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2349 - Wurmloch ins Solsystem

Titel: 2349 - Wurmloch ins Solsystem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von einer heftigen Explosion...
    Die ersten Dunkelkapseln gingen in den Überlichtflug. Ihr Ziel konnten nur die besiedelten Planeten sein.
    Tief atmete die Kommandantin durch und wischte sich mit dem Handrücken die plötzliche Nässe aus den Augenwinkeln.
    Das Jagdgeschwader Mikrotom hatte seine Feuerprobe nur unvollkommen bestanden.
    Keines der eingedrungenen Schiffe hätte die Chance erhalten dürfen, sich abzusetzen.
    Jaye Nordell fragte sich, wie vielen Kapseln der Mikro-Bestien die Flucht gelungen sein mochte. Vor ihrem inneren Auge entstand das Bild brennender Planeten: Merkur, die Erde, Mars ... ein Szenario von vielen denkbaren.
    Eine halb aufgerissene Dunkelkapsel wanderte in die Zielerfassung ein.
    Grimmig starrte Jaye Nordell auf die sich schnell verändernden Distanzwerte. Sie biss die Zähne aufeinander, bis ihre Kiefer schmerzten. Dann löste sie den Intervallstrahler aus. Eine unsichtbare Faust zertrümmerte das Wrack. „Bevor die Traitanks kommen, räumen wir gründlich auf!", kommentierte Jaye.
    Die Positronik hatte bereits den Überlichtflug zurück zum Merkur berechnet.
     
    *
     
    „Achtunddreißig Dunkelkapseln!" Wie eine Verwünschung zerbiss Perry Rhodan diese Feststellung zwischen den Zähnen. „Das sind genau achtunddreißig zu viel."
    „Damit mussten wir rechnen", erinnerte Oberstleutnant Pasteur. „Wie es den Anschein hat, sind wir dennoch mit einem blauen Auge davongekommen."
    Auf gewisse Weise hatte er Recht.
    Zumindest hätte es schlimmer kommen können, als sich die Situation keine fünf Minuten nach dem partiellen Aufbrechen des TERRANOVA-Schirms darstellte.
    Pessimisten mochten nicht mehr als ein paar Tage Zeitgewinn sehen, wenn überhaupt, und davon reden, dass die nächste Angriffswelle mit unwiderstehlicher Gewalt über das Sonnensystem hereinbrechen würde.
    Für die Optimisten hingegen hatte sich die Vorsorge auf jeden Fall ausgezahlt. Kapital und Personalaufwand waren nicht umsonst in das Projekt Mikrotom geflossen. Das Jagdgeschwader hatte 258 Dunkelkapseln bereits an der Systemgrenze abgeschossen, bevor die Mikro-Bestien überhaupt in die Nähe eines der Planeten gelangt waren.
    Für die Angreifer lagen die Erde und Merkur auf einer Linie und der Mars nahezu in der Verlängerung. Die Venus stand nahezu in Opposition zu dem sonnennächsten Planeten mit seinen unersetzlichen technischen Anlagen.
    Es bedurfte keiner hellseherischen Fähigkeiten für die Annahme, dass die Mikro-Bestien die inneren Planeten anflogen, vielleicht auch die Jupitermonde, da Jupiter Erde und Merkur vergleichsweise nahe stand.
    Von der Ortung wurden die ersten Dunkelkapseln innerhalb der Marsumlaufbahn gemeldet.
     
    *
     
    „Sie sind gewarnt", sagte Jaye Nordell im Brustton der Überzeugung. „Angesichts unserer Verteidigung würde ich vorerst ebenfalls keinen der Planeten anfliegen."
    Mit knapp zwanzigtausend Sekundenkilometern patrouillierte die FIREBALL in Merkurnähe. Der Durchbruch der Dunkelkapseln lag fast siebzig Minuten zurück. Weitere siebenundzwanzig Kleinraumschiffe der Kolonne waren mittlerweile zwischen den Planeten oder sogar im Landeanflug abgeschossen worden.
    Eine der Bestien-Einheiten hatte den Linearraum vor wenigen Minuten in der Marsatmosphäre verlassen und einen der schwersten Sandstürme der letzten Jahre ausgelöst, der sich nun wie ein Geschwür in die Nordhemisphäre hineinfraß. Die Mikro-Bestien hatten ihren Versuch nicht überlebt, und die halb ausgeglühten Wrackteile lagen nun, über ein Areal von mehreren Dutzend Quadratkilometern verstreut, tief in den Wüstenboden eingegraben. Die Wissenschaftler würden sich später damit befassen und die Fragmente bergen.
    Auf dem Mars hatte der Zufall seine Hand im Spiel gehabt, weil die Kapsel zwei Mikrotom-Jägern im wahrsten Sinne des Wortes vor die Waffenprojektoren geflogen war. Ähnliches konnte sich aber jederzeit auf den anderen Planeten wiederholen - allerdings ohne das positive Ende.
    Suchend glitt Jaye Nordells Blick über die Ortungsdaten. Permanent wertete der Kantor-Sextant jede einfallende Strahlung aus. Kein Anzeichen für die Annäherung einer Dunkelkapsel. „Elf von ihnen verbergen sich irgendwo da draußen." Der Ortungsspezialist Royce Tinson, der Bedächtigste der Crew, gab sich keine Mühe, sein Gähnen zu unterdrücken. Er wirkte nicht nur übermüdet, er war es wirklich. Sie alle hatten in den letzten Tagen zu wenig Schlaf gefunden, weil ausgerechnet die FIREBALL zu den Schiffen der Manöverflotte

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