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2375 - Dantyrens Jagd

Titel: 2375 - Dantyrens Jagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Panoramagalerien zogen sich übereinander rund um den abgedunkelten Raum. In einer stetig wechselnden Vielfalt zeigten sie einen Überblick der gesamten Anlage.
    Hearn fragte sich drängender als zuvor, wie sie weiterkommen wollten. So ausgedehnt die Fabrikanlage auch sein mochte, sie lag einsam inmitten wild zerklüfteter Umgebung.
    Monströse Bergbaumaschinen wühlten den Boden auf. Die unmittelbar daran vorbeiführende Pipeline als Vergleich, schätzte Hearn ihre Schnittbreite auf gut und gerne fünfhundert Meter.
    An anderer Stelle funkelte die Fabrik wie ein glitzerndes Juwel in der Nacht. Filigran anmutende Bohrtürme reihten sich zu einem bizarren Wald, in dem Zehntausende gleißende Scheinwerfer das Bild steter Veränderung schufen. Licht und Schatten verwischten im Takt der arbeitenden Anlage.
    Bleiern schwer hing der Himmel über diesem Areal.
    Hearn schaute noch einmal hin. Entsetzt und ungläubig zugleich, denn für einen Moment erschien es ihm, als- verschlucke dieser Himmel alles Licht. Die Strukturen in der Schwärze bildeten schimmernde winzige Fraktale.
    Ein Traitank schwebte dicht über den höchsten Gebäuden!
    Die Flucht war also hier zu Ende! Wo sollten sie noch hin, wenn Mor'Daer schon in den nächsten Minuten die Fabrik überfluten würden?
     
    *
     
    Shallowain hatte das schwarze Kampfraumschiff ebenfalls gesehen. In einer Geste, die der Major von ihm am allerwenigsten erwartet hätte, hob der Kralasene beschwichtigend beide Hände.
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich dazu auf eine Weise, die Hearn nicht für möglich gehalten hätte. Etwas Menschliches zeichnete sich ab, eine Mischung aus Erstaunen und Entsetzen.
    Dann aber lächelte er, als könne er es nicht erwarten, den Verfolgern erneut um Haaresbreite zu entkommen.
    Shallowain öffnete seinen Helm und schob die Folie in den Nacken zurück.
    Mittlerweile brauchten sie keinen Schutz mehr vor ätzenden Dämpfen.
    Hearn löste ebenfalls den Verschluss, und die anderen machten es ihm nach. „Die Mor'Daer sind schnell", sagte Shallowain. „Aber nicht schnell genug."
    Er hatte sich nicht einmal Mühe gegeben, leise zu reden.
    Zwei Arkoniden an den holografischen Schalttafeln hielten unvermittelt inne und blickten um sich. Selbstverständlich hatten sie die Stimme vernommen.
    Sie versteiften sich, als Shallowain den Deflektor abschaltete und sichtbar wurde.
    Natürlich erkannten sie ihn, spätestens als er einige Worte auf Arkonidisch zu ihnen sagte.
    Hearn achtete nicht darauf. Er hatte Mühe, zwei der Wissenschaftler davon abzuhalten, ebenfalls ihre Unsichtbarkeit aufzugeben.
    Eine knappe Bestätigung der Arkoniden war zu vernehmen. Sie stellten keine Fragen, sondern löschten die bestehenden Schaltungen. Die Bilder veränderten sich und zeigten nun Bereiche aus dem Fabrikinnern.
    Ausschnitte der Pipeline waren zu sehen.
    Die großen Tanks, immer noch von waberndem Dunst umgeben - und aus diesem schwefligen Dampf brachen soeben schlangengesichtige Mor'Daer hervor. Sie waren überall und drangen ungehindert weiter vor.
    Einer der Arkoniden nahm weitere Schaltungen vor. Für Hearn verwischten die Bilder in einem kleinen Teilsegment der Galerie, er konnte nicht viel mehr erkennen, als dass sie technische Bereiche ab bildeten.
    Shallowain nickte knapp. Zeitgleich baute sich eine weitere Wiedergabe auf.
    Im ersten Erschrecken glaubte Hearn, nur eine Aufzeichnung zu sehen. Aber das war es nicht. Diese schrecklich entstellte doppelköpfige Gestalt bewegte sich quer durch eine kleine Halle, in der sie vor wenigen Minuten selbst noch gewesen waren.
    Hearn erkannte das an mehreren plump wirkenden Aggregaten, die keine Verwechslung zuließen. Er musste einen entsetzten Aufschrei unterdrücken, als das Bild näher zoomte.
    Dieses Wesen war ein Albtraum, ein Zerrbild von Leben. Zwei unterschiedliche Körper zu einem fürchterlichen Ganzen zusammengefügt. Die eine Hälfte breitschultrig, aber mit extrem schmaler Hüfte, dazu der schlangengesichtige Schuppenkopf, der aus dem dicht behaarten Schädel nach vorne wuchs. Der linke Teil dieser Schimäre hingegen menschlich - und der Kopf, dieses verzerrte, schwitzende Gesicht, in dem sich Anstrengung und Zorn zu einer bedrohlichen Grimasse verwischten ...
    Roi Danton!
    Dieses Gesicht, das der Major so oft schon gesehen hatte, obwohl er Perry Rhodans Sohn nie selbst gegenübergestanden hatte, war anders. Es war hart geworden, verschlossen, erschien noch unnahbarer als der Mor'Daer an seiner Seite.

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