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2308 - Die Schattenlosen

Titel: 2308 - Die Schattenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Parallelen."
    „Und das ist wirklich der einzige Grund?"
    Shruyver zuckte die Achseln. „Was sonst?", fragte er mit gewohnt provozierender Lässigkeit.
    „Bré hat nichts dagegen", fügte Gucky hinzu.
    „Du ... Ihr habt wieder an alles gedacht, wie?", knurrte Bull. „Ach, zum Teufel – ihr macht ja doch, was ihr wollt. Und ich werde mir wieder Führungsschwäche nachsagen lassen müssen."
     
    *
     
    Gucky verbrachte den Rest des Tages bei den neun Obelisken. Reginald Bull war die meiste Zeit über bei ihm, obwohl der Ilt kaum ansprechbar war.
    Doch der Terraner wusste, dass er alles tat, um zu einer Verständigung mit den Cynos zu kommen. Er würde von sich aus reden, wenn es Wichtiges zu berichten gab.
    Schenko sammelten weiterhin Daten, ohne allerdings etwas Spektakuläres in Erfahrung bringen zu können. Sie vermaßen die energetischen und hyperenergetischen Aktivitäten über diesem Teil des Planeten und konnten belegen, dass die Intensität des Wirbels in Phasen stieg oder sank. Es war jedoch kein System darin zu erkennen. Schenko äußerte die Vermutung, dass die Stärke der Effekte ursächlich mit dem zusammenhing, was in den Obelisken vorging; ein Schluss, zu dem Bull längst selber gekommen war.
    Es war zwei Stunden nach Mitternacht, als Gucky endlich in das große Zelt kam, in welchem die Forscher und ihre empfindlichen Geräte vor dem Unwetter geschützt waren, das sich schon vor Sonnenuntergang angekündigt hatte. Inzwischen regnete es in Strömen, und auf die Blitze folgte ein Donnern, das diesem Ort beinahe schon etwas von seinem Unheimlichen nahm.
    Bull saß an einem Arbeitstisch aus Formenergie und wartete geduldig, bis sich Gucky mit Mohrrübensaft und Keksen gestärkt hatte. Als er sich ihm gegenüber in einen Sessel fallen ließ und die Beine übereinander schlug, fragte er nur: „Nun?"
    „Jetzt weiß ich einiges", sagte der Mausbiber seufzend.
    „Dann spann mich nicht weiter auf die Folter."
    Gucky wischte sich über die Augen.
    Dann sah er ihn an. „Es ist mir – uns – gelungen, uns so gut zu verständigen, wie das zwischen ihnen und uns eben möglich ist", begann er. „Das Wichtigste zuerst: Die Neun sind keine feindseligen Wesen, ganz im Gegenteil. Sie strahlen das desorientierende Feld um ihre Welt nur aus, um sich und das No-Die Wissenschaftler um Tari vantenvolk zu schützen. Wir hatten es bereits vermutet, oder? Die Novanten im Dorf an der Küste nennen sich übrigens Coralie, das weiß ich aus Elas Gedanken. Sie sind nur ein Stamm von vielen. Sie alle sind in ihrem Bewusstsein die Menschenwesen, aber jeder Stamm heißt anders."
    „Haben sie denn Kontakt untereinander?"
    „Kaum", sagte Gucky. „Nur so viel wie nötig. Aber da wird Jan sicher bald mehr wissen."
    Bull winkte schnell ab. „Sie wollen sich also schützen. Wovor?"
    „Das wissen sie selbst nicht mehr", antwortete Gucky mit einem Seufzer.
    „Sie sind Äonen alt und haben vieles vergessen, was für ihre Existenz auf Novatho nicht mehr von Bedeutung war."
    „Also auch ihre Herkunft?"
    „Ja und nein. Alles, woran sie sich erinnern, ist, dass sie vor undenklichen Zeiten aus ihrer Heimat, einer Galaxis namens Tare-Scharm, vor einer unbeschreiblichen Katastrophe geflohen sind."
    „Tare-Scharm", sagte Bull gedehnt.
    „War das nicht die Galaxis, in der ARCHETIM die entstehende Negasphäre retroversiert hat oder wie das heißt?"
    „Genau mein Gedanke. Aber diese Begriffe haben keine Reaktion bei ihnen erzeugt. Es ist, als ob sie nicht wüssten, wovon ich sprach. Sie sind so weit geflogen, wie sie konnten, bis an diesen Ort, wo sie sich niedergelassen und das desorientierende Feld aufgebaut haben, um sich vor eventuellen Verfolgern zu verbergen. Seither haben sie sich nicht mehr bewegt. Sie haben viele ihrer früheren Fähigkeiten längst eingebüßt, viel von ihrem Gedächtnis. Selbst an das, was über ihre Galaxis hereingebrochen ist, haben sie keine richtige Erinnerung mehr. Sie versteckten sich hier und hatten keinen wirklichen Lebensinhalt mehr, bis auf dieser Welt ein junges Volk begann, sich zu entwickeln, und die ersten Ansätze von Intelligenz zeigte."
    „Die Novanten vermutlich."
    Gucky nickte. „Brillante Schlussfolgerung, Dicker. Die Cynos stellten sich selbst eine neue Aufgabe. Sie wollten fortan über die Entwicklung der Novanten wachen und sie im Sinn ihrer kosmischen Ordnung beeinflussen und fördern. Sie begannen damit, sie durch sanfte Lenkung zu einem Leben in Frieden und Vertrauen

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