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2316 - Rivalen der Kolonne

Titel: 2316 - Rivalen der Kolonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Tafferier! Es ist eine Falle!"
    Der Vizekapitän hörte ihm nicht zu. Das Letzte, was aus dem Funkgerät drang, war ein lang gezogener Siegesschrei, begleitet von einem hässlichen Schmatzen. Tafferier agierte im Blutrausch. „Das Signal ist soeben eingetroffen!", gackerte Aroff mit sich überschlagender Stimme. „Die Station hat ihre Selbstvernichtung eingeleitet."
    „Zu den Katapultschächten, schnell!" schrie Zerbone die Soldaten an. „Rette sich, wer kann!"
    Während die Soldaten rannten, was ihre Beine hergaben, wählte Zerberoff den direkten Weg durch einen Verbindungsschacht. Es tat gut, sich inmitten der Kolonnen-Technik fortzubewegen. Der Gedanke, dass das hier in Kürze vorbei sein würde, machte den Dualen Kapitän wütend.
     
    *
     
    Die Koffter warteten mit offenen Türen.
    Im Innern drängten sich die Soldaten. Das vorderste Fahrzeug wartete, bis Zerberoff es betrat. Die Tür schlug zu, das Fahrzeug raste mit wahnwitziger Beschleunigung los.
    Auf dem Monitor der Steuerung leuchtete ein Schriftband. „Überrangbefehl! Das Fahrzeug reagiert auf keine Anweisungen!"
    Es gehörte zum Sicherheitsprogramm und verhinderte, dass ein Soldat in Panik oder Verwirrung falsche Befehle gab.
    Der Koffter zeigte, was tatsächlich in ihm steckte. Er überschritt die im Bereich eines Kolonnen-Forts zulässige Höchstbeschleunigung um ein Zehnfaches. Wie ein Geschoss raste er im Katapultschacht auswärts. „Alle Soldaten auf dieser Seite sind in Sicherheit", sagte Aroff. „Tafferier hingegen ..."
    „Vergiss ihn." Zerbone war überzeugt, dass der Vizekapitän in Porfenflyr-686 sein Grab gefunden hatte. Je mehr Soldaten er mit in den Tod riss, desto unbedeutender würde das Log seiner Verdienste in den gewaltigen Speichern der Kolonne ausfallen.
    Der Koffter passierte die Mündung des Schachts und schoss ins All hinaus. Die anderen folgten. Auf dem Monitor tauchten die ersten Disken des Geschwaders auf, das ihnen zu Hilfe eilte.
    Zerbone beachtete sie nicht. „Gibt es Vorkommnisse in den anderen Raumstationen?", wollte er von der Supratronik wissen. „Keine Vorkommnisse", lautete der Bescheid. Vorläufig sah es danach aus, als bliebe Porfenflyr-686 ein Einzelfall.
    Für den Dualen Kapitän wurde die Rebellion übergangslos zur Nebensache.
    Zerbone verrenkte sich den Kopf, bis die Augen unnatürlich weit hervortraten. Er hielt nach den Leuchtspuren der anderen Koffter Ausschau. „Neununddreißig!", stieß er nach einer Weile hervor. Es klang wie ein Fluch, und es war auch so gemeint. Vierzig wären ihm lieber gewesen, denn es hätte ihm Klarheit über das Schicksal des Vizekapitäns verschafft.
    So aber besaß Tafferier noch eine winzige Chance, und er nutzte sie. Der vierzigste Koffter traf ein, als die anderen längst in die Disken eingeschleust hatten und das Geschwader sie außer Reichweite der Station brachte. In dem Fahrzeug hielt sich ein einzelner Insasse auf, der Vizekapitän.
    Zerbone bebte vor Wut. Aroff sah die rechte Hälfte seines Lebens mit schief gelegtem Kopf an. „Zerr ihn vor ein Militärgericht!"
    Tafferiers Verhalten hatte die Selbstzerstörung der Station ausgelöst. Am liebsten hätte Zerberoff den Vizekapitän mit eigener Hand gerichtet. Aber er beherrschte sictTxu seiner eigenen Verwunderung. „Nein! Ich gebe meinen Bericht ab.
    Alles andere sollen die Progress-Wahrer entscheiden."
    Während der letzte Koffter in einen Diskus einschleuste, der mit ihm davonraste, formulierte der Duale Kapitän sorgfältig seine Worte. Er verschwieg den eigenen Fehler, das zu späte Erkennen der Heimtücke, mit der die Porfen vorgegangen waren. Tafferier traf alle Schuld. In seinem Blutrausch hatte er den Untergang der Station verursacht und obendrein tausend Soldaten geopfert.
    Ein greller Glutball entstand weit hinter ihnen. Porfenflyr-686, ein technisches Wunderwerk der Terminalen Kolonne, verging in einem grellen Glutball, der erst erlosch, als die Schiffe längst wieder zu ihrem Kolonnen-Fort zurückgekehrt waren.
    Von Tafferier, dem Vizekapitän, sahen und hörten sie lange nichts mehr.
     
    3.
     
    Leichte Aufhellungen Der Anblick versetzte Zerberoff einen Schock. Er spürte, wie seine Gedanken für etliche Augenblicke aussetzten, und floh aus dem Singulären Intellekt. Er hatte fest mit einer Eliminierung seines Gegenübers gerechnet. Aber die Progress-Wahrer schienen dieses unwürdige Geschöpf verschont zu haben, diese Fehlkonstruktion.
    Dann aber führte sich der Duale Kapitän wieder sein

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