2324 - Traitanks ÃŒber Drorah
Metallkästchen aus der Gürteltasche, klappte es auf und reichte es über den Tisch. Dann salutierte er, und beide Soldaten traten zwei Schritt zurück in die Finsternis. „Es ist gut", sagte Gherzzon und hob mit spitzen Fingern den Informationsträger aus der weichen Schutzhülle. Er hob den Kopf und sah zu, wie die Wachen den Arbeitsraum verließen. Hinter ihnen schlossen sich die dicken Schleusenschotten. Der Kalbaron schob den länglichen Chip in die Vertiefung des Abspielgeräts, setzte sich und bewegte den Lautstärkeregler.
Schweigend, in tiefer Konzentration, hörte er die Meldung ab. Sie war nicht sonderlich lang, aber inhaltsschwer. Noch zweimal ließ er den Text durchlaufen und suchte nach zusätzlichen Informationen, die der Text hergab.
Dann lehnte er sich zurück und federte mit der überbreiten Sessellehne langsam vorwärts und rückwärts.
Die Koda Ariel lebten unerkannt auf Drorah im Einsatz. Sie hatten auf unbekannte Weise von einem Plan der Akonen erfahren, der trotz des Angriffsschlags des Chaos-Geschwaders das weitere Vorgehen dramatisch erschweren konnte.
Kalbaron Gherzzon kannte die Koda Ariel nicht, aber es war dieser Familie wahrscheinlich gelungen, bestimmte Verbindungen aufzubauen. Oder in den Reihen des Energiekommandos gab es - absichtlich? Unabsichtlich? - einen Verräter. „Sie versuchen es immer wieder. Es hätte mich gewundert, wenn sie die Direktive in schweigendem Gehorsam geschluckt hätten", sagte sich Gherzzon. „Und ...?"
Das Energiekommando hatte damit angefangen, diesen Plan in großem Umfang und offensichtlich erfolgversprechend in die Tat umzusetzen.
Der Mor'Daer sagte einerseits erstaunt, andererseits in zufriedenem Tonfall: „Sie haben mit einer Art genereller Verminung ihres Sonnensystems angefangen! Immerhin. Sie lassen sich etwas einfallen.
Selbst wenn es zu ihrem eigenen Schaden ist."
Der Funkspruch endete mit dem Hinweis, dass sich die Koda Ariel wieder melden würden, sobald sie etwas Neues erfahren hatten. „Aber die TRAITOR-Direktive lässt keinerlei Spielraum zu. Ich darf nicht einmal daran denken, ihr Vorhaben zu tolerieren, und sei es nur des Amüsements wegen. Aber es ist nicht notwendig, das Chaos-Geschwader ein zweites Mal einzusetzen. Es gibt Besseres. Interessanteres. Ein Mittel gegen die Langeweile meiner Kleinen, Tapferen."
Gherzzon streckte den Arm aus und öffnete den Schlangenrachen. Die Zunge umschmeichelte zuckend die Zähne, als der Kalbaron seine Möglichkeiten abwog. Nein.
Keine Aktion des Chaos-Geschwaders.
Sie würde weitaus mehr Ressourcen vernichten als die Methode, mit der er vorzugehen dachte. „Die Schuldigen, also die meisten Räte des Energiekommandos, müssen ausgelöscht werden. Ich muss erreichen, dass die großflächige Verminung schlagartig aufhört. Und wenn die Akonen schon damit angefangen haben sollten, müssen die Ladungen unschädlich gemacht und entfernt werden."
Sein Vorgehen war weitaus effizienter!
Sein Finger drückte eine Taste im Kommandoteil des Arbeitstisches nieder.
Die Verbindung zu den Dunkelkapseln der Mikro-Bestien stand binnen einer Sekunde.
Die Mikro-Bestien warteten im Orbit über Drorah und gierten danach, dem Einsatzbefehl gehorchen zu dürfen.
Kalbaron Gherzzon erteilte den Einsatzbefehl. Er befahl mit klaren Worten und der ihm eigenen Genauigkeit, wel ehe Aufgaben die Mikro-Bestien auf Drorah zu erledigen hatten. Er machte Zeitvorgaben und nannte Ziele, wartete die begeisterte Zustimmung ab und trennte schließlich die Verbindung. „Die Dinge geraten in Bewegung", sagte er sich. „Ich warte auf die Ergebnisse."
Schnell, ohne großen Aufwand, hocheffizient und rücksichtslos - er liebte es, anstehende Probleme auf diese Art zu lösen.
*
Forman tan Porgenia und Irven tan Okaylis betraten den dämmerigen Wohnraum des Ma'tam, als über dem Horizont der erste helle Streifen des neuen Tages die Nacht verdrängte. Die schwere Scheibe versank im Boden. Ein goldfarbener Schweberobot folgte den Räten, als sie auf die Terrasse hinausgingen. In der glatten Verkleidung der geschwungenen Kuppelfläche schob sich ein lang gezogenes Element zur Seite. „Auch für mich gibt es eine vorbereitete Tarnexistenz, Forman", sagte Irven leise und wartete, bis er das Glas von der Servierfläche gehoben hatte. „Du wärst überrascht, mein zweites Ich kennen zu lernen."
Sie blickten in der zunehmenden Helligkeit über die Gläser hinweg in ihre Gesichter.
Ein auflandiger Windhauch fächelte um
Weitere Kostenlose Bücher