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2360 - Die zweite Welle

Titel: 2360 - Die zweite Welle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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von einem äquatorialen Ringwulst umgebenen Kugelraumschiffs mit einem Durchmesser von 500 Metern zu sehen, das er vor fast 3000 Jahren nach dem Flug mit der STARDUST auf dem Mond entdeckt hatte.
    Oder zumindest ein ähnliches Modell.
    Natürlich war die Kugel von jeher die Standardform arkonidischer Raumschiffe gewesen. Ursprünglich hatten deren Einheiten einen Durchmesser zwischen 60 und 800 Metern gehabt, von Ultraleichtkreuzern bis hin zu Schlachtschiffen. Im Verlauf der letzten drei Jahrtausende waren zahlreiche Modifikationen vorgenommen worden, und in jüngster Vergangenheit schienen die Arkoniden eher auf Kelche denn auf Kugeln zu setzen. Aber trotzdem ...
    In diesen dreitausend Jahren hatte sich das Aussehen der Kugelraumer verändert.
    Vielleicht nur schrittweise, in Nuancen, aber doch unverkennbar, vor allem, wenn man die Entwicklung über einen so langen Zeitraum betrachten konnte, wie es nur einem Unsterblichen möglich war.
    Und auch der Durchmesser der Schiffe.
    Nachdem die Terraner die Kugelform als Standard übernommen hat- ten, hatten sie ihre eigenen Modelle geschaffen, bis hin zu solchen mit 2500 Metern Durchmesser.
    Aber dieses Schiff ...
    Irgendetwas störte ihn daran. „Durchmesser achttausend Meter!", rief Pasteur.
    Achttausend Meter!, dachte Rhodan. Das ist ... unglaublich! „Im Detail unbekannte Bauart", fuhr der Oberstleutnant fort, „aber die Positronik erkennt zahlreiche Elemente, die auf arkonidische Herkunft hindeuten. Achtung, energetische Aktivitäten! Die Analyse ist eindeutig ... Die fremde Einheit fährt die Waffensysteme hoch! Wir haben - ..."
    Pasteur hielt kurz inne. „Kontaktaufnahme. Holo-Verbindung. Konfiguration durch Positronik läuft. Ein paar Sekunden, Resident."
    Rhodan nickte geistesabwesend. Noch etwas kam ihm, abgesehen von der Größe und diesem Retrolook-Aspekt, an dem Schiff so suspekt vor.
    Die Hülle.
    Sie bestand nicht aus Arkonstahl.
    Zumindest nicht aus dem, den er kannte.
    Das Arkonit, wie es auch genannt wurde, die strukturverdichtete bläulich schimmernde Speziallegierung, war schon längst nicht mehr das Nonplusultra für den Raumschiffsbau. Der Begriff „Strukturverdichtung" umschrieb dabei den Effekt einer extremen Kohäsionsverstärkung nach einer hyperenergetischen Aufladung, die dem Material eine besondere Festigkeit und einen Schmelzpunkt bei etwa 30.000 Grad Celsius verlieh. Die Dichte betrug 23,6 Gramm pro Kubikzentimeter. Durch weitere hyperenergetische Aufladung konnte der Arkonstahl per Kristallfeldintensivierung zusätzlich verstärkt werden, und damit wurde er insbesondere gegen Desintegratorbeschuss gesichert. Diese Methode war zwar sehr energieaufwändig, aber höchst wirkungsvoll, da man sie auch bei jedem anderen Material anwenden konnte.
    Arkonstahl war letztlich widerstandsfähiger als ein leichter Energieschirm.
    Aber heutzutage wurden Raumschlachten nicht mehr mit Desintegratoren entschieden, und leichte Energieschirme boten nicht mehr den geringsten Schutz.
    Rhodan konnte jedenfalls keinen bläulichen Schein erkennen. Die Hülle der fremden Einheit schimmerte schwarz wie die Nacht, dunkler als das All. Dunkler als dunkel, aber dennoch strahlte sie einen gewissen Glanz aus.
    Was ist das für ein Material?, dachte Rhodan. Und ein Durchmesser von acht Kilometern ... zehnmal so groß wie der der Schlachtschiffe des alten arkonidischen Imperiums ...
    Wobei die Größe sogar nur eine untergeordnete Rolle spielte. Ein Riese von acht Kilometern hatte ein Volumen, in das eintausend 800-Meter-Schiffe passten! „Holoverbindung steht!", rief Pasteur.
    Vor Rhodan bildete sich eine dreidimensionale Darstellung. Der Resident kniff die Augen zusammen.
    Das ist eine Pararealität!, dachte er. Das Solsystem ist unter dem Beschuss der Kolonne doch in eine andere Wirklichkeit abgestrahlt worden...
    Aber nein, der TERRANOVA-Schirm hatte sich wieder stabilisiert, bevor es zu diesem seltsamen Phänomen gekommen war. Also blieb nur eine Schlussfolgerung übrig.
    Eine andere Realität muss die im Solsystem überlagern!
    Das Holo zeigte ein etwa anderthalb Meter großes Wesen, das Rhodan vage an eine aufrecht gehende Robbe erinnerte, zugleich aber an einen Schota-Magathe und an einen Solmothen. Allerdings konnte der Resident rechts und links am Hals des Geschöpfs Kiemen sehen, die heftig pulsierten, als würden sie von Wasser durchströmt.
    Das Wesen öffnete den schnauzenartigen Mund und sagte offenbar etwas, doch der Resident hörte nichts. „Eine

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