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2360 - Die zweite Welle

Titel: 2360 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sekunden."
    Rhodan fluchte innerlich auf. Noch lagen keine Informationen vor, welche Auswirkungen diese Pararealitäten auf ihre Wirklichkeit hatten. Was würde dieses Rochenschiff anrichten, wenn es PRAETORIA angriff? Würde es den halben Kubus zerstören, bevor es wieder verschwand wie der Ureinwohner der Venus in Diensten des Großen Imperiums?
    Aber er hatte noch mehrere Trümpfe im Ärmel. Er wusste, wie intelligent sein Gegenüber war ... und wie neugierig. Er durfte nicht riskieren, dass das Rochenschiff im Solsystem eine Katastrophe anrichtete.
    Er musste auf ihre Neugier hoffen ... und darauf, dass diese Pararealität sich genauso auflöste wie die der Venusrobben. „Ich fordere dich heraus, Wächterin der zwanzig Spindelsegmente", sagte er. „Ein Zweikampf zwischen uns beiden. Du und ich, der Sieger bekommt alles. Bevor wir uns hier auf lästige Scharmützel einlassen, bei denen du vielleicht gewinnst, vielleicht aber auch verlierst. Nur du und deine Axt gegen mich und meine bloßen Hände. Auf der Oberfläche meines Schiffs. Ich sichere dir auch im Falle deiner Niederlage freies Geleit zu. Und bei deinem Sieg gehört dir dieses Sonnensystem."
    „Woher kennst du mich, du Winzling?", fragte sie.
     
    *
     
    Das Rochenschiff setzte auf der „Oberfläche" von PRAETORIA auf - einer der sechs Seiten, die die Kommandantin ausgewählt hatte -, und Sekunden später öffnete sich eine Schleuse, und sie trat ihm entgegen, eine 2,70 Meter große, muskulöse, humanoide Gestalt mit siebenfingrigen Händen. Ein kantiger Helm verbarg ihren Kopf, ihr Körper wurde durch einen Kampfanzug geschützt.
    Oh, er kannte sie. Er kannte sie so gut... „Ein Spiel", sagte sie. „Dein Leben ist der Einsatz."
    „Genau wie deins", sagte er.
    Sie lachte nur und hob ihre Axt, die ihm so groß vorkam wie er selbst.
    Er sah ihr ins Gesicht. Dieser Ausdruck in den Augen, diese Überheblichkeit, diese Gewissheit des sicheren Sieges. Aber es war nicht die, die er gekannt hatte und die ihn kannte. Es war eine aus einem Paralleluniversum, aus einer Pararealität, aus einer anderen Wirklichkeit.
    Das war die Gefahr, vielleicht sein Verderben, aber es war auch seine einzige Chance.
    Ein Zweikampf mit ihr ... Bei ihrer ersten Begegnung in einer anderen Realität hatte sie den Haluter Icho Tolot herausgefordert - und spielend leicht besiegt. Wie sollte er ihr da Widerstand leisten können? „Es gilt?"
    „Es gilt", bestätigte er.
    Sie hob die Axt und schwang sie über dem Kopf. Jede Sekunde würde sie losrennen. „Tu es nicht", sagte er. „Ich kann dir Geheimnisse verraten, von denen du bisher nur träumtest. Die Große Leere. Das Arresum und Parresum. Ich kann dir verraten, wie ihr Ayindi die Abruse zurückdrängen und besiegen könnt. Tu es nicht, Moira."
     
    *
     
    Sie schwang die Axt über dem Kopf, einmal, zweimal, dreimal, und ließ sie wieder sinken. „Woher kennst du mich?", fragte sie. „Wer bist du?"
    „Frag Kibb. Vielleicht weiß er die Antwort."
    „Stell meine Geduld nicht auf die Probe!"
    Wann würde diese Pararealität ein Ende nehmen? Und wie? Moira hatte mit ihrem Rochenschiff das Fremdvolk-Geschwader des Großen Imperiums vernichtet. Was würde danach kommen? Wer oder was würde erscheinen, um Moira und ihr Schiff in dieser Wirklichkeit zu vernichten?
    Wie soll das enden?, fragte sich Rhodan.
    Was geschieht mit uns? Sind wird auf alle Ewigkeit verloren in Realitäten, die nicht die unsrigen sind? Ist das der Sieg der Terminalen Kolonne? Bekommt sie das Solsystem nicht als Ressource für das Kabinett eines Chaotenders, aber hat sie es aus dem Aufmarschgebiet verdrängt und kann nun in der Milchstraße schalten und walten, wie es ihr beliebt? „Woher kennst du mich?", wiederholte Moira. „Wer bist du?" Ihre Worte waren rote Blasen, die aus ihrem Mund drangen und das Vakuum des Alls nahe am Kristallschirm ausfüllten, und die Luft, die Rhodan in seinem Kampfanzug einatmete, war rot, und er sah, als er an sich hinunterschaute, wie sie in seinem durchsichtig gewordenen Körper in die Lungen drang und dort Bläschen schlug.
    Er schmeckte Moiras Verwirrung und roch ihren Zorn, und sie zerbröckelte in Myriaden schwarzer Schneeflocken, und unvermittelt roch er die Wärme der blauen Sonnenstrahlen und schmeckte das Pulsieren des schwammigen Kristallschirms, dessen eckige Halbkugel noch immer flach über dem Solsystem lag.
    Und dann war es vorbei.
     
    *
     
    Er schlug die Augen auf.
    Der Loower war verschwunden, der Turm

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