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2318 - Der Dunkle Obelisk

Titel: 2318 - Der Dunkle Obelisk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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lang. Ihr puppenähnliches Gesicht mit der kleinen Nase und dem lippenlosen Mund wirkte zerbrechlich. „Mag sein, aber wir werden kämpfen.
    Unsere Wissenschaftler arbeiten an einem Verteidigungssystem, wir werten ununterbrochen die Daten von dem vernichteten Kolonnen-Fort aus. Weil die Ergebnisse sehr ungewiss sind, brauchen wir jede Hilfe, die sich uns bietet. Und unsere beste Chance könnte Fawn Suzuke sein." Rhodan unterdrückte ein Husten.
    Der Auflauf war sehr eigenartig gewürzt.
    Sein Geschmackssinn war irritiert, pendelte zwischen Knoblauch und Schokolade. „Ich sehe sehr wohl die Dringlichkeit deines Anliegens. Mein Volk wird euch helfen, aber du solltest nicht zu viel erwarten."
    Rhodan wusste, worauf Marreli anspielte.
    Das Leben in der Stadt hatte die Schohaaken verändert. Viele waren von ihrem einfachen Leben abgewichen, der technische Schnickschnack, wie Marreli es abfällig nannte, hatte sie verweichlicht.
    Nachdem die Taten ARCHETIMS besungen und alle Lieder geschrieben waren und die Legenden nun zu Märchen wurden, hatten die Schohaaken nichts mehr zu tun. Marreli versuchte, ihr Volk an die Wurzeln zu erinnern, aber sie konnte nicht alle erreichen. Einige Schohaaken waren dem Alkohol oder anderen Ablenkungen verfallen.
    Aber die Aktionskörper der Schohaaken sind pseudomaterielle Projektionen, dachte Rhodan, die sich für die groben menschlichen Sinne zwar wie normale Materie anfühlen und so aussehen, aber letztlich keine normale Materie sind.
    Atmung, Nahrungsaufnahme und so weiter finden zwar wie gewohnt statt, doch das sagt nichts über die eigentliche Natur aus.
    Deutlichstes Zeichen für die Andersartigkeit der Letzten dieses Volkes ist, dass ihnen keine Kinder geboren werden.
    Und was war Fawn Suzuke denn anderes als ein Aktionskörper ... als der des Nukleus der Monochrom-Mutanten? Aus der mentalen Substanz ARCHETIMS materialisiert, konnten die Schohaaken vielleicht den Splitter aus dem Nukleus stabilisieren. Wenn jemand dem Mädchen helfen konnte, dann diese seltsamen Wesen. Zumindest waren ihre Körper letztlich vergleichbar mit dem Fawn Suzukes.
    „Ich werde die Älteren rufen. Sie könnten der Aufgabe am ehesten gewachsen sein.
    Wenn sie dir nicht helfen können, dann niemand."
    Die Schohaakin stand auf. Rhodan leerte mutig seinen Teller und reichte ihr die Hand. „Ich danke dir. Eine Gemeinschaftsetage wäre ein geeigneter Ort. Ich veranlasse, dass Radek Beibel sofort hierher gebracht wird."
     
    *
     
    Rhodans Mut sank, als er sah, wie ratlos die Schohaaken Beibel betrachteten. Ein Dutzend der kleingewachsenen Wesen waren auf Marrelis Bitte im Gemeinschaftshaus zusammengekommen und hatten ihre Hilfe zugesagt.
    Von Anfang an hatten sie ihm allerdings keine großen Hoffnungen gemacht. Eher pessimistisch standen sie um den Bewusstlosen, betrachteten ihn und berieten sich leise.
    Rhodan befürchtete allmählich, dass sie den Zustand des Mannes nicht beeinflussen konnten.
    Neben ihm kniff Oberst Gant die Lippen zusammen; auch er hatte sich wohl mehr versprochen. Unentwegt wanderte sein Blick umher. Obwohl sie sich in einem relativ kleinen und übersichtlichen Raum aufhielten, machte er wieder einen nervösen Eindruck auf Rhodan.
    Und ich bin so zuversichtlich gewesen, dass die Schohaaken uns helfen könnten, dachte der Resident. Eines der Wesen sah ihn aus großen, dunklen Augen an. Dazu musste der Schohaake den Kopf zurücklegen, denn er reichte Rhodan knapp bis zur Hüfte.
    Er schüttelte leicht den Kopf. „Wir spüren eine große Macht, aber sie ist zerbrechlich.
    Wenn wir einen Fehler machen, zerstören wir mehr, als wir retten können."
    „Warrenu Tressimon, du bist der Älteste, aber ich verstehe nicht, von welcher Macht du sprichst." Marreli stand neben Beibels Krankenbett und roch an dessen Haaren. „Seltsame Kopfbewärmung, wie bei allen Terranern. So dünn und unzureichend." Sie legte eine Hand auf das Gesicht des Mannes, schloss die Augen und murmelte Worte in der fremden, alten Sprache ihres Volkes.
    Rhodan befürchtete schon, sie würde einen ihrer merkwürdigen Zauber anwenden und in diesen tranceartigen Zustand verfallen, der vor einiger Zeit für Schlagzeilen gesorgt hatte. Damals war ein Terraner mit unerklärlichen Krankheitssymptomen hilfesuchend zu den Schohaaken gegangen, weil er sich von ihren Aktionskörpern Hilfe versprach. Marreli war daraufhin drei Tage in Trance gefallen und mit ihr der Patient, den man völlig entkräftet in ein Krankenhaus einliefern

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