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2318 - Der Dunkle Obelisk

Titel: 2318 - Der Dunkle Obelisk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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... Verdammt, dachte Rhodan. Bin ich überarbeitet oder dem Druck nicht mehr gewachsen? Oder lähmt mich das Menetekel, Terra, das Sonnensystem und vielleicht die ganze Milchstraße gegen eine Terminale Kolonne der Chaosmächte verteidigen zu müssen ... gegen Mächte, gegen die es - genau wie gegen die Kosmokraten - keinen erdenklichen Schutz gibt?
    Aber es war ihm gelungen, mit dem Kosmokraten Hismoom einen Vertrag zu schließen, und noch waren die Mächte des Chaos nicht im Solsystem.
    Er riss sich zusammen, konzentrierte sich auf die Gegenwart.
    Wie hatte er sie nur vergessen können? Die ganze Zeit waren sie praktisch vor seiner Nase gewesen, und er hatte nicht an sie gedacht.
    Er wandte sich an den Arzt. „Ist Beibel transportfähig?"
    „In einem Antigravstrahl ... Notfalls können wir sein gesamtes Zimmer transportieren, falls es wichtig ist. Und ich nehme an, es ist wichtig..."
    „Bereite alles vor und warte auf Anweisungen."
    „Was hast du vor, Resident?"
    Perry ignorierte den verwunderten Blick des Arztes und erteilte Gant entsprechende Anweisungen. Mittlerweile erwies der Oberst sich sogar als richtig hilfreich. „Wir sind mit unseren technischen Möglichkeiten am Ende. Jetzt hilft uns vielleicht nur noch eine Kraft, an die viele nicht glauben wollen."
     
    *
     
    Habe ich sie wirklich so lange nicht mehr gesehen?, fragte sich Rhodan, während der Gleiter rasend schnell am Ufer entlangglitt.
    Sind sie gekommen, haben ihren Zweck erfüllt und sind dann in Vergessenheit geraten? Nein. So war es ganz bestimmt nicht. Aber sein Denken und Trachten war auf die Zukunft ausgerichtet, nicht auf die Vergangenheit. Er hatte nicht vergessen, dass er ihnen zu Dankbarkeit verpflichtet war ... allein schon, weil sie Myles Kantors Schicksal dem Vergessen entrissen hatten.
    Und er hatte sie noch zwei-, dreimal besucht, damals noch in ihrem Dorf am Stadtrand von Terrania, einer schwer bewachten Ansiedlung aus hässlichen Hütten. Ein Barackenlager ...
    Sie hatten sich mit ihrem Schicksal abgefunden, alle 2535 von ihnen. Sie waren nicht mehr und nicht weniger als Aktionskörper der mentalen Substanz der Superintelligenz ARCHETIM, deren Leichnam die Sonne zu einem sechsdimensional funkelnden Juwel machte, und sie würden nie etwas anderes sein. Aktionskörper.
    Sie lebten nicht mehr in diesem behelfsmäßigen Dorf, sondern hatten mit Unterstützung der LFT Schohaakar gegründet, ihre eigene Siedlung am Stadtrand von Terrania in Klein-Goshun, am westlichen Ufer des Kleinen Goshun-Sees. 1333 NGZ, am Ende der Gon-O-Krise, war die Ansiedlung noch ein Provisorium gewesen, doch seitdem hatte sie sich auch auf Wunsch der Schohaaken selbst zu einer dauerhaften Siedlung gewandelt. Acht Zylindermodule, je 40 Meter durchmessend und etwa ebenso hoch, stellten auf jeweils neun Etagen - sowie dem Parterre für Gemeinschaftszwecke .und die unerlässliche Ver- und Entsorgung - insgesamt 576 Wohnungen von je etwa 100 Quadratmetern bereit, bewohnt von je vier bis sechs Schohaaken. Die Module der Wohnanlage Schohaakar waren mobil, obwohl ihre Bewohner bislang davon noch keinen Gebrauch gemacht hatten.
    Kein Dorf mehr, sondern eine Stadt, dachte Rhodan. Und als Aktionskörper einer toten Superintelligenz können sie Beibel vielleicht besser helfen als alle anderen.
    Seine Hoffnung war nicht begründet. Aber es bestand durchaus die Möglichkeit, dass das seltsame Volk der Schohaaken Fawn Suzuke stabilisieren und aus Beibel holen konnte: Wer sonst wäre dazu imstande?
    Rhodan aktivierte sein Multifunktions-Armbandgerät. „Oberst Gant?", sagte er. „Lass Schroeder und Marath bitte direkt nach Schohaakar bringen."
    „Verstanden."
    „Und mobilisiere bitte nicht den gesamten TLD. Die Schohaaken leben ziemlich zurückgezogen und könnten das falsch verstehen. Sie lieben die Ruhe und Abgeschiedenheit. Wir haben das seit Jahren respektiert und sollten es auch nun respektieren, da wir auf ihre Hilfe angewiesen sind."
    Gant nickte widerwillig. „Aber das wäre ein idealer Ort für Attentäter. Ich würde dir empfehlen, ein kleines Kontingent von Agenten an zentralen Stellen zu verteilen."
    Mit hochgezogenen Brauen musterte Rhodan den Oberst. „Außer uns weiß niemand, wo wir uns gerade aufhalten.
    Deine Anwesenheit reicht bestimmt als Sicherheit aus. Oder siehst du das anders?"
    Noviel Residor würde der Kragen platzen, sollte er jemals von diesem eklatanten Sicherheitsverstoß erfahren. Er war für die Sicherheit des Residenten

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