Burnout vorbeugen und heilen
Vorwort
Auch wenn das Thema Burnout zurzeit Konjunktur hat wie nie zuvor: Mit dem Risiko des Ausbrennens haben sich die Menschen schon immer auseinandergesetzt. Leistungsfähigkeit aufbauen, sie erhalten, ihre Grenzen ausloten und diese achten – dies ist und bleibt eine zentrale menschliche Herausforderung. Ohne Augenmaß für ihre Tatkraft müssen auch noch so intelligente und einfühlsame Menschen, noch so ausgeklügelte Organisationen scheitern.
Als Coach bin ich dem Thema Burnout ohne bewusste Absicht begegnet und wurde in den letzten Jahren durch meinen Hintergrund als Arzt und Psychotherapeut immer häufiger von einzelnen Personen und Unternehmen in Anspruch genommen, die sich ihm stellten. Mir lag dieses Thema, und so fing ich an aufzuschreiben, was ich für die Betroffenen, für ihr Umfeld und ebenso für Berater und Psychotherapeuten wichtig fand. Herausgekommen ist der vorliegende Ratgeber. Er ist für Menschen gedacht, die sich mit Burnout auseinandersetzten, für direkt Betroffene und deren Umfeld. Interessierten Kolleginnen und Kollegen mag mein Buch Anregung bieten, da es nicht nur die Beratung und Behandlung von Burnout zum Thema hat, sondern an diesem Beispiel die wesentlichen Grundlagen von Beratung und Psychotherapie beschreibt. Anders formuliert: Bezieht man in der Beratung oder Psychotherapie das bewusste Wahrnehmen und Stillen der Grundbedürfnisse nicht mit ein, dann scheitern naturgemäß solche Klienten, die genau damit Probleme haben, selbst wenn sie zu Erkenntnissen und Veränderungen gekommen sind, die im Modell der Bedürfnispyramide auf einer höheren Ebene liegen. Bei Bedürfnisdefiziten fallen sie in die alten Schwierigkeiten und Verhaltensmuster zurück.
Danken möchte ich an dieser Stelle all den Klientinnen und Klienten, die ich beraten und behandeln durfte und dass ich auf diese Weise meine Fähigkeiten „zur Blüte“ bringen konnte.
Danken möchte ich allen, die sich zu Interviews bereit erklärt haben, auch denjenigen, deren Beiträge ich leider in diesem Buch nicht berücksichtigen konnte. Sie haben mir in unseren Gesprächen wieder und wieder den Blick für das Wesentliche geschärft.
Vielen Dank an Dr. Dietmar Peikert, meinem Freund und Kollegen, mit dem ich 20 Jahre lang in seiner Eigenschaft als niedergelassener Kollege für Allgemeinmedizin – mit großer Freude und innerer Zufriedenheit, immer wieder Fachgrenzen überschreitend – zusammenarbeiten durfte; er gab mir wertvolle Rückmeldungen zum Manuskript. Rückmeldungen bekam ich auch von Klienten, die ich namentlich hier nicht nenne. Herzlichen Dank dafür.
Danken möchte ich auch meinen Ausbildungskandidatinnen und Ausbildungskandidaten, mit denen ich viele der im Buch dargestellten Themen diskutiert habe. Sie haben mir durch ihre interessierten Fragen und Kommentare geholfen, das Thema tiefer zu durchdringen und in Sprache zu fassen.
Ein besonderer Dank geht an die Leiterin Veränderungsmanagement und die Führungskräfte einer Firma, der ich jetzt schon seit sechs Jahren als Coach zur Seite stehe und sie darin unterstütze, nachhaltig Stresskompetenz zu erlangen. Mit ihnen konnte ich viele der hier im Buch beschriebenen Modelle erproben und weiterentwickeln.
Ein ganz herzlicher Dank geht an Heidi Behrens, die einen Großteil des Textes redigiert hat. Sie ist so einfühlsam und klar vorgegangen, dass sich der Text nach ihrer Überarbeitung noch näher bei mir anfühlte.
Herzlichen Dank an Kester Kleinert für seinen engagierten Einsatz, mit dem er den Abbildungen trotz Schwarz-Weiß-Vorgabe ein klares und freundliches Gesicht gab.
Herzlichen Dank an Heike Carstensen vom Junfermann Verlag, die mit großer Sorgfalt das Manuskript gelesen und wertvolle Anregungen gegeben hat.
Ein ganz besonderes Dankeschön geht an meine Frau, die mich bedingungslos begleitet hat, und an meinen Sohn, der mich unvoreingenommen ermutigte und zusätzlich mit tatkräftiger EDV-Hilfe unterstützte.
Vielen Dank an Sie, liebe Leserin, lieber Leser, die und der Sie das Buch in die Hand genommen haben, für Ihr Interesse. Ich wünsche Ihnen eine aufschlussreiche und wohltuende Lektüre.
Dr. Johann Schneider
1. Einleitung
Wir leben in einer Zeit, in der sich die Arbeits- und Lebensbedingungen in den letzten 20 Jahren drastisch gewandelt haben. In vielen Betrieben verbringen immer weniger Menschen immer mehr Zeit bei der Arbeit. Gleichzeitig finden immer mehr Menschen keine Arbeit. Diejenigen, die Arbeit haben, erleben erhöhte
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