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2343 - Dantyrens Qual

Titel: 2343 - Dantyrens Qual Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kalbaron Yrendir erklären, dass es sich um einen bedauerlichen Unfall gehandelt hat. Er behält keine bleibenden Schäden ..."
    „Keine bleibenden Schäden?", keuchte der Terraner. „Was würdest du sagen, wenn du nur mehr einen halben Körper hättest?"
    „Für ein Dual ist das unerlässlich."
    Abrupt riss Danton die Augen auf. Der Hoch-Medokogh prallte entsetzt zurück, so viel Mordlust sprang ihn aus diesen Augen an. Hätte er es nicht längst gewusst, spätestens in dem Moment wäre ihm offenbar geworden, dass der Terraner zu den Verbündeten der Kosmokraten zählte, denn aus seinem Blick sprachen Hass, Zorn und Verachtung. „Ich bin kein Dual!" Bedrohlich leise kam diese Feststellung. „Ich werde nie ein Dual sein!"
    „Das zu bestimmen liegt nicht in deiner Macht, Danton."
    „Mach es rückgängig!"
    „Das kann ich nicht."
    „Dann bring ich mich um. Mich und diese Schlangenkreatur mit mir."
    „Das kannst du nicht." Unbewegt, innerlich wieder ruhig, blickte der Hoch-Medokogh den Terraner an. Dessen Gesicht spiegelte seine Empfindungen allzu deutlich wider. Imarit Enkaraqon fragte sich, wie lange es dauern wurde, bis die Kralle des Laboraten den Menschen besänftigte. „Ich bitte dich, Danton, beruhige dich!"
    Die linke Hälfte des Duals riss die Augen noch weiter auf. „Du ... bittest ... mich?", brachte der Mensch ungläubig und stockend zugleich hervor. „Du ... bittest mich?"
    Die Stimme wurde lauter. Ein ungeheures Aggressionspotenzial schwang in ihr mit. „Du nimmst mir alles, was ich jemals hatte! Du nimmst mir mein Mensch-Sein, und dann bittest ..."
    Danton konnte nicht mehr reden, rang wie ein Erstickender nach Luft. Zwei, drei hastige Atemzüge danach schwieg er noch, dann schrie er dem Hoch-Medokogh entgegen: „Wie pervers seid ihr eigentlich in eurer Überheblichkeit! Ich hoffe, dass diese ganze verdammte Kolonne ..."
    Ein durchdringendes Zischen erklang. Der Kalbaron Yrendir war erwacht. Seine Zunge leckte über die dünnen, aufgeplatzten Lippen.
    Schon beim ersten Laut hatte sich Dantons Miene endgültig zur Grimasse verzerrt.
    Sein Kopf ruckte herum.. Er starrte den Kalbaron an - Yrendir starrte ebenso ungläubig zurück. „Verschwinde aus meinem Leben!", keuchte der Terraner. „Hau ab, du Schlange! Lass mich in Ruhe!"
    An seinen Schläfen und am Hals traten die Adern deutlich hervor. Seine Nackenmuskeln spannten sich. Ebenso die Muskeln am Oberarm. Enkaraqon griff gerade noch rechtzeitig zu, bevor Danton erneut seine Finger in das Gesicht des Mor'Daer schlagen konnte. Der Hoch-Medokogh spürte den ungestümen Zorn des Terraners, seine wilde Kraft, und er hatte Mühe, den Arm festzuhalten.
    Yrendir züngelte und zischte und bog den Hals zurück, als empfinde er ebenfalls grenzenlosen Abscheu über die Nähe des Menschen. Zugleich stieß Danton erneut mit dem Schädel zu. Das Knacken, als sein Hinterkopf Yrendirs Unterkiefer traf, übertönte sogar seinen gurgelnden Aufschrei.
    Der Kalbaron wirkte vorübergehend benommen. Seine starren rötlichen Augen trübten sich. Aber dann zuckte seine Rechte herum, und er verkrallte die Finger in Dantons Haar und zerrte mit aller Gewalt. Roi Danton schrie, versuchte gleichzeitig, sich von Enkaraqon zu lösen und dem Mor'Daer einen zweiten kräftigen Stoß zu verpassen... ... endlich wirkte das Beruhigungsmittel, das ein Anatom dem Dual injiziert hatte.
    Yrendirs Arm sank schlaff herab, seine Hand streifte über Dantons Gesicht, doch der Terraner reagierte kaum mehr darauf.
    Imarit Enkaraqon schaute die anderen Kolonnen-Anatomen an. „Ich weiß nicht, was daraus werden soll", sagte er tonlos. „Aber allmählich hege ich die schlimmsten Befürchtungen.
     
    2.
     
    Zwei Bord-Tage lang wurde das Dual erneut in einem tranceähnlichen Zustand gehalten, in dem es weder Roi Danton noch dem Mor'Daer Yrendir möglich war, ihrer persönlichen Aversion nachzugeben.
    Währenddessen hatten die Krallen des Laboraten Zeit, sich in beiden Wirtsköpfen einzunisten.
    Die Schichtaufnahmen zeigten dem Hoch-Medokogh der Skapalm-Bark LUCRIFIR, dass die Maden sehr schnell auf das Dreifache ihrer Ursprungsgröße angewachsen waren. In diesem Zustand übten sie zweifellos schon eine besänftigende Funktion aus.
    Wiederholt hatte Imarit Enkaraqon die Kolonnen-Anatomen alle Vitalfunktionen prüfen lassen. Die Stoffwechsel-Prozesse beider Körperhälften waren wesentlich differenzierter ausbalanciert als zuvor, ebenso war eine Nachjustierung des Nervengeflechts vollzogen

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