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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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„Weder das kann ihn abhalten noch das Wissen, dass wir über 5-D-Schirme verfügen. Ich habe seine Empfindungen genau gespürt. Er ist verzweifelt und wirft alles in die Waagschale. Er muss es tun, denn wenn zum ersten Mal ein Objekt durch den Sonnentransmitter versetzt wird, bedeuten die hyperphysikalischen Strahlenschauer seinen Tod."
    „Aber es bringt ihm doch überhaupt nichts, wenn er uns tötet?!"
    „Ich schätze, das ist ihm mittlerweile egal.
    Wir müssen fliehen, solange es noch möglich ist. Ich werde euch in Sicherheit teleportieren, einen nach dem anderen. Ich kann nicht mit allen gleichzeitig springen.
    Zuerst Julitha."
    „Ich ..."
    „Keinen Widerspruch! Ich weiß nicht, wie schnell nacheinander ich die Sprünge ausführen kann. Julitha, verlass mit mir die Sphäre. damit ..." Er verstummte, als er durch das Schott in den Tunnel blickte.
    Bläuliches Wabern entstand überall im Tunnel. Es kam näher und intensivierte sich. Day-Drazin holte zum vernichtenden Schlag aus. „Aktiviert eure HÜ-Schirme!", befahl Trim. „Wir werden die Sphäre verlassen und gemeinsam das Feld Day-Drazins durchqueren. Das ist unsere einzige Chance. Hoffen wir, dass die 5D-Schirme ausreichend Schutz bieten, um uns ..."
    Auch er führte den Satz nicht zu Ende.
    Etwas zerrte an ihm. Unsichtbare Gewalten tosten durch die Grabkammer. Das Schimmern des Hyperminerals verstärkte sich, und Trim glaubte sogar, ein leises Summen zu hören. „Das PEW reagiert!", schrie Startac. „Day-Drazin regt es zu besonderer Aktivität an!"
    Captain Lucinda hielt ein Messgerät in der Hand. „Die hyperphysikalischen Werte spielen verrückt. Hier tobt ein höherdimensionales Chaos ohnegleichen."
    In der nächsten Sekunde fielen alle HÜ-Schirme aus.
    Sie waren Day-Drazin hilflos ausgeliefert.
    Sie konnten sich nicht mehr davor schützen, dass er Tumoren in sie induzierte. Wenn er mit aller Kraft zuschlug, würden sie alle in Sekunden an explosiver Gewebemetamorphose sterben.
    Trim stand die Frau vor Augen, deren Sterben er in der Medostation der HALLEY beobachtet hatte. Ein entsetzliches Bild, das Todesangst in ihm weckte.
    Während vor dem Schott blaue Knotenstrukturen materialisierten, wallte die Luft vor dem Monochrom-Mutanten.
    Zuerst war es ein diffuses. kaum wahrnehmbares Phänomen, dann zogen sich die Schlieren zusammen. Konturen schälten sich heraus, die Umrisse eines kompakten Terraners, eine dunkle, kräftige Gestalt, von der Aggression und Kampfbereitschaft ausstrahlten.
    Der Schwarze Zwilling!
    In Trim entfachte die wilde Hoffnung, dass der Nebelkrieger gegen Day-Drazin kämpfen und den Sieg davon- tragen würde.
    Das blaue Wabern erreichte das Schott. An Dutzenden Stellen gleichzeitig entstanden die knotigen Stränge. Der Schwarze Zwilling stampfte zu ihrem Gegner. Er schwang die Fäuste, die kräftigen Muskeln der Oberarme spannten sich an.
    Day-Drazins Ausstrahlung verstärkte sich weiter, und der Schwarze Zwilling verformte sich. Der Leib zog sich in die Länge, Schlieren lösten sich und trieben davon. Der Vormarsch stoppte. Der Krieger wurde wie Nebel in einem Sturm zerblasen. Nichts blieb zurück.
    Alle Trümpfe waren ausgespielt und von ihrem Gegner ausgeschaltet worden. Day-Drazin triumphierte.
    Captain Lucinda packte das Schott und stieß es zu. Es krachte, die Drokarnam-Sphäre war wieder geschlossen. Day-Drazin drang nicht ein, obwohl er es zweifellos konnte. Er lebte im Drokarnam und vermochte seine Feinde gerade an diesem Ort jederzeit zu vernichten.
     
    *
     
    „Warum tötet er uns nicht?" Trim glaubte, einen beinahe trotzigen Unterton in Julithas Stimme zu hören. „Warum sperrt er uns hier ein und quält uns?"
    Seit das Schott geschlossen war, hatte Day-Drazin kein Lebenszeichen mehr. von sich gegeben. Es waren bereits Minuten vergangen. Kein Laut drang von draußen in die Sphäre.
    Startac starrte unentwegt das Schott an. „Ich spüre seine Gegenwart nach wie vor.
    Das PEW des Mausoleums wirkt wie ein gewaltiger Resonator."
    Lucinda blickte die Medikerin an. „Es gibt noch grundlegendere Fragen. Was bezweckte er mit seinem Angriff auf uns?
    Die Transmitterfunktion des Kharag-Dodekaeders lässt sich nicht unschädlich machen, indem er uns beseitigt. Warum wendet er so viel Energie auf, um uns zu töten?"
    „Er tötet uns eben nicht", widersprach Trim. „Und deshalb stelle ich die Frage anders. Welchen Vorteil bringt es ihm, uns erst unsere völlige Hilflosigkeit vor Augen zu führen und uns dann

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