2315 - Kampf ums Salkrit
tun hatten, was uns seit einigen Tagen aneinander band. „Die LFT verpflichtet sich im Gegenzug zu einem unwiderruflichen Bündnis", sprach ich weiter. „Sie wird uns im Kampf gegen die Terminale Kolonne TRAITOR nach Kräften beistehen. Wir erwarten technisches Knowhow über aktive sowie passive Waffensysteme, Ortungsschutz für unsere Sonnensysteme, Unterstützung bei der ... Demokratisierung der Charonii-Völker."
„Wobei dem Charon-Korps der Hauptanteil bei der Findung einer neuen politischen Ordnung zukommen wird. Die LFT möchte keinesfalls in innercharonische Streitigkeiten verwickelt werden."
„Keine Sorge; ich denke, dass Khal Pif'Deran und die Loge endgültig ausgedient haben. Nun, da wir über ein wenig Zeit verfügen, werden wir die Macht der Medien testen. Nach den letzten Ereignissen scheint es mir wie ein Kinderspiel, mit diesem Intriganten fertig zu werden.
Wir speisen Informationen über die Raumschlacht nahe der Tsaba-Sonne in die Satellitennetze aller bewohnten Planeten. Gegen die Macht der Nachrichten soll Khal erst einmal versuchen anzustinken."
„Es wird dennoch ein langer und steiniger Weg."
„... den auch du einmal gehen musstest, nicht wahr?"
„Keine Frage! Es war nicht leicht, Arkons Thron zurückzuerobern und den Namen meines Vaters reinzuwaschen ..."
„Beizeiten musst du mir darüber erzählen - aber nicht jetzt." Angewidert schluckte ich einen Medizinbrei gegen die anhaltenden Kopfschmerzen. „Ich nehme an, du möchtest so rasch wie möglich dein Versprechen den Seecharan gegenüber einlösen?"
„So ist es." Atlan nickte. „Ich bitte dich um Begleitschutz einer Strukturdolbe bis zum Rand der Charon-Schranke. Die AUBERG und die TABASCO sollen jeweils 2,5 Kilogramm Salkrit nach Terra bringen, um es dort genauestens untersuchen zu lassen. Gucky und Marc London werden ebenfalls nach Hause fliegen. Ihre Aufgabe hier ist erledigt. Auf Terra sind sie angesichts der Verhältnisse in deiner Heimat ohnehin besser aufgehoben."
„Warum verteilst du dieses seltsame Salkrit auf zwei Schiffe?", hakte ich nach. „Um das Risiko zu verteilen."
Ich war zu müde, um mich meiner Naivität zu schämen. Die große Schwärze außerhalb der Weltenwolke bot angesichts der Aufmarschpläne der Chaos-Kräfte Gefahren, die ich nur ahnen konnte. „Du willst hier bleiben?", fragte ich. „Ja. Die strategische Bedeutung der Charon-Wolke ist mit Sicherheit höher, als wir beide vermuten. Zuerst möchte ich mich darum kümmern, dass das Handelsdock von Stolp aus auf den Weg Richtung Goldenes System in Bewegung gesetzt wird."
Dies war ein weiterer Bestandteil unserer Abmachung. Das Charon-Korps würde diese seltsame Station wieder ihrer ursprünglichen Aufgabe zuführen. Als Ort der Begegnung sowie des Handels zwischen den Seecharan und jenen, die außerhalb des Goldenen Systems lebten. „Wenn diese Aufgabe erledigt ist, möchte ich dir gern beim Neuaufbau des Charon-Korps unter die Arme greifen", fuhr er fort. „Es gibt sicherlich ein oder zwei Dinge, die ich dir beibringen könnte."
Ich zögerte. „Einverstanden", sagte ich schließlich. „Unter der Bedingung, dass sich die Terraner nicht in die innercharonische Politik einmischen."
Der Arkonide lächelte. „Das, mein Lieber, ist ganz allein dein Stiefel. Ich könnte dir aber ein paar Ratschläge zukommen lassen ..."
„Nein!" Sosehr ich Atlan schätzte: Ich musste es von Anfang an unterbinden, dass er sich in meine Belange einmischte.
Die Präsenz des Arkoniden war erdrückend. Er konnte wohl gar nicht anders, als immer und stets die Zügel an sich zu reißen. Ich musste mir meinen freien Willen bewahren, durfte nicht zu seiner Puppe werden.
Er nickte langsam, und ich sah einen Hauch der Enttäuschung in seinem Gesicht. „Du bist ein verdammter Sturschädel", sagte er. „Diese Situation kommt mir bekannt vor."
„Ich verstehe nicht..."
„Das sollst du auch nicht. Es reicht, wenn ich einmal von einem Barbaren aufs Kreuz gelegt werde."
„Was ist ein Barbar?"
„Das erkläre ich dir beizeiten. Aber jetzt sollten wir uns auf den Weg machen."
Ich nickte und unterbrach erleichtert die Verbindung. Das kurze Gespräch, so anregend es auch gewesen sein mochte, hatte mich viel zu viel Kraft gekostet.
Charonii von zu spät zu den Kampfhandlungen nahe dem Tsaba-System hinzugestoßenen Strukturdolben ergänzten derzeit unsere Besatzungen. Der nimmermüde Sheerdurn hatte die Koordinationsaufgaben übernommen.
Es ging weiter. Es gab keine
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