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2321 - Schatten ÃŒber Halut

Titel: 2321 - Schatten ÃŒber Halut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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müssen ..."
    Er verstummte, denn ein greller Schmerz tobte durch seine rechte Hand. Sein Gegner hatte mit aller Kraft zugebissen. Blut pulsierte aus der klaffenden Wunde, vor allem konnte Torkas nicht mehr zupacken.
    Ihm fehlten vier Finger. Und schon hing der Angreifer an seinem Handgelenk und zog sich blitzschnell den Arm hinauf.
    Torkas' abwehrende Bewegung mit den Brustarmen kam zu spät, denn da hatte sich die Mikro-Bestie bereits an seiner Schulter verkrallt. Der neue Schmerz, als sie ihre Zähne in seinen Schädelansatz grub, ließ Torkas unbeherrscht aufbrüllen.
    Er veränderte wieder seine Zellstruktur.
    Aber das half ihm nicht einmal mehr, die wilden Fausthiebe der Mikro-Bestie zu ignorieren. Dumpf dröhnte jeder Schlag durch seinen Schädel.
    Torkas taumelte. Er glaubte, seine Knochen brechen zu hören, obwohl sie jetzt die Widerstandskraft von Terkonitstahl hatten.
    Er musste den Angreifer loswerden, musste...
    Gurgelnd brach er in die Knie. Blut strömte über sein Gesicht; Torkas spürte die Wunde nicht, aber sein rechtes Schläfenauge wurde von einem roten Schwall verklebt.
    Abrupt ließ er sich auf den Rücken fallen.
    Wenn die Mikro-Bestie nicht unter ihm zerquetscht werden wollte, musste sie loslassen.
    Das tat sie auch. Aber sie schwang sich über sein Gesicht und schlug mit verschränkten Händen zu.
    Es war ein grässliches Geräusch, als seine Schädelknochen splitterten. Scharfkantiger Stahl schien ihn zu durchbohren. Torkas' zupackende Brustarme hatten nicht mehr die Kraft, die Bewegung zu vollenden.
    Viel zu spät erkannte er, wie sehr er den Zwerg unterschätzt hatte. Torkas wollte den näher kommenden Halutern eine Warnung zurufen, doch ein Tritt der Mikro-Bestie ließ seine Kiefer aufeinander krachen.
    Der nächste Hieb traf seinen Brustkorb.
    Torkas fühlte eine nie gekannte Benommenheit in sich aufsteigen. In seiner Lunge tobte es wie flüssiger Stahl, er konnte nicht mehr atmen. Freilich, einige Stunden würde er ohne Sauerstoff überleben - aber dann?
    Welch eine Schmach!
    Nur mehr wie durch blutigen Nebel hindurch sah Torkas die Mikro-Bestie. Ihre spärliche Mimik ließ unbändigen Hass erkennen, und die Augen funkelten ihn triumphierend an. „Mach dir keine Hoffnungen, Großer!", fauchte sie ihn an. „Du stirbst, bevor die anderen heran sind - und sie werden dich nicht lange überleben!"
    Der Kleine hielt plötzlich zwei Desintegratorklingen in Händen und stach zu. Torkas gurgelte nur noch, als die Klingen in seinen Kopfansatz schnitten.
    Mit letzter Kraft versuchte er, den Angreifer abzuschütteln. Er schaffte es nicht. Alles um ihn herum versank in einem wirbelnden Chaos.
     
    *
     
    „Ich habe dich eher zurückerwartet, Tolotos! Weitere Bereiche der Galaxis scheinen im Aufruhr zu versinken."
    Icho Tolot hatte soeben die Kontrollhalle am Rand des Raumhafens betreten. Yusko Banis sprach zwar von Aufruhr, aber Halut selbst war bislang nicht betroffen - zumindest deutete nichts darauf hin. Eher lag eine schläfrige Stimmung über dem Planeten.
    Nur drei Haluter taten in der Halle Dienst - das war der Standard in Friedenszeiten.
    Die Frage, fand Tolot, war nicht ob, sondern ausschließlich, wann der erste Zwischenfall jeden aufschrecken würde. „Aufruhr ist das falsche Wort, Banistos", sagte er bedächtig. „Die Terraner wurden als Erste aufgescheucht. Sie reden davon, dass der Fuchs in den Hühnerstall eingebrochen sei."
    Yusko Banis fuhr seine Schläfenaugen ein Stück weit aus und musterte ihn besorgt.
    Die beiden anderen wandten sich ihm nun ebenfalls zu. „Wovon sprichst du?" Banis wurde lauter. „Ist dieser ... Fuchs der Befehlshaber der Terminalen Kolonne?"
    Tolot verschränkte beide Armpaare und sah sich um. „Ein Fuchs ist ein terranisches Raubtier, das immer einen Weg findet, Beute zu holen. Manchmal gerät es dabei in einen wahren Blutrausch."
    „Wenn die Terraner eine Bedrohung sehen, warum gehen sie nicht gegen dieses Raubtier vor?", fragte einer der anderen Haluter. „Sie könnten seine Population dezimieren und die übrigen Tiere in ein gesichertes Reservat verbannen. Oder sie befrieden es über eine genetische Manipulation ..."
    „Es wäre nicht das erste Mal, dass Menschen solche Mittel anwenden", warf der Dritte ein. „Vor über fünfzigtausend Jahren ..."
    „Hätte der lemurische Formungsstrahler die Bestien damals nicht befriedet, gäbe es heute keine Haluter!", sagte Tolot abwehrend. „Aber darum geht es nicht. Ich habe nur eine Redensart der

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