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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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logische Denkvermögen seines Feindes durch dessen Zorn getrübt war. „Das ist mir gleichgültig. Ich lasse mich nicht erpressen. Ich werde nicht nachgeben. Gib die Geiseln frei oder stirb!"
    Im Hintergrund aktivierte Icho Tolot Transmitterzone I.
    In der Holowiedergabe flammte eine Energieballung zwischen den fünf Sonnen auf, die diese Zone bildete. Dem entsprach in der Realität ein violett und orangerot leuchtendes Konzentrationsgebiet von mehreren Millionen Kilometern Durchmesser.
    In der nächsten Sekunde schaltete sich Transmitterzone II ein, gefolgt von der dritten, der vierten ... Binnen einer Minute waren sämtliche Teilbereiche des Kharag-Transmitters aktiviert, einschließlich dessen Zentrums, das von allen zwanzig Sonnen gespeist wurde.
    Durch das Sonnendodekaeder lief eine fünfdimensionale Schockwelle, die keinem körperlichen Wesen schadete.
    Aber Day-Drazin schrie in Atlans Gedanken. Das blaue Knotengebilde verblasste. Icho Tolot schaltete den Transmitter komplett ab und reaktivierte ihn sofort wieder. Das blaue Wabern erlosch.
     
    *
     
    „Jetzt!", rief Startac Schroeder. „Ich spüre entsetzlichen Schmerz in Day-Drazins Bewusstseinsfeld. Atlan hat die Botschaft empfangen und entsprechend gehandelt."
    Alle Gefangenen standen bereit. Sie aktivierten erneut die HÜ-Schirme und gruppierten sich hinter dem Schott.
    Lucinda öffnete.
    Im Tunnel zuckte die weit verzweigte blaue Knotenstruktur, die als netzartiges Gebilde nahezu den gesamten Raum ausfüllte. Die einzelnen Stränge wanden sich, weiteten sich aus, zogen sich zusammen. Die Verknüpfungsstellen pulsierten. „Er liegt in Agonie", erklärte Startac. „Er verfügt nicht über die notwendige Kraft, uns anzugreifen."
    Sie rannten los, mitten durch die halbstoffliche Präsenz ihres Feindes. Ihre Körper teilten die Knotenstränge, ohne dass sie etwas spürten.
    Sie erreichten den Ausgang unangefochten.
    Erst als sie mit der HALUTA III in Richtung Stahlwelt flogen, informierten sie Atlan. Dieser stellte den Probebetrieb des Transmitters ein
     
    8.
     
    Trim Marath
    22. Oktober 1345 NGZ
     
    Eine HÜ-Schirmblase schützte die HALUTA III, in deren Zentrale Atlan, Icho Tolot und die beiden Monochrom-Mutanten zusammengekommen waren.
    Zur Debatte stand das weitere Schicksal Day-Drazins.
    Atlan trat als Ankläger auf. „Day-Drazin hat Hunderte Terraner getötet, ehe wir sie ins Halat-System evakuierten. Er ist ein skrupelloser Massenmörder; Wenn man seine Lebensgeschichte bedenkt, die er Startac übermittelt hat, kann man zu keinem anderen Ergebnis gelangen. Sein Weg an die Macht war buchstäblich mit Leichen gepflastert. Zur Errichtung der Drokarnam-Sphäre tötete er seine Arbeitssklaven. Für ihn zählte nur das eigene Überleben. Mein Fazit: Wir dürfen keine Rücksicht auf ihn nehmen. Projekt KombiTrans hat absoluten Vorrang. Wenn er beim Betrieb der Transmitter stirbt, müssen wir das in Kauf nehmen, denn ..."
    Icho Tolot begehrte auf. „Ich kann nicht glauben, was du sagst, Atlanos! Day-Drazin ist eine Existenzform, die wir nicht skrupellos vernichten dürfen."
    „Lass mich ausreden", forderte der Arkonide. „Wenn wir wegen ihm den Kharag-Transmitter aufgeben, kann das Milliarden Leben kosten. Wir müssen nach Hangay vordringen, um die Entstehung der Negasphäre zu verhindern. Das KombiTrans-Geschwader muss zum Einsatz gelangen. Die Konsequenzen eines Fehlschlags sind unabsehbar. Wir werden weiterhin im Bereich des Dodekaeders operieren, und das heißt, dass wir auf Day-Drazin keine Rücksicht nehmen können.
    Auch wenn unser Handeln sein Todesurteil bedeutet."
    Startac, der bislang schweigend zugehört hatte, erhob sich und zog damit alle Aufmerksamkeit auf sich. „Ich weiß, was Icho Tolot dazu sagen wird - er wird Atlans Einstellung nicht akzeptieren. Er ist Haluter, und die Ethik seines Volkes verpflichtet ihn dazu, Widerspruch einzulegen. Doch das ist nicht nötig. Denn auch Terraner sind keine Mörder! Es gibt eine andere Lösung für unser Problem.
    Wenn wir unser Gewissen nicht abtöten wollen, dürfen wir uns mit Day-Drazin nicht auf eine Stufe begeben. Was wirfst du ihm vor, Atlan? Dass er mit aller Kraft und um jeden Preis das eigene Überleben anstrebt? Tun wir in letzter Konsequenz nicht dasselbe, wenn wir ihn vernichten?"
    „Gut gesprochen, mein Kleines", rief der Haluter.
    Atlan verschränkte die Arme vor der Brust. „Dann sag mir, was du planst. Welchen anderen Weg gibt es?"
    „Ich werde erneut das Mausoleum

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