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0416 - Der Monstermacher

0416 - Der Monstermacher

Titel: 0416 - Der Monstermacher Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Unmißverständlich hatte Coron seinen beiden Gefangenen klar gemacht, daß niemand ihn daran hindern konnte, sie zu töten oder Schlimmeres mit ihnen anzustellen. Hilfe hatten sie nicht zu erwarten. Das Alchimisten-Labor, in dem sie sich befanden, war vom Rest der Burg abgeschottet worden. Selbst die mißtrauische Wächter-Druidin Giana hatte keine Möglichkeit, einzugreifen.
    Das Amulett funktionierte nicht.
    Der Dhyarra-Kristall lag unerreichbar weit in einer Ecke des Labors.
    Die Zeit-Ringe mußten bewegt werden – abgesehen davon, daß Coron kaum zulassen würde, daß Zamorra Merlins Machtspruch von Anfang bis Ende aufsagte, um mittels eines der Ringe entweder in Vergangenheit oder Zukunft zu fliehen.
    »Wenn ihr mir wahrheitsgemäß berichtet, aus welcher Zeitepoche ihr kommt und aus welchem Grund ihr hier aufgetaucht seid, werde ich euch nur töten«, hatte Coron erklärt. »Solltet ihr euch verstockt zeigen, habe ich verschiedene Möglichkeiten, euch zu transformieren.«
    Das bedeutete, daß er ihnen eine andere Gestalt oder andere Wesenzüge anhexen würde – oder beides. Er hatte angedeutet, Zamorra in ein Reptil verwandeln zu wollen und auch dessen Aussehen bekannt gegeben.
    Ein etwa pferdegroßer Drache von erheblicher Aggressivität! Und in eben dieser Gestalt war der MÄCHTIGE Coron selbst schon auffällig geworden, so daß die Druiden mit ziemlicher Sicherheit eine gewaltige Treibjagd beginnen würden. Nur besaß der MÄCHTIGE jederzeit die Möglichkeit, sich zurückzuverwandeln. Einmal transformiert, würden Zamorra und Nicole diese Chance nicht haben.
    »Warum sollen wir ihn schlau machen, wenn er uns ja ohnehin umbringt?« fragte Nicole Duval mit mühsam erzwungener Ruhe. »Warum sollen wir ihm verraten, weshalb wir hier sind? Lassen wir ihn doch einfach dumm sterben!«
    »Geschöpfe meiner Art sterben nicht«, sagte Coron gelassen.
    »Da sei dir mal nicht so sicher«, sagte Zamorra. »Ich habe schon ein paar von deiner Unart ausgelöscht.«
    »Ich wüßte davon«, schrie Coron und lachte höhnisch. Zamorra wartete, bis er wieder verstummte.
    »Du kannst nichts davon wissen, weil es in unserer Zeit geschah, nicht in deiner. Hast du in diesen paar Sekunden schon wieder vergessen, daß wir aus der Zukunft gekommen sind?«
    »Du lügst«, fauchte Coron. »Niemand kann einen MÄCHTIGEN töten.«
    »Das habe ich auch mal geglaubt, bis es mir einige Male hintereinander doch gelang«, sagte Zamorra trocken. »Möchtest du der nächste auf meiner Liste sein? Ich nehme noch entsprechende Wünsche entgegen.«
    Im nächsten Moment durchraste ihn ein furchtbarer Schmerz. Coron zeigte sich nicht nur von der humorlosen, sondern auch von der rachsüchtigen Seite und manipulierte Zamorras Nervenstränge. Sie jagten Schmerzimpulse in ununterbrochener Folge ins Gehirn, daß er das Gefühl hatte, in Flammen zu stehen. Nur langsam ebbte der Schmerz ab.
    »Das wird dich lehren, deine Zunge zu zügeln«, bemerkte Coron. »Konzentriere dich lieber darauf, etwas über deinen Auftrag zu erzählen, bevor ich dir die Fähigkeit des Sprechens auch noch nehme.«
    Sprechen und Atmen war so ziemlich das einzige, was noch nicht von der Lähmung berührt wurde – und der Herzschlag. Aber Coron konnte das jederzeit ändern.
    »Wenn du uns stumm machst, transformierst oder tötest, wirst du nie erfahren, worum es geht. Wir nützen dir nur lebendig«, sagte der Meister des Übersinnlichen.
    Coron grinste.
    »Einer von euch nützt mir vielleicht«, sagte er. »Außerdem – so neugierig bin ich nun auch wieder nicht…«
    Zamorras Entschluß stand fest. Was auch immer geschah – vielleicht gab es doch noch eine winzige Chance, halbwegs heil davonzukommen.
    Und wenn, dann konnte jedes Wort zuviel den Erfolg der Mission infrage stellen.
    CRAAHN… !
    Das Psycho-Programm der MÄCHTIGEN!
    Sara Moon!
    Bei ihrem ersten, damals unfreiwilligen Aufenthalt auf dem Silbermond, in dessen unbestimmter Vergangenheit sie sich befanden – in der Gegenwart waren Silbermond und Wunderwelten zerstört – war der Zauberer Merlin mit dabei gewesen. Er war auf die Zeitlose gestoßen und hatte Sara Moon gezeugt, seine Druiden-Tochter, die sich viel später dem Bösen zuwandte.
    Zamorra wußte, daß Sara Moon manipuliert worden war, und zwar auf dem Silbermond selbst. Ein MÄCHTIGER hatte sich eingeschlichen und wartete auf seine Chance. Er installierte Stützpunkte auf den Wunderwelten und auf dem Silbermond selbst… und irgendwann würde die

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