2368 - Sonderschaltung Tanta
Psi-Konstanten im Jahr 50.027 vor Christus gelungen, stabile Psi-Materie zu erzeugen.
In der Zeit nach dem 53. Kriegsjahr hatten sie herausgefunden, dass diese von starken Energiefeldern umgeben war, welche eine Streustrahlung emittierten, die Schwarze Bestien lethargisch werden ließ. So entstand der Plan zur Erstellung so genannter Psionischer Bastionen - leider bedurfte es viel Zeit, um ausreichend große Mengen von Psi-Materie zu erzeugen, die in die Oberflächen zu schützender Planeten „eingepflanzt" werden sollte.
Ab 50.025 vor Christus oder 6375 dha-Tamar hatte das Projekt der Psi-Bastionen konkrete Gestalt angenommen. Im nur von lemurischen Tamräten lesbaren Lemurischen Kriegskalender waren jene Welten aufgeführt, die nach einem genauen Ablaufschema mit Psi-Materie „geimpft" wurden. Aus strategischen Gründen sollten zunächst weniger geschützte Welten entfernter Tamanien diese Sicherung erhalten. Zu den ersten 144 gehörten Goslania im 84. und Drorah im 87. Tamanium. Lemur selbst erschien zu diesem Zeitpunkt noch ausreichend abgesichert, sodass die Ursprungswelt erst für einen späteren Zeitpunkt eingeplant wurde. Insgesamt wurden von Mercova-Ban 432 Psi-Bastionen geschaffen, darunter die Stahlwelt als „Nervenzentrum" des Kharag-Sonnendodekaeders. 92 Lebensjahre, exakt bis in die Einzelheiten, angefüllt mit Emotionen, Gedanken und ungezählten Impressionen.
Eine wirkliche Verarbeitung hatte es lange Zeit nicht geben können, weil die Gegenwart stets meine stärkste Aufmerksamkeit beanspruchte. Es blieben nur Verdrängung und Unterdrückung.
Erst die langen Jahre meiner Rückreise mit der SOL vom Ersten Thoregon zur Erde hatten mir Gelegenheit zur „Aufbereitung" gegeben, nicht nur was Nevus' Erinnerungen betraf, sondern auch viele andere Erlebnisse. In vielerlei Hinsicht hatte es sich um eine Katharsis gehandelt, vergleichbar jener nach meinem Unfall auf Karthago II im Jahr 3561, als ich - mit dem Tod ringend - tief in meinen Erinnerungen versunken war und durch die Berichte den Heilungsprozess unterstützt hatte.
Unwillkürlich fragte ich mich, ob es Icho ähnlich erging. Seine Erlebnisse mit den lemurischen Archen, den Arsenalplaneten der Bestien und der für ihn damit verbundenen Zeitschleife waren sicher nicht einfach zu verarbeiten. Vor diesem Hintergrund sowie dem der angekündigten Erhöhung der Hyperimpedanz war jedenfalls unsere Expedition zum Sonnentransmitter zu sehen.
Ziel der Mission war, diese beeindruckende Hinterlassenschaft der Lemurer möglichst auf die bevorstehende Änderung der Hyperimpedanz „vorzubereiten" und auch unter den neuen Bedingungen funktionstüchtig zu halten.
Langfristig gesehen hatten wir überdies die Hoffnung, die noch vorhandenen Sonnentransmitter insgesamt nutzen zu können - immerhin gab es mit dem Temur-Fünfeck, Archi-Tritrans und Mhargo-Trio in der der Eastside vorgelagerten Sagittarius-Satellitengalaxis sowie etlichen anderen einige, die die seinerzeitige Vernichtung des galaktozentrischen Sonnensechsecks heil überstanden hatten.
Kombiniert mit normalen Groß- und Ferntransmittern sowie den Tele-Transportfeldern von Stoßimpuls-Generatoren auf der Basis der Halbraum-Technologie - von mir Ende März 2404 im Wrack-System der Redeye-Sonnen, angesichts ihrer variablen, „auf die Situation bezogenen" Einsatzmöglichkeit Situationstransmitter getauft -, ergaben sich vielleicht neue Möglichkeiten neben denen der konventionellen Raumfahrt. Sie konnten nicht nur Handel und Kontakte fördern, sondern die Völker der Milchstraße enger zusammenrücken lassen.
Dein alter Traum seit der Galaktischen Allianz, wisperte der Extrasinn grämlich.
Für einen als pragmatisch verschrienen Arkoniden hast du mitunter eine bemerkenswert idealistische Ader.
Als der Traum der Galaktischen Allianz, der friedlichen Einheit aller Milchstraßenvölker, noch greifbar schien, hatte ich nach meiner Abdankung als Imperator Gonozal VIII. im Jahr 2115 die USO als Schutzmacht und übergeordnete Polizeitruppe konzipiert und gegründet.
Die Galaktische Allianz gab es schon lange nicht mehr, und auch das Galaktikum hatte sich als nur bedingt erfolgreicher Nachfolger etabliert. Trotzdem wollte ich den Traum nicht aufgeben.
Unabhängig von der Herkunft - wer den Eid auf die USO-Charta ablegt hatte, den Grundsätzen von Frieden, Freiheit, Toleranz und dem Respekt vor dem Leben folgte, dem hatte meine Organisation damals offen gestanden und diese zu Recht den Ruf als
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