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237 - Die Welt in der Tiefe

237 - Die Welt in der Tiefe

Titel: 237 - Die Welt in der Tiefe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Rand des Lecks. Darnell spannte die Muskeln und knickte die Beine im rechten Winkel ab. So fing er den Schwung ab, mit dem er gegen die Bootswand krachte. Er hangelte sich hoch und verschwand gleich darauf im Innern der VENGEANCE. Matt tat es ihm nach. Auch er schaffte es problemlos.
    Es war finster und roch nach altem Metall, Öl und Algen. Matts Blicke schweiften über verbogene Rohre, verformtes Metall und ein halb offenes Schott. Es wirkte seltsam unwirklich im rötlichen Infrarotlicht. »Darnell, wo sind Sie?«, flüsterte er.
    »Darnell kann leider nicht antworten«, sagte eine Stimme in holprigem Clark. Matt fuhr herum.
    »Pfoten hoch, du Affe. Los, mach schon!«
    Matt schluckte. Ein starker Scheinwerfer blendete ihn. Er nahm die Arme hoch und fühlte sich gleich darauf von starken Fäusten gepackt und niedergerungen.
    Ein Dutzend Georgshütter Soldaten umringte ihn und Darnell, der anscheinend bewusstlos war.
    »So ein Pech aber auch«, sagte der Obrist, der die Militärs anführte. »Wir haben euch bereits beobachtet, als ihr auf Schleichfahrt wart. Unser geheimes Beobachtungsnest in den Felsen habt ihr wohl übersehen, was? Wir mussten nur noch schauen, was ihr macht, und euch an der richtigen Stelle abpassen.« Er lachte hämisch. »Ihr seid Clarkisten, das sieht man gleich. Am liebsten würde ich euch an Ort und Stelle ersäufen. Aber das geht leider nicht.« Er wandte sich an seine Soldaten. »Los, entwaffnet sie. Mueller soll entscheiden, was mit ihnen zu passieren hat.«
    ***
    Angelina Schultz erschrak, als die Militärs plötzlich zwei Gefangene in die Offiziersmesse führten. Maddrax und Darnell! Sie hatte sich die letzten Stunden nicht mehr um Aruula kümmern können, da sie mehrere wissenschaftliche Erörterungen mit Mueller zu besprechen hatte. Was im Sanktuarium passierte, danach hatte er schon seit Tagen nicht mehr gefragt, weil Angelina behauptete, Aruula sei eingesperrt worden und damit als Waffe momentan nicht zu gebrauchen. Hätte sie geahnt, dass die drei schon so nahe waren, hätte sie die Gespräche abgekürzt!
    »Herr Mueller, wir haben Gefangene gemacht. Zwei Clarkisten, die ins Boot eindringen wollten, wahrscheinlich, um Sie zu ermorden.«
    Der Erste Wissenschaftler starrte auf Matt, aber noch mehr auf Darnell. Das unverhoffte Wiedersehen schockierte ihn sichtlich. Schweiß trat auf seine Stirn.
    »Du bist es tatsächlich, Ken«, flüsterte Darnell, wie Matt in Handschellen geschlagen. »Ja, kein Zweifel möglich.«
    »Die Gefangenen bleiben hier«, befahl Mueller mit hoher, sich fast überschlagender Stimme. »Ich werde sie alleine verhören. Obrist, Sie warten mit Ihren Soldaten auf dem Boot, bis ich Sie wieder rufe. Verstanden?«
    Der Obrist salutierte. »Jawohl, Herr Mueller.« Dann rückte er mit seiner Truppe ab.
    »Und du, Angelina, lässt mich ebenfalls allein mit ihnen. Verstanden?«
    Angelina Schultz nickte. »Natürlich, Hartmut.« Sie wusste, dass er äußerst unangenehm werden konnte, wenn man ihm widersprach. Zudem kam es ihr ohnehin entgegen, weil sie nach Aruula schauen musste.
    Angelina verschwand durch das Schott. Sie hastete die engen Gänge entlang. Wie hatte die Aktion derart schief laufen können? Warum hatten die drei nicht auf ihre Anweisungen gewartet? Misstrauten sie ihr etwa? Aber natürlich taten sie das! Sie hätte ja auch nicht anders gehandelt.
    Die Frau betrat ihre Privatkabine, legte sich aufs Bett und löste ihr Id vom Körper. Dazu benötigte sie keinerlei Vorbereitungszeit, nur etwas Konzentration. Das Id schweifte in der Umgebung des U-Bootes umher, bemerkte das Hovercraft zwischen den Klippen und drang darin ein.
    Aruula. Dort lag sie. Gefesselt. Bewusstlos. Angelina Schultz holte ihr Id zurück, stand auf und hastete ins Heck des Bootes. Dort gab es Öffnungen, an denen eiserne Außenleitern angebracht waren. Sie stieg eine davon hinunter und hastete keuchend durch die Klippen. Derlei Anstrengungen war sie nicht gewohnt. Doch sie erreichte das Luftkissenboot innerhalb kürzester Zeit, befreite Aruula von ihren Fesseln und brachte sie mit eiskaltem Wasser wieder zu sich.
    Die Kriegerin von den dreizehn Inseln prustete. »Was…?«
    Angelina stellte sich kurz vor – und hatte Mühe, Aruulas Zorn zu besänftigen. »Wir müssen zurück ins Boot«, drängte sie, als die Barbarin ihr an die Gurgel gehen wollte. »Maddrax und Darnell schweben in höchster Lebensgefahr.«
    Aruula ließ sich überzeugen und nahm ihr Schwert. Sie hasteten zum U-Boot.

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