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2308 - Die Schattenlosen

Titel: 2308 - Die Schattenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zurück und schlich sich in ihr Herz. Sie machte eine ungeduldige Bewegung. „Komm, Joah. Hilf mir aufzustehen."
    „Das solltest du noch nicht tun, Ela.
    Du bist ..."
    „Mir geht es gut", unterbrach sie ihn und versuchte, in die Höhe zu kommen.
    Mit seiner Hilfe gelang es ihr, doch als sie stand, wurde sie fast wieder vom Schwindel übermannt.
    „Es ist gleich vorbei", sagte sie und strich sich das Haar zurück über die Schulter. „Ich muss es sehen."
    „Was, bei Ona?"
    „Du weißt es genau. Den Himmel."
    „Besser nicht, Ela."
    Sie lachte rau. „Weshalb nicht? Hast du Angst, dass ich nicht stark genug dafür bin?"
    „Oh, du bist jung und stark", sagte er schnell. „Du bist eine unserer besten Frauen, aber das da draußen ist ..."
    „Was, Joah? Was ist es?"
    Er antwortete nicht, sondern wich ihrem Blick aus.
    „Lass mich los", verlangte sie. Dann trat sie zum Ausgang. Die ersten Schritte fielen ihr schwer und taten in den Gelenken weh. Sie taumelte und hielt sich am Leder des Zelts fest. Als sich das Schwindelgefühl gab, schlug sie es zurück.
    Für drei, vier lange Atemzüge stand die Fischerin im Eingang und starrte nach draußen.
    Dann kam sie zurück, schweigend, mit gesenktem Kopf, und setzte sich auf eine von Joahs großen Holzkisten.
    Lange starrte sie stumm vor sich hin.
    Der Heiler wagte es nicht, sie anzusprechen.
    Als sie endlich den Kopf hob, schimmerten ihre großen dunklen Augen feucht.
    „So schlimm ist es schon, Joah?", fragte sie flüsternd. „Wie wird es denn weitergehen?"
    „Das weiß nur Ona", antwortete der alte Mann. „Und ... vielleicht ... die Schattenlosen."
    Die Schattenlosen!
    Ela nickte.
    „Und die Spürerin?"
    Er setzte zu einer Antwort an, doch kein Laut kam über seine Lippen. Er drehte den Kopf zur Seite, um Ela nicht mehr ansehen zu müssen.
    Es sagte ihr mehr als jedes Wort.
    „Ona hat sie also zu sich geholt", flüsterte die Fischerin. „Du hast ihr nicht helfen können. Was hat sie gesehen, Joah? Sag es, Heiler! Was?"
    Was, dachte sie entsetzt, kann so schlimm sein, dass sie damit nicht mehr leben konnte?
     
    2. 16. April 1344 NGZ BUENOS AIRES „Warum tust du dir das an?", fragte Bré Tsinga.
    „Ich habe meine Gründe", antwortete Reginald Bull schroff, ohne sie anzusehen.
    Die Kosmopsychologin seufzte. „Schon verstanden. Du willst, dass ich dich damit in Ruhe lasse. Nur eines noch, Bully: Charakteristisch an unseren Problemen ist unter anderem, dass wir sie uns selbst gegenüber nicht zugeben wollen. Wir legen sie sozusagen tiefer, ab damit in eine Schublade und ganz schnell wieder zu. Und du, mein Lieber, bist momentan ein ganz schönes Stück tiefer gelegt."
    „Unsinn", knurrte Bull und fuhr sich mit gespreizten Fingern durch seine roten Borsten. „Du solltest dich lieber selbst analysieren. Das Charakteristische an euch Psychologinskis ist nämlich, dass ihr ein ernstes Problem habt, wenn es keine Probleme gibt. Denn dann fehlt euch der Boden unter den Füßen."
    „So einfach ist das?"
    „So einfach ist das", schnaufte er.
    „Und jetzt wäre ich dir dankbar und verbunden, wenn du einen anderen mit deiner Fürsorge beglücken könntest.
    Gucky zum Beispiel. Er freut sich bestimmt, aber ich habe mich ganz nebenbei auf den Besuch auf Tan-Jamondi II vorzubereiten. Sonst könnte ich wirklich ein Problem kriegen, wenn du verstehst."
    „Wir sprechen uns noch", drohte die Kosmopsychologin und zog sich lächelnd zurück.
    Wir sprechen uns noch, äffte Bully sie in Gedanken nach und schnitt eine Grimasse. Such dir ein anderes Opfer. Es gibt genug Leute auf der BUENOS AIRES.
    Natürlich wusste er, weshalb sie ihn nervte.
    Der Liga-Verteidigungsminister wandte sich wieder den Holos zu, die ihm Teile des Weltraums zeigten, in den sie nach dem Ende der Überlichtetappe eintauchen würden. In anderen Feldern rollten die Informationen ab, die er noch brauchte, um optimal auf die Begegnung mit den Kolonisten vorbereitet zu sein. Viel Zeit blieb ihm bis dahin nicht mehr. In weniger als sieben Stunden würden sie auf der Insel Rogan landen.
    Reginald Bull war gespannt auf die Begegnung mit den Siedlern – und mit einem alten Freund. Er würde Julian Tifflor dort treffen, der von Tan-Jamondi II aus die Erschließung des Sternenozeans für die Liga Freier Terraner leitete. Es sollte die erste Station auf seiner Reise sein, denn es war vorgesehen, alle inzwischen neun terranischen Siedlersysteme in Jamondi zu besuchen – denen allein 42 Systeme

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