: Um die Novanten zu beschützen, müssen die Neun fort von diesem Planeten."
    Für einen Moment herrschte Schweigen im Raum. Dann fragte Bull: „Die Sache ist also für alle klar, Kleiner. Was hindert die Neun dann daran, sich aus dem

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