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2365 - Die Drokarnam-Sphäre

Titel: 2365 - Die Drokarnam-Sphäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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neben ihn und untersuchte ihn. „Er ist ohnmächtig. Sein Herz schlägt langsam, aber regelmäßig. Die Atmung ist ausreichend. Dennoch ist es besser, ich schließe seinen Anzug wieder und erhöhe den Sauerstoffanteil seiner Atemluft. Es besteht keine Gefahr für sein Leben. Er wird in Kürze wieder zu sich kommen."
     
    *
     
    Startac lehnte mit dem Rücken gegen eine der PEW-Wände. Nachdem er aus der Ohnmacht erwacht war, hatte er eine Kurzfassung der erstaunlichen Biographie des Lemurers Inday Anuun-Drazin gegeben, der sich zu dem Bewusstseinsfeld Day-Drazin entwickelt hatte.
    Trim blickte nachdenklich auf den verwachsenen Körper des Lemurers. „Es bleibt die Frage, warum er dir das alles mitgeteilt hat. Welchen Vorteil bringt es ihm, seine sterblichen Überreste als Sprachrohr zu nutzen? Wollte er, dass wir seine Motivation nachvollziehen können?"
    Frahen Tines lachte bitter. „Wenn er Verständnis dafür erwartet, zum Massenmörder geworden zu sein, ist er an die Falschen geraten. Er ist ein eiskalter Killer, und wenn es ihn umbringt, dass wir den Transmitter reaktivieren, dann soll er sterben. Es ist die gerechte Strafe für seine Taten. Außerdem garantiert uns niemand, dass seine Story überhaupt der Wahrheit entspricht. Vielleicht wollte er nur Mitleid erwecken."
    Trim bemerkte, dass die Emotionen des Kampftrainers außer Kontrolle gerieten. Es war gefährlich - sie durften sich nicht ihrem Zorn hingeben, so berechtigt er auch sein mochte. Was immer Day-Drazin getan hatte, er blieb ein Lebewesen. „Zunächst müssen wir Atlan und Icho Tolot über unsere Erkenntnisse informieren."
    Captain Lucinda ergriff das Wort. „Wir können aus dem Mausoleum nicht funken.
    Ich habe es bereits versucht, als ich das technische Equipment der Grabkammer entdeckte." Er wies beiläufig auf die Bildschirme und kompakten Anlagen, die in der Nähe des Schotts lagerten.
    Startac stand auf. „Ich werde ins Freie teleportieren. Weit genug von der PEW-Häufung entfernt kann ich eine geraffte Version der Geschehnisse zu Atlan in die Stahlwelt übermitteln."
    „Fühlst du dich stark genug?", fragte die Medikerin. „Für eine Kurzteleportation schon. Ich muss nur zuerst zu Fuß die Drokarnam-Sphäre verlassen, um springen zu können."
    Er schüttelte den Kopf. „Das ist seine Begrifflichkeit. Meine Gedanken sind noch nicht ganz klar. Überwältigend viel ist in der kurzen Zeit auf mich eingestürmt."
    „Nimm mich mit", forderte Trim. „Wenn du draußen zusammenbrichst und niemand bei dir ist, könnte das fatale Folgen nach sich ziehen."
    „Du widersprichst dir selbst. Zu zweit zu teleportieren ist anstrengender als allein.
    Aber ich bin wieder bei Kräften. Du kannst mich begleiten." Er ging zu dem noch immer halb offen stehenden Schott und bedeutete Trim, ihm zu folgen.
    Jenseits der PEW-Wände, am Beginn. des Tunnelgangs, streckte er die Rechte aus.
    Trim ergriff sie, und gemeinsam teleportierten sie ins Freie.
    Sie materialisierten auf dem Felsmassiv.
    Das intensive Sonnenlicht schmerzte in seinen Augen. Noch ehe Trim sich orientieren konnte, traf es ihn mit der Wucht eines Hammerschlags.
    Etwas legte sich über ihn und übte mörderischen Druck auf seinen Körper aus. Ihm war, als rinne flüssiges Feuer durch seine Kehle und schmelze seine Organe. Jeder Zentimeter seines Körpers schien in Flammen zu stehen.
    Neben ihm schrie Startac. Er hörte es kaum. „Zurück!"
    Die Umgebung löste sich auf, sie befanden sich wieder im Tunnel vor dem Schott, taumelten hindurch. Kaum betrat er das Mausoleum, brach er zusammen. Der Schmerz ließ nur langsam nach.
    Irgendjemand stellte eine besorgte Frage.
    Trim nahm nicht einmal wahr, wer gesprochen hatte.
    Startac stemmte beide Handflächen gegen eine Wand und atmete tief durch. Auch er litt sichtlich unter den Folgen des Angriffs. „Day-Drazin lauerte draußen, stärker, als ich ihn je spürte, Er hat uns sofort angegriffen. Ich habe ihn jetzt durchschaut.
    Er berichtete seine Lebensgeschichte nur, um uns aufzuhalten. Er wollte Zeit gewinnen, nicht mehr. Er hat seine Präsenz um die Sphäre zusammengezogen und den Kampf gegen uns vorbereitet. Er will in das Mausoleum zurückkehren und uns vernichten."
    „Aber seine Angst vor diesem Ort", warf Lucinda ein. „Hat er nicht gesagt, er könne nie wieder hierher zurückkehren?"
    Julitha sah zu Trim. „Und was ist mit deinem Schwarzen Zwilling? Fürchtet Day-Drazin ihn nicht mehr?"
    Da Trim schwieg, gab Startac eine Antwort.

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