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2308 - Die Schattenlosen

Titel: 2308 - Die Schattenlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sicherheit ihr Ende.
    Dunkelheit begann ihren Geist zu umhüllen, da nahm sie abermals den mächtigen Schatten wahr, schnell und unaufhaltsam, und stieß in blinder Verzweiflung und mit letzter Kraft zu. Ihre Faust mit der Klinge darin fand ihr Ziel unter dem aufgerissenen Maul des Fischs. Plötzlich war die Schwärze rot, düster und bedrohlich und doch die wunderbarste Farbe, die sie je gesehen hatte. Sie riss das Messer zurück, während sie die Lippen aufeinander presste, holte aus und stieß wieder zu. Ihr Arm gehörte ihr nicht mehr. Sie spürte ihn gar nicht mehr. Ihre Klinge stach in das Fleisch ihres Gegners, wieder und wieder. Sie fühlte nichts mehr. In ihrem Kopf explodierte etwas, ein letzter, schrecklicher Blitz, der alles andere auslöschte.
    Ela riss den Mund auf. Die angehaltene Luft platzte in einer großen Blase aus ihr heraus. Die Fischerin versank im Strudel aus Dunkelheit und Schmerz, der sich wie der Schlund des Todes vor ihr auftat.
     
    *
     
    Als sie erwachte, war ihre erste Wahrnehmung ein Prasseln und Knacken. Dann fühlte sie die Kälte in ihren Gliedern und eine unnatürliche Schwere. Als sie die Augen aufschlug, sah sie zuerst einen verschwommenen Schemen. Nur langsam klärte sich ihr Blick, und sie schaute direkt in das alte Gesicht von Joah, dem Heiler.
    „Ona sei gepriesen", wisperte der alte Mann. Ein schwaches Lächeln erschien auf seinem tief zerfurchten Gesicht.
    „Sie hat dich uns zurückgegeben."
    Ela blinzelte in das flackernde Licht und schloss die Lider. Sie atmete tief und wartete, bis der Schwindel verflogen war. Es roch nach Moder, nach der Kälte des Winters und verbrannten Kräutern und Ölen, nicht nach ...
    ... nach Salz und nach Tod!
    Sofort war die Erinnerung da. Die Fischerin stieß einen leisen Schrei aus und drehte sich vom Rücken auf die Seite. Als sie diesmal die Augen öffnete, starrte sie in das Feuer, das das Zelt erhellte und wärmte.
    Nur ihr war es immer noch kalt. Sie rieb sich über die nackten Arme und erschrak, als sie merkte, dass ihre Hände verbunden waren.
    Mit einem Ruck richtete sie sich auf einem Ellbogen auf und drehte den Kopf zu Joah zurück. Der alte Mann machte eine beschwichtigende Geste.
    „Es wird heilen", sagte er ruhig. „Es ist alles gut, Ela."
    Sie sah ihn verständnislos an. Was redete er da? Sie war doch – gestorben.
    Der Fisch und das Meer hatten gesiegt.
    Aber Joah war wirklich und das prasselnde Feuer, die Gerüche, die Schmerzen in ihrer Brust ...
    „Was ist passiert?", fragte sie mit einer Stimme, vor der sie erschrak. Es war fast nur ein Krächzen. „Ich war unter Wasser und ..."
    „Du hast tapfer gekämpft", sagte der Heiler und reichte ihr eine Schale. Sie konnte sie nicht selbst nehmen. Er führte sie an ihren Mund, und sie trank in kleinen, vorsichtigen Zügen. „Bani und Sora haben dich aus dem Wasser gerettet und in Banis Boot zurückgebracht. Ich fürchte, du wirst dir ein neues zimmern müssen."
    „Und ... der ...?", fragte sie. Der Trank tat bereits seine Wirkung. Sie hatte das Gefühl, einem zähen Sumpf zu entsteigen, zurück ins Licht, zurück in die Wärme. Ihr Frösteln ließ nach.
    „Der Skay?" Joah lächelte vage, als verberge sich hinter der Freude eine unerkannte Bitternis. „Du hast tatsächlich einen Skay getötet. Sein Kopf wird als Trophäe dein Zelt schmücken.
    Das Fleisch aber wird den Stamm für Wochen ernähren. Du bist eine große Fischerin. Coralie ist stolz auf dich."
    Sie nahm einige tiefe Atemzüge, richtete sich weiter auf, bis sie aufrecht saß, und sah an sich hinab. Ihre zartblaue Haut war von vielen roten Schrammen bedeckt, mehr als ein Dutzend neue Narben. Doch sie war trocken und sauber. Die Frauen mussten ihr die Felle ausgezogen haben. Nur der lederne Schurz war um ihre Hüften geknotet.
    „Was ist los?", fragte sie Joah. „Der Skay ist tot, ich lebe noch – dank euch –, und dennoch freust du dich nicht. Was ist geschehen, Joah?"
    Sie legte den Kopf zurück und sah hoch zum Rauchabzug in der Spitze des runden Zelts. Das Prasseln, das sie gehört hatte, stammte vom Feuer und nicht mehr vom Regen. Er schien aufgehört zu haben, aber immer noch war es draußen dunkel, und wenn sie sich anstrengte, konnte sie noch den fernen Donner über das Land rollen hören.
    Joah schwieg, das Lächeln verblasste endgültig.
    „Wie lange war ich in Onas Armen?", wollte sie wissen.
    „Fast vier Stunden", sagte der Heiler.
    „Dann müsste noch heller Tag sein."
    Die Angst kam

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