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2380 - Es kam aus der Sonne

Titel: 2380 - Es kam aus der Sonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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allerdings - wie er - nicht einmal die Kraft zum Reden.
    Der Druck auf ihren Lungen lastete schwer wie Blei. Vielleicht war es wirklich, vielleicht auch nur eine Täuschung. Der Verstand funktionierte, lieferte ihm aber verschiedene Eindrücke, die sich widersprachen. Nichts schien in dieser Umgebung Bestand zu haben.
    Aber es musste Einbildung sein. Die Gefühle, die Rhodan empfand, waren nicht echt. Der Terraner hatte Erfahrung mit Psychofallen. Die Übelkeit und die Angst strömten von außen auf sie ein. Es war das Schiff; es wollte sie nicht haben.
    Rhodan klammerte sich an diese Erkenntnis. Das Schiff spürte ihre Gegenwart und hätte den Terraner und den Mausbiber wohl am liebsten wieder ausgespuckt. Sie waren fremd hier und unerwünscht.
    Und sie wären nie hier hereingekommen, wäre nicht Aquinas gewesen. Das Schiff hätte sie nie eingelassen. Sie hatten es überlistet. Der Gedanke spendete ihm Kraft und neue Zuversicht.
    Wir haben bereits einen Sieg errungen, dachte er wütend, und wir können es auch ein zweites Mal, ein drittes Mal...
    Rhodan und Gucky taumelten, aber sie blieben dicht hinter dem Roboter - so lange, bis er plötzlich innehielt. Aquinas sagte nichts.
    Rhodan nahm Guckys Hand und blieb ebenfalls stehen. Der Terraner atmete schwer; an den Brustbewegungen des Ilts sah er, dass es Gucky ebenso ging.
    Aber was tat Aquinas? Führte der seltsame Roboter eine Art stumme Zwiesprache mit dem Schiff? Redete er mit ihm? Was sagte er dann - und was antwortete es?
    Perry Rhodan schaffte es mit unendlicher Anstrengung, Worte hervorzubringen. „Was tust du da?", fragte er.
    Aquinas gab keine Antwort. Der Roboter schien seine und Guckys Anwesenheit überhaupt nicht mehr wahrzunehmen. Wie lange dauerte es jetzt schon? Minuten ... oder eine Stunde?
    Der Terraner konnte es nicht beweisen, es gab keine sichtbaren Anzeichen. Aber er spürte es: Aquinas kommunizierte mit dem Dunklen Ermittler.
    Irgendwann war es völlig still um die kleine Gruppe.
    Es war keine klar definierbare Stille. Etwas hatte aufgehört, und Aquinas schien klar zu werden, dass er nicht allein in dieser Umgebung war.
    Der Roboter der Mächtigen drehte sich um und musterte seine beiden Begleiter. Er sprach zu ihnen mit veränderter Stimme, aber jedes Wort seines Interkosmo war klar verständlich. „Ihr habt meine Anweisung missachtet", quetschte er hervor. „Ihr seid mir gefolgt, obwohl ich euch gewarnt habe. Das war ein schwerer Fehler."
    Vorwürfe interessierten Rhodan nicht. „Erzähl uns,. was passiert ist!", forderte er. „Ist es dir gelungen, einen Kontakt herzustellen? Was hast du weiter vor?"
    Aquinas ignorierte die Fragen. „Ich habe euch auf das Risiko hingewiesen. Ich kann euch nicht beschützen. Es war ein Fehler, mich zu begleiten, ein folgenschwerer Fehler ... Ich habe keinen Einfluss darauf.
    Das Schiff be- stimmt, was geschieht."
    Dann wandte sich der Roboter ab, schweigend wie fast die gesamte Zeit.
    Perry Rhodan hatte keinen Grund, an seinen Worten zu zweifeln. Gucky und er waren ausgeliefert, aber sie hatten sich aus freiem Willen hierher und damit ins Herz der Düsternis begeben.
    Unser Wille ist immer noch frei, dachte er.
    Allein das ist jetzt wichtig. Das Schiff hatte gegen sie gekämpft, aber ihren Willen nicht brechen können. „Danke für das Gespräch", murrte der Mausbiber.
    Rhodan nickte grimmig und sah Gucky durch die Helmsichtscheibe an. Vor ihnen lag die Hölle, aber sie würden es den Chaotarchen und ihren Knechten nicht leicht machen.
     
    *
     
    Für Oberstleutnant Deerhoof war es nur eine Frage der Zeit gewesen. Er hatte ein Gespür für solche Dinge. Er hatte gewusst, dass es nicht gut gehen konnte - nie und nimmer.
    Worauf Perry Rhodan sich da eingelassen hatte, war Wahnsinn. Der Offizier hatte alles mitverfolgt: Rhodans und Guckys Besuch auf der SEOSAMH, ihr Überwechseln mit Aquinas nach PRAETORIA, schließlich ihren wahnwitzigen Versuch, sich dem Dunklen Ermittler zu nähern.
    Die beiden hatten es tatsächlich geschafft.
    Er verstand nicht, was genau vorgegangen war, aber die beiden mussten jetzt drin sein. Sie hielten sich in der unheimlichen Kugel aus Schwärze auf... ... und diese hatte vor genau vier Sekunden damit begonnen, sich zu bewegen!
    Die JAK ANTERNO war seither in höchstem Alarmzustand. Das ganze Solsystem befand sich im Vollalarm - aber nützte das etwas?
    Deerhoof starrte auf die Hologalerie und sah hilflos zu, wie sich das Objekt langsam erhob. Es löste sich von der

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