Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

2375 - Dantyrens Jagd

Titel: 2375 - Dantyrens Jagd
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
„Dantyren!" Shallowain sprach den Namen eisig aus. Völlig emotionslos, sodass Hearn sich unvermittelt fragte, wer von beiden der Gefährlichere sein mochte.
    Dann warf sich Shallowain herum und stürmte weiter, durchdrang die Hologramme, hinter denen sich ein schmaler Korridor öffnete.
    Ein abgeschirmter Bereich. Als Hearn sich kurz umwandte, hatte er den Eindruck, er brauchte nur die Hand auszustrecken, um eine Wand aus massivem Stahl zu berühren. Der Durchgang war verschwunden, ebenso der angrenzende Kontrollraum.
    Dantyren würde diese technische Spielerei dennoch durchschauen. Davon war Hearn überzeugt. Die Nähe von Rhodans Sohn wühlte ihn zutiefst auf. Er fragte sich, ob Perry Rhodan darüber informiert war, wo sich Dantyren aufhielt.
    Shallowains Stimme durchbrach seine Überlegungen. „Der Schacht ist ohne Schwerkraftfelder. Wir werden erst dicht über dem Boden aufgefangen ..."
    Der Kralasene riss zwei der Wissenschaftler mit sich. Lapache und Lezlie, Haign folgten ihm zwar mit merklichem Zögern, doch sie brauchten keinen Zwang. Hearn bildete den Abschluss.
    Wie lange sie im freien Fall in die Tiefe stürzten, hätte er später nicht zu sagen vermocht. Er schätzte. Den Höhenunterschied auf annähernd einen halben Kilometer, als eine unsichtbare Kraft nach ihm griff.
    Augenblicke später stand er schwankend wieder auf den Beinen. Alles um ihn herum drehte sich in einem rasenden Wirbel, und obwohl sein Magen rebellierte, kümmerte er sich um Ruick, der wimmernd zusammengebrochen war.
    Lasandra half ihm, den Analytiker wieder auf die Beine zu bringen. „Wir müssen weiter!" Sie atmete schwer.
    Dass sie kreidebleich war und das Weiß in ihren Augen sich blutig rot gefärbt hatte, sah er erst jetzt.
    Durch ein Lamellenschott - es war der einzige Weg, den sie nehmen konnten -, betraten sie die schmale Kabine einer Röhrenbahn. Hearn ließ Ruick in den nächsten freien Sessel gleiten und zwängte sich neben ihn.
    Niemand redete. Alles, was sie wollten, war, Dantyren und den Mor'Daer zu entkommen. Mehr als zuvor schwankte Hearn zwischen Hoffnung und Zweifel, und er war sicher, dass es keinem seiner Begleiter anders erging.
     
    *
     
    Weder Geräusche noch eine Druckveränderung zeigten an, dass die Röhrenbahn einem ungewissen Ziel entgegenraste. Das Gefühl, dennoch nicht mehr entkommen zu können, wurde mit jeder Minute unerträglicher.
    Diesmal starrte Hearn den Kralasenen unverwandt an. Shallowain reagierte nicht, vielleicht nahm er den Blick nicht einmal wahr. Es mochte Täuschung sein, doch der Major gewann den Eindruck, dass sich auf den künstlichen weißen Augäpfeln Schatten bewegten. Als liefen ununterbrochen Bildsequenzen über einen winzigen Schirm.
    Völlig unerwartet setzte der Arkonide zu einer knappen Erklärung an. „In neunzig Sekunden erreichen wir eine Zwischenstation. Es handelt sich um eine geologische Station für Tiefenbohrungen bis zum Planetenkern. Sie ist unbemannt, aber von hier aus gibt es Schnellverbindungen zu drei Siedlungen."
    „Eine normale Station?", fragte Hearn.
    Dass Shallowain dazu schwieg, war ihm Antwort genug. Er vermutete, dass es sich um eine Anlage der Celistas oder eines anderen arkonidischen Geheimdienstes handelte.
    Seit ihrer Ankunft auf Iprasa hatte Shallowain ein genau definiertes Ziel, einen Ort, den nicht einmal die Kolonne bislang aufgespürt haben konnte, eben weil kein Anlass dafür bestanden hatte.
    Das Lamellenschott öffnete sich wieder.
    Hearn trat als Erster hindurch, hinaus in eine Blase im vulkanischen Untergrund.
    Schroffe, düstere Felsen erwarteten ihn, dazu Scheinwerferbatterien und ausgedehnte technische Anlagen. Alles machte einen unfertigen Eindruck und wirkte wie eine riesige Baustelle.
    Der Major erkannte einen weitgehend montierten Ringspeicher, der wohl die Schirmfeldprojektoren versorgen sollte.
    Zwei Kraftwerkskuppeln wölbten sich zwischen den Felsen. Nicht weit von der Röhrenbahn entfernt standen Vorrichtungen, wie Hearn sie von Tiefenbohrungen her kannte.
    Wahrscheinlich wurde an dieser Stelle nicht mehr gearbeitet, seit die Kolonne im Arkon-System erschienen war.
    Shallowain hantierte mit einem kleinen Impulsgeber. Gut zweihundert Meter entfernt veränderte sich daraufhin die Felsstruktur. Hearn erkannte, dass ein Block von gut zwanzig Metern Querschnitt zur Seite glitt und das Lamellenschott einer weiterführenden Röhrenbahn freilegte. Ein Stück weiter entfernt bewegte sich ebenfalls das Gestein. „Hearn, bring deine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher