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0230 - Heroin für Gangsterarme

0230 - Heroin für Gangsterarme

Titel: 0230 - Heroin für Gangsterarme Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin für Gangsterarme
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Eine klobige Faust tauchte vor mir auf. Für den Bruchteil einer Sekunde sah ich sie wie in Großaufnahme vor meinem Gesicht, und etwas in mir wartete auf den jähen, explosionsartigen Schmerz, der gleich kommen mußte. Dann krachte mein Kinn gegen die Faust.
    Eine halbe Ewigkeit lang war alles grellweiß in meinem Gehirn.
    Dann hatte ich das Gefühl, in einen endlosen Abgrund zu stürzen — und gleich darauf hatte ich überhaupt kein Gefühl mehr. Die Lichter waren ausgelöscht.
    Das erste, was ich wieder spürte, war ein Preßlufthammer, der meinen Kopf zu bearbeiten schien. Ich stöhnte vermutlich. Aber es kümmerte sich niemand um mich. Nur der Preßlufthammer beackerte weiter meinen gequälten Schädel.
    Als ich die Augen öffnete, war rings um mich alles schwarz. Ich schloß sie wieder und zog mich in mein Schneckenhaus zurück. Irgendwas roch nach Gummi, aber das wurde mir gleichsam nur halb bewußt.
    Ich weiß nicht, wie lange das so ging. Irgendwann jedenfalls wurde mir klar, daß ich ziemlich unbequem lag. Meine Knie waren eingeknickt und stießen beinahe gegen die Brust. Ich lag offenbar auf der rechten Seite. Aber meine Unterlage befand sich in einer holpernden Bewegung. Ab und zu wurde ich so fest durchgeschüttelt, daß mein Kopf gegen meine Unterlage bumste. Das war jedesmal ein schrecklicher Augenblick.
    Die längste Nacht hat mal ein Ende, und auch die widerlichsten Schmerzen klingen allmählich ab.
    Ich begriff, daß ich vor der hinteren Sitzbank in einem Personenwagen lag. Der Fahrer mußte ein rüder Bursche sein, oder er suchte sich absichtlich die Schlaglöcher aus, um mich zu ärgern. Immer wieder holperte der Wagen durch eine Unebenheit, und mein Kopf bumste gegen die Gummimatte. So weich war sie nun auch wieder nicht…
    »Wir sind gleich da«, sagte jemand.
    Ich hörte den kurzen Satz, aber es dauerte eine Weile, bis ich ihn auch verstanden hatte.
    »Schön«, ächzte ich. »Wird auch Zeit.«
    Einen Augenblick war es still im Wagen. Nur das leichte Summen des gleichmäßig arbeitenden Motors war zu hören. Dann quoll auf einmal das meckernde Gelächter zweier Männer auf.
    Ich wälzte mich ein wenig herum und versuchte, die Beine auszustrecken.
    In einer Bewegung, die mehr aus dem Unterbewußtsein als aus dem wachen Verstand kam, tasteten sich die Finger meiner rechten Hand am Jackett entlang und zum Ausschnitt zwischen den Jackettaufschlägen. Sie krochen über mein klopfendes Herz hinweg in die linke Achselhöhle.
    Auf einmal durchfuhr mich etwas wie ein elektrischer Schlag. Ich spürte den von der Körpertemperatur angewärmten, harten, vertrauten Kolben meines Dienstrevolvers aus der Schulterhalfter ragen.
    Ganz langsam zog ich den zuverlässigen Smith and Wesson 38er Special aus der Halfter…
    ***
    Phil war es ähnlich ergangen. Als er wieder halbwegs bei Verstand war, fand er sich auf einem Bett wieder, dessen Matratzen bei jeder Bewegung schrill quietschten.
    Er wollte sich auf die Seite wälzen, da wurde ihm klar, daß seine Beine und Arme an die Bettpfosten gefesselt waren. Mehr als den Kopf und die Hüften konnte er nicht bewegen.
    Er blinzelte in das Licht einer Glühbirne, die ohne Lampenschirm an einem Kabel von der Decke herabhing. Allmählich gewöhnten sich seine Augen an das grelle Licht. Er sah die abgerissenen Tapeten an den Wänden in Fetzen herabhängen.
    Rechts vom Bett, etwa vier bis fünf Yard entfernt, befand sich eine Tür.
    Phil versuchte, die Fesseln zu sprengen, die seine Arme und Beine an den Bettpfosten hielten. Es war vergebliche Mühe.
    Ächzend blieb er eine Weile liegen, bis er wieder zu Kräften gekommen war.
    Dann sagte er in die Stille hinein: »Hallo, ist da jemand?«
    Die Stille um ihn herum wurde von keinem Laut unterbrochen. Es schien außer ihm niemand in diesem Raum zu sein. Phil atmete ruhiger und versuchte, sich die Erlebnisse ins Gedächtnis zurückzurufen, die seinem Erwachen auf diesem Bett vorausgegangen sein mußten.
    Nach geraumer Zeit hörte er draußen einen Schlüssel im Türschloß klirren. Gleich darauf ging die Tür auf. Zwei große, bullige Männer traten über die Schwelle und näherten sich seinem Bett.
    Sie mußten selbst vor einem gefesselten G-man noch allerlei Respekt haben, denn jeder von ihnen hielt eine Pistole in der Hand.
    Ihre Gesichter glichen sich auf die sattsam bekannte Art. Sie hatten beide die gleichen ausgeprägten Kinnpartien, die eingeschlagenen Boxernasen und denselben stupiden Gesichtsausdruck primitiver

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