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234 - Das Drachennest

234 - Das Drachennest

Titel: 234 - Das Drachennest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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erschauerte. »Nun, da wir gemeinsam und aus einem Muschelbecher das Blut der Drachen getrunken haben, sind wir erneut in die Blutsbruderschaft mit den Drachen eingetreten.« Er wandte sich an Agat’ol. »Auch du bist nun Bruder der Drachen und ein Krieger des Drachennestes, Agat’ol. Künftig wirst du mit einfachen Befehlen die Drachen beeinflussen können, vielleicht schon heute, vielleicht erst morgen. Zugleich bist du ein Teil der Rottenseele geworden…«, er hielt für einen Moment inne, »… und die Rotte kann dich fortan durch pure Gedankenkraft töten.«
    Agat’ol erschrak bis in die Schwimmblase. Was sollte das bedeuten? Links und rechts griffen seine Nachbarn nach seinen Händen und hielten sich fest. Alle Mar’oskrieger fassten sich bei den Händen. Sie schlossen die Augen, und ein Zischen, Murmeln, Knacken und Grunzen erhob sich.
    Roter Nebel legte sich warm und schwer auf Agat’ols Hirnwindungen. Der Boden unter ihm fühlte sich an, als würde er sich in einen Wasserstrudel verwandeln. Seine Knie gaben nach…
    Als er wieder zu sich kam, fand er sich in Mag’uz’ Armen wieder. Noch halb benommen blinzelte er in die Runde. Die anderen saßen um das Feuer herum und beobachteten ihn. Agat’ol wurde bewusst, dass er Kor’nak und seiner grausamen Rotte von nun an auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war. Und er fragte sich, ob er mit Crow nicht besser bedient gewesen war.
    »Höre gut zu, mein Bruder Agat’ol.« Kor’nak beugte sich nahe zu ihm. »Ich erkläre dir jetzt, wie wir vorgehen werden…«
    ***
    Das Licht der Mittagssonne prallte auf das Felsplateau und brach sich in den Tragflächen des Gleiters. Aus dem nahen Wald drang das Geschrei der Affen und Vögel. Über dem Meer flimmerte die heiße Luft.
    »Otto an General«, tönte eine monotone Kunststimme aus dem Funkgerät im Cockpit. Arthur Crow hatte sich dorthin zurückgezogen, um der Hitze zu entgehen und die Umgebung im Blick zu behalten. »Wir haben einen der Fischärsche gefangen genommen, Herr General.«
    »Her mit dem Burschen!« Crow fuhr aus seinem Kommandosessel hoch und schaltete einen der Monitore auf die Außenkamera um, die seine U-Men am Rand des Flusstales aufgestellt hatten. Tatsächlich – vom Strand her näherten sich vier Gestalten: Otto, zwei U-Men und zwischen ihnen ein Hydrit. Otto trug eine Last auf der Schulter, die Crow auf die Ferne nicht identifizieren konnte.
    Der General verließ das Cockpit, beugte sich aus der Außenluke und kletterte aus dem Gleiter. Von dort ging er zum Rand der Schlucht, aus der sich einst ein Fluss in den Pazifik ergossen hatte. Cleopatra und William begleiteten ihn. Seine Leibwächter – und nach Hagenaus Tod neu ernannten Adjutanten – hatten direkt vor der Einstiegsluke des Gleiters Wache gehalten. Jetzt nahmen Ulysses und Victoria ihre Plätze ein.
    Crow blieb stehen und sah zurück. Der Gleiter stand wieder gerade, wenn auch nicht auf seinen Landestützen. Ulysses und Penthesilea hatten die Metallskelette der ausgefallenen U-Men ausgeschlachtet und ein Gestell daraus zusammengeschweißt. Mit ihm hatten sie den Gleiter aufgebockt. Arthur Crows Miene verfinsterte sich aufs Neue, während er das stark in Mitleidenschaft gezogene Fluggerät betrachtete. Die Schadensanalysen waren inzwischen abgeschlossen. Das niederschmetternde Ergebnis: Die Reparaturarbeiten würden mehr als zwei Wochen in Anspruch nehmen.
    Crow stieß einen Fluch aus, wandte sich kopfschüttelnd ab und setzte den Weg zur Steilwand fort. An einer Stelle hatten die U-Men zwei Strickleitern ins Flusstal hinab gelassen und mit Wandhaken im Felsen befestigt. Fast dreißig Meter waren es von der Felskante bis zur Talsohle. Der General blickte in die Tiefe. Otto und der Hydrit hingen bereits in den Sprossen und kletterten herauf. Zwei U-Men zogen die seltsame Last an einem Seil herauf. Beide schoben hier am Abgrund Wachdienst.
    Arthur Crow wunderte sich, weil der Fischmensch Otto freiwillig folgte und die beiden U-Men unten blieben. Die Last, die Otto getragen hatte, kam vor ihm und seinem Gefangenen oben an. Crow betrachtete sie und runzelte die Stirn: ein Netz, und darin feuchte Wasserpflanzen – Algen und Seegras. Jetzt erst begann er zu ahnen, wer der Gefangene war, und spähte zur Strickleiter hinab. Der Hydrit hatte einen doppelten Scheitelflossenkamm und seine Schuppenhaut war schwarz-rot gescheckt.
    Agat’ol.
    »Du kommst spät«, sagte Crow mit heiserer Stimme, als der Fischmensch endlich vor ihm stand. »Zu

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