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2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang

Titel: 2340 - Zum Tee bei Jonas Untergang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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gewaltig waren sie.
    Aber das Ding im Kreuzer-Hangar im Ringwulst der LEIF ERIKSSON kümmerte ihn eigentlich nicht. Ihn interessierte nur Aloy Defait, der vor einer Konsole stand und konzentriert Daten abrief.
    Er ist es, dachte Radek. Ich bin mir ganz sicher.
    Er musste jetzt zuschlagen. Jetzt oder nie.
    Als der scheppernde Ton der Alarmsirene aufjaulte, kam es ihm wie ein Zeichen vor.
    Defait schien wirklich verwirrt, ja, sogar besorgt zu sein, rief Holos auf, betrachtete Daten.
    Er konzentriert sich tatsächlich auf seine Arbeit, dachte Radek verwundert. Jetzt wäre doch die beste Gelegenheit, die LEIF zu zerstören. Der Sache ein Ende zu machen.
    Aber das Ende würde jetzt kommen. So oder so.
    Beibel fragte sich kurz, was der Alarm zu bedeuten hatte, wieso keine schiffsweite Durchsage kam, und setzte sich in Bewegung. Ein Schritt nach dem anderen.
    Und jeder führte zum Ziel.
    Als das Jaulen der Alarmsirene verstummte, stand er dicht hinter Aloy Defait. Hinter dem Mann, der seine Karriere, sein Leben zerstört hatte.
    Hinter dem Arkoniden oder Akonen. Oder sogar dem Agenten der Terminalen Kolonne. Jetzt.
    Jetzt war es so weit.
    Er tippte Aloy Defait auf die Schulter.
    Der Mann drehte sich um.
    Sein Gesicht blieb ausdruckslos, obwohl er ihn zweifellos erkennen musste.
    Wie man es von einem gut ausgebildeten Agenten erwarten konnte. „Giuri Garitsch?", fragte Radek.
     
    *
     
    Er sah es an seinen Augen. In ihnen leuchtete kurz etwas auf, flackerte, erlosch dann wieder. Eine kaum feststellbare Reaktion, aber sie genügte Radek.
    Angst?, dachte er. Hoffnungslosigkeit?
    Verzweiflung? „Was ist?", fragte Aloy Defait. „Meinst du mich?"
    Radek lächelte. „Ich habe Genproben bei der Verwaltung von Jonathon hinterlegt.
    Eine komplette Dokumentation. Terra. Olymp. Die Verwandlung. Deine neue Identität. Der Flug zur Charon-Wolke.
    Lückenlose Beweise, die ich auch Reginald Bull zur Verfügung gestellt habe.
    Es ist aus, Giuri Garitsch. Oder wie auch immer du heißt."
    „Ich weiß nicht, was du meinst", sagte Aloy Defait. „Kann ich dir irgendwie helfen?"
    „Der Transmitter in der Toilette bei Whistler. Alles dokumentiert. Gucky hätte dich um ein Haar erwischt. Du hast Glück gehabt. Aber damit ist es jetzt vorbei."
    „Gucky? Der Mausbiber? Ich habe nicht die geringste Ahnung, wovon du sprichst.
    Verwechselst du mich vielleicht mit jemandem? Aber das können wir ganz schnell klären. Ich bin gern bereit, mit dir zum ..."
    Er sah den Schlag gar nicht kommen, spürte nur den flammenden Schmerz zwischen seinen Beinen, der ihm die Tränen in die Augen und die Luft aus den Lungen trieb. Während er verzweifelt nach Atem rang, der einfach nicht kommen wollte, drehte Aloy Defait - drehte Giuri Garitsch - sich einfach um und ging langsam davon.
    Er ging. Lief nicht. Hatte eine gute Ausbildung. Wäre er losgelaufen, hätte er vielleicht Aufmerksamkeit auf sich gezogen.
    Radek rappelte sich mühsam auf, hielt sich mit beiden Händen die Hoden, ohne den Schmerz lindern zu können. Setzte einen Fuß vor den anderen. Jaulte vor Schmerz, so unwürdig es auch sein mochte. Aber hier war niemand, der ihn hören konnte.
    Hier waren nur Giuri Garitsch und er.
    Er torkelte mehr, als dass er ging, den Gang entlang, den Giuri Garitsch genommen hatte. Du kannst mir nicht entkommen, dachte er. Nicht an Bord eines ENTDECKERS. Wenn du mir entwischst, wird die Bordpositronik dich in zehn Sekunden gefunden haben.
    Aber er wollte es persönlich zu Ende bringen. Das war er sich schuldig. Deshalb hatte er das alles auf sich genommen.
    Nach 20 Metern konnte er wieder humpeln, nach 50 sogar wieder laufen.
    Nach 100 schloss er zu Giuri Garitsch auf, der ganz gelassen dastand, ohne jedes Anzeichen von Besorgnis. „Gib auf", sagte der Spion. „Gib du auf. Es ist endgültig vorbei für dich."
    Giuri Garitsch nickte. „Ja, allerdings."
    „Und? Kommst du freiwillig mit zur Schiffsleitung? Reginald wird sich freuen, einen Spion der Terminalen Kolonne verhören zu können. Andererseits könnten auch die TARAS das Feuer eröffnen." Reginald. Als wäre er gut Freund mit dem Verteidigungsminister. Und TARAS, die es gar nicht gab. Aber Radek wollte diesen Augenblick auskosten, seinen Erfolg genießen. Er würde mit Giuri Garitsch zur Schiffssicherheit gehen und sagen: Hier ist er. Ich habe von Anfang an Recht gehabt.
    Schon auf Terra, bei der Whistler Company. Atlan hat gut daran getan, mich an Bord der LEIF zu schicken.
    Radek trat einen Schritt auf

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