2321 - Schatten ÃŒber Halut
der Galaxis Hangay, wurde der Start von Dunklen Obelisken in der Milchstraße festgestellt. Ihr Einsatz ist aber erst nach dem Eintreffen der Progress-Wahrer vorgesehen."
Die Kälte schien Zerberoffs Blut gefrieren zu lassen. „Ich bin gekommen, um den Schuldigen herauszufinden!"
Das Echo der Stimme wollte nicht enden.
*
Seit zwei Tagen glich Halut einem aufgescheuchten Ameisenhaufen. Ruhe und Ordnung waren einer extremen Geschäftigkeit gewichen, die erst enden würde, wenn kein Haluter mehr auf dem Planeten weilte. Und das würde schon sehr bald der Fall sein.
Als er nach Halut gekommen war, hatte Icho Tolot noch gehofft, im günstigsten Fall mehrere Wochen Zeit zu haben. Die relative Nähe des Kolonnen-Forts hatte ihn dann aber nicht nur überrascht, sondern ihn gezwungen, den zeitlichen Rahmen wesentlich enger zu stecken.
Und nun... Während er in dem Antigravschacht tiefer sank, dachte er über die letzte Ortung nach. Vor gut einem halben Tag hatte das Kantorsche Ultra-Messwerk sehr deutlich reagiert. Ein großes Objekt war im Schutz eines Dunkelschirms knapp elf Milliarden Kilometer an Halut vorbeigezogen, mit aufreizend langsamer Geschwindigkeit und eindeutig Kurs auf das Kolonnen-Fort.
Tolots Planhirn hatte errechnet, dass dieses Objekt mittlerweile das Fort erreicht haben musste.
Den Terranern war ein Data-Crawler von TRAICOON 0098 in die Hände gefallen.
Genauer gesagt: Die Siganesin Dani Queenz hatte das kostbare Gerät erbeutet.
Tolot kannte die in dem Gerät gespeicherten hochbrisanten Informationen. Demnach waren in der ersten Angriffswelle 58 Kolonnen-Forts in der Milchstraße stationiert worden, in einem zweiten Schritt würden über zweitausend dieser gewaltigen Festungen folgen. Dazu die Chaos-Geschwader, für jedes Fort 484 schlagkräftige Traitanks.
Aufgrund der Daten glaubte Icho Tolot mit Sicherheit sagen zu können, dass die Ortung einen Dunklen Ermittler gezeigt hatte. Seine Nähe zu Halut ließ eine unmittelbar bevorstehende Aktion des Kolonnen-Forts erwarten. Viel Zeit für die Evakuierung des Planeten blieb wahrscheinlich nicht mehr.
Tolot verließ den Antigravschacht zweihundert Meter unter der Oberfläche.
Die Höhlen waren gegen Ortung aus dem Raum geschützt, ob sie auch der Kolonne verborgen geblieben waren, bezweifelte der Haluter.
In den ersten großen Hallen befand sich so gut wie nichts mehr, abgesehen von Podesten und Anschlusssockeln. Die wertvollen Positroniken waren zuerst geborgen und über die subplanetaren Stollen zu dem nächstgelegenen Raumhafen abtransportiert worden.
In den angrenzenden Produktionsbereichen klafften in dem Maschinenbestand große Lücken. Was nun noch entlang der breiten Transportstraßen stand, würde zurückbleiben. Das waren Dinge, die sich vergleichsweise schnell ersetzen ließen. „Wir werden nach Halut zurückkehren!", sagte Tolot zu Angehörigen der Montagetrupps. „Nach dieser Zeit kommt eine andere."
„Eine bessere?", wurde er gefragt. „Sie tragen einen Zellaktivator, Icho Tolot, für Sie spielen zehntausend Jahre keine Rolle.
Aber Sie vergessen, dass allen anderen weniger Zeit bleibt."
„Wie jung sind Sie?"
„Einhundertachtzehn Jahre."
„Dann werden Sie dabei sein, wenn wir zurückkehren. Wir haben es immer geschafft - Sie müssen nur daran glauben."
Tolot ging weiter. Er fragte sich, was die Menschen der LFT sagen sollten; Milliarden von ihnen würden nicht umhinkommen, ihre Heimatwelten zu verlassen. Aber ob Flucht auf Dauer vor dem Zugriff der Terminalen Kolonne TRAITOR schützen konnte... „Icho Tolot!"
Er hatte einen schmalen Seitenstollen erreicht, eigentlich nur eine Rampe, die als Verbindung zur nächsthöheren Etage diente. Auf diesem Weg konnte er den momentan blockierten Hauptausgang umgehen.
Die Stimme hinter ihm klang erregt.
Langsam wandte sich Tolot um. „Evor Torkas!", stellte er fest. „Ich hatte nicht erwartet, Sie hier zu sehen."
Torkas wurde von vier Halutern begleitet.
Tolot erkannte sofort, dass alle unter dem Einfluss der Drangwäsche standen, er konnte sich auf sein Gespür verlassen. „Ich bin Ihnen gefolgt, Tolot. Weil wir miteinander reden müssen." Torkas' Augen hatten einen stechenden Ausdruck angenommen. Ob bewusst oder nicht, während er redete, entblößte er drohend sein Gebiss. „Sie können den Abbau niemals termingerecht schaffen. Nicht in nur drei Tagen und nicht in dreizehn.
Deshalb brauchen Sie Unterstützung."
„Dann packen Sie mit an, Evor
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