Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2324 - Traitanks ÃŒber Drorah

Titel: 2324 - Traitanks ÃŒber Drorah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
esoterisches Zubehör der Wohnatmosphären-Fantasie. Solche und ähnliche Produkte wurden in den Schaufenstern angepriesen. Gegenüber der Anhäufung von Kram bei seinen Nachbarn war Mafrons Büro geradezu ein Muster unaufwendigen Designs.
    Mafron blickte sich um. Alles funktionierte zur Zufriedenheit. Sein Geschäft war eröffnet; er wartete auf reale Kunden oder auf einen fingierten Auftrag aus dem Ratspalast. Ihm blieb nichts anderes übrig, als zu warten und sich kühnen Gedanken über die Art des Widerstandes hinzugeben. „So, wie ich die Lage beurteile, werde ich nicht lange warten müssen", sagte er und hinkte zur Erfrischungsmaschine, die selbstverständlich auch Carama in unterschiedlichen Zubereitungsarten erzeugen konnte. Er füllte einen Becher und schob mit dem Fuß die Klappe des Bodenfachs zu, in das sich der Reinigungsrobot zurückgezogen hatte. „Noch herrscht hier scheinbarer Friede."
     
    *
     
    Thatos Mafron hatte den Projektor des Formenergie-Sessels ins Freie geschleppt und saß, halb im Schatten der großen Artoisa-Kiefer, vor seinem Büro. Zuerst hatte er mit schmelzendem Kunststoff die Fingernagel-Gravuren zugedeckt, dann mit einem Stück Kunsthaut die Tätowierung am Handgelenk überklebt. Ein Empfangsgerät, dessen Lautsprecher auf Mafrons Kopf und die Ohrscheibe fokussiert waren, übertrug offizielle Nachrichten.
    Der Sender war vom Energiekommando kontrolliert, und manche Meldungen erzählten fingierte Geschichten, die nichts anderes als kodierte Meldungen und Teil des zweiten Netzwerks darstellten; nur Mitglieder des Energiekommandos und einzelne Antis erkannten die wahre Natur der Meldungen. Es war ein steinzeitliches Verfahren, das seine Vorteile hatte - niemand konnte es kontrollieren außer den unmittelbar Beteiligten.
    Es war bizarr, dachte Mafron, dass er in den Stunden der größten Gefahr in der Lage war, sich mehr zu entspannen, als seit den vergangenen Monaten möglich gewesen war.
    Aber es hatte sich in Konar vieles verändert. Seit 1331 NGZ war die Stadt ungleich lauter geworden. Fast alle Güter und Personen, die vorher lautlos per Transmitter bewegt wurden, mussten mit leichten oder schweren Gleitern transportiert werden. Die Maschinen, obwohl für leisen Betrieb konstruiert, erzeugten Geräusche. Die Stadt produzierte tagein, tagaus, bei jedem Wetter, einen gewissen zusätzlichen dumpfen Lärm. Eine Art Summen entstand, zusammengesetzt aus technischen Lauten und dem nicht minder vielfältigen Grundrauschen von Millionen lebender Wesen.
    Dieser Geräuschpegel hatte sich erhöht, und er war schärfer geworden, aggressiver und metallischer. In diesem Dauergeräusch schwang der Ausdruck von Gefahr mit und von unzählbar vielen Gesprächen, die von Zukunftsängsten vibrierten. Mafron hörte den Unterschied, aber es blieb sinnlos, etwas daran ändern zu wollen. Er kannte den Grund dieser Veränderung und fürchtete ihn.
    Er hörte bedeutungslose Musik, schlief zwei Stunden lang tief und ungestört, trank zwei Becher Carama, ließ sich zwei VidNetMags im Schnelldurchlauf projizieren, schlief wieder eine Stunde und unterhielt sich mit seinem Nachbarn, der ihn wegen der. Knieverletzung bedauerte.
    Es gab keine kodierte Alarm-Meldung, nicht bis Mittag. Halb schläfrig hörte Mafron das Kennwort, war schlagartig hellwach und lauschte konzentriert.
    Die Sendung war an ihn und andere Verantwortliche gerichtet. Also würde er einen längeren Text auf seinem Bürogerät finden. „... hat der Leiter der Abteilung Sicherheit und Wartung des Ratspalasts bestätigt, dass es gegen neun Uhr zu einem Brand im Materiallager der Anlage gekommen ist.
    Um die Logistik des Bauwerks und aller seiner Einrichtungen sicherzustellen, muss auf Magazine der Heimatflotte und auf externe Spezialisten zurückgegriffen werden..."
    Der Ratspalast!
    Mafron stand auf, hob das Gerät und den Projektor auf und hinkte ins Büro. Auf dem Holoschirm der Auftragsmaschine war der erste Auftrag eingegangen. „Großbrand und Verwüstungen im Ratspalast. Die Einsatzkräfte sind verständigt. Dringend sind freie Botendienste aufgefordert, sich für Schnelleinsätze einzufinden. Meldet euch bei Heroth Sill Sarem, Büro neben Eingang Vier."
    Der Notruf war auch ohne Verschlüsselung zu verstehen. Mit ein paar Griffen rüstete sich Mafron aus, bestätigte den Auftrag und verließ in professioneller Eile, sichtlich behindert durch sein steifes Knie, das Büro. Er schwang sich ächzend in den Gleiter, startete die Maschine

Weitere Kostenlose Bücher